200 Granaten nahe der Seegrenze abgefeuert.
Nordkorea hat am Freitag nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums an der Westküste mehr als 200 Granaten in der Nähe zweier südkoreanischer Inseln abgefeuert, meldet kleinezeitung.at. Die Bewohner der Inseln seien daraufhin vom Ministerium aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen, wie örtliche Vertreter der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt hätten. Seoul habe das Artilleriefeuer als "provokativen Akt, der den Frieden auf der koreanischen Halbinsel gefährdet" bezeichnet.
"Das nordkoreanische Militär hat heute zwischen 09.00 und 11.00 Uhr (zwischen 13.00 und 15.00 Uhr MEZ) mehr als 200 Schuss in den Gebieten von Jangsan-got im nördlichen Teil von Baengnyeong und den nördlichen Gebieten der Insel Yeonpyeong abgegeben", wurde ein Vertreter des südkoreanischen Verteidigungsministeriums zitiert. Nordkorea müsse "diese Aktionen umgehend einstellen", habe das Ministerium in einer Erklärung geschrieben und gewarnt, es werde mit "angemessenen" Maßnahmen reagieren. Nach Angaben des Generalstabs Südkoreas soll es keine Schäden durch die Granaten gegeben haben.
Das Gebiet um die Seegrenze sei in der Vergangenheit wiederholt Schauplatz von Gefechten zwischen Kriegsschiffen beider Länder gewesen. Die sogenannte Nördliche Grenzlinie (NLL) werde von Nordkorea nicht anerkannt. Die Grenzlinie war nach dem Korea-Krieg (1950 bis 1953) von einem UNO-Kommando gezogen worden, um Feindseligkeiten zwischen beiden Seiten zu verhindern. Yeonpyeong sei bereits 2010 Ziel eines Angriffs der nordkoreanischen Artillerie gewesen. Vier Menschen wären damals getötet worden. Da der Korea-Krieg lediglich mit einem Waffenstillstand beendet wurde und es bislang keinen gibt, befindet sich die koreanische Halbinsel völkerrechtlich immer noch im Kriegszustand.