Grüne werden durch Lützerath-Räumung immer stärker zur Zielscheibe radikaler selbsternannter Klimaschützer.
Die Parteizentrale der nordrhein-westfälischen Grünen ist am Donnerstag zum zweiten Mal in dieser Woche Zielscheibe von Extremisten geworden, die sich selbst als Klimaschützer sehen, meldet boersennews.de. Aus Protest dagegen, dass die in Land und Bund mitregierenden Grünen die Räumung von Lützerath mitverantworten, hätten rund 30 Mitglieder mehrerer sogenannter Klimaschutz-Organisationen das Düsseldorfer Büro der NRW-Grünen besetzt, wie auch ein Parteisprecher bestätigt habe.
„Wir fordern ein Moratorium, um die unsinnige und gefährliche Räumung im Rheinischen Braunkohlerevier zu stoppen“, habe das „Bündnis Lützerath Unräumbar“ in einer Mitteilung erklärt. Die Besetzer hätten gefordert, mit NRW-Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) persönlich zu verhandeln.
Das ist nicht der erste Angriff aus dieser Szene auf die Landes-Parteizentrale der Grünen. Bereits am Dienstag soll ein Düsseldorfer Bündnis bereits 250 Kilogramm Braunkohle-Briketts vor der Landesparteizentrale der Grünen abgeladen, um der Partei symbolisch vorzuhalten, „dass sie nicht mehr die Partei der Klimaschützer sind, sondern die Kohle-Partei“. Auch aus anderen Städten wird von Übergriffen auf Grünen-Büros berichtet.
Die Partei hat sich mit ihrer Energiepolitik zuvor selbst in dieses Dilemma manövriert. Gerade wird ihr von der Wirklichkeit bewiesen, dass es derzeit keine sichere Energieversorgung ohne fossile Energieträger und Atomstrom geben kann. Von einem Energieträger könnte man sich vielleicht verabschieden, aber eben nicht von allen. Die grüne Führung hat sich entschlossen, bei der Atomkraft stur auf der Abschaltung zu bestehen, weshalb mehr Kohleverstromung dringend nötig ist. Auch das goutieren Grünen-Anhänger nun offenbar nicht. Bringt das die Grünen jetzt vielleicht zu einer erneuten Atomenergiewende, um den Ruf der Kohle-Partei loszuwerden? Dann hätten die Lützerath- und Parteizentralen-Besetzungen ja doch einen Sinn.