Peter Grimm / 12.06.2023 / 08:04 / Foto: zarteste / 0 / Seite ausdrucken

Morgenlage: Luftwaffenübung und Landratswahl

Guten Morgen, es ist Montag, der 12. Juni 2023 und es ist wieder Zeit für eine Morgenlage. Was sind die Themen an diesem Montagmorgen? In Deutschland beginnt die bisher größte NATO-Luftwaffenübung, die Ukraine meldet die Rückeroberung einiger Dörfer, Kiew und Moskau bestätigen einen neuen Gefangenenaustausch, das russische Verteidigungsministerium fordere die Befehlsgewalt über die Wagner-Kämpfer, es gab Tote bei bewaffneten Angriffen auf Polizeistationen in Vietnam, ein AfD-Landratskandidat geht mit deutlicher Führung in die Stichwahl und in Hamburg beginnt der erste Prozess gegen Biontech wegen eines Impfschadens.

Und nun beginnen wir unseren Streifzug durch die Nachrichtenlandschaft im  europäischen Luftraum.

Bisher größte NATO-Luftwaffenübung beginnt

Dort beginnt heute die bisher größte Übung von Luftstreitkräften der NATO. Das Manöver „Air Defender 23“ dauere bis zum 23. Juni und findet hauptsächlich im deutschen Luftraum statt, meldet u.a. deutschlandfunk.de. Die Federführung habe die deutsche Luftwaffe. Teilnehmen werden demnach etwa 10.000 Soldaten aus 25 Ländern. Geplant seien rund 2.000 Flüge mit mehr als 250 Maschinen. Sie starten von Flugplätzen in Schleswig-Holstein, Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sowie in den Niederlanden und Tschechien. Simuliert werde die gemeinsame Abwehr eines Angriffs aus Osten. Die Organisatoren betonen, dass die Planung für das Manöver schon deutlich vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine begonnen hatte.

Drei Luftkorridore über Deutschland im Nordwesten, Osten und Südwesten würden wegen des Manövers jeweils für mehrere Stunden gesperrt. Nachts und am Wochenende seien keine Übungen geplant. Die europäische Flugsicherungsbehörde Eurocontrol gehe davon aus, dass täglich bis zu 800 Flüge umgeleitet werden müssten.

Ukraine meldet Rückeroberung weiterer Dörfer

Und damit kommen wir zum Ukraine-Krieg. Nach offiziellen Angaben aus Kiew habe die Ukraine weitere Dörfer im Südosten des Landes zurückerobert, meldet kleinezeitung.at. Parallel zu der Einnahme des Dorfes Makariwka wären die ukrainischen Kräfte an der südlichen Front zwischen 300 und 1500 Meter in zwei verschiedene Richtungen vorgerückt, habe Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar am Sonntag erklärt. An Stellen, an denen die ukrainischen Streitkräfte in der Defensive wären, seien zudem keine Positionen verloren worden.

Darüber hinaus hätte eine Militäreinheit ein Video veröffentlicht, das die Soldaten beim Hissen der ukrainischen Flagge in dem Dorf Neskutschne zeigen solle. Eine ähnliche Szene wäre zuvor bereits aus dem Dorf Blahodatne in der Region Donezk gezeigt worden. Die Angaben könnten unabhängig nicht überprüft werden.

Russische Truppen wollen nach Angaben der Regierung in Moskau mindestens sieben deutsche Leopard-Panzer und fünf Bradley-Panzer aus den USA zerstört haben. In der Region Saporischschja wäre eine Kolonne gepanzerter Fahrzeuge getroffen worden, habe das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mitgeteilt. 

Ukraine und Russland bestätigen Gefangenenaustausch

In solch nüchternen Frontberichten ist meist kein Platz für das Leid und Blutvergießen im Kriegsgebiet. Es ist ja leider auch alltäglich geworden. Zu den vergleichsweise besseren Meldungen im Krieg gehören Berichte über einen Gefangenenaustausch. Einen solchen hat es zwischen der Ukraine und Russland wieder einmal gegeben. Jeweils mehr als 90 Männer seien dabei freigelassen worden, meldet orf.at. In die Ukraine wären demnach 95 Mann zurückgekehrt, die unter anderem bei Kämpfen um die Städte Bachmut und Mariupol in russische Gefangenschaft geraten waren, habe der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, mitgeteilt. Das russische Verteidigungsministerium hätte die Freilassung von 94 eigenen Kämpfern aus ukrainischer Gefangenschaft gemeldet. Russland und die Ukraine haben in dem seit 15 Monaten andauernden Krieg bekanntlich bereits mehrfach Gefangene ausgetauscht. 

Schoigu will Kontrolle über Wagner-Kämpfer

Auf russischer Seite spitzt sich derweil der Machtkampf zwischen Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu und dem Chef der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, weiter zu. Nur wenige Stunden nachdem Schoigu in einem Erlass angeordnet hatte, dass alle Freiwilligenkommandos bis Ende Juni Verträge mit dem Ministerium zu unterschreiben haben, widersprach der Söldner-Führer dem Moskauer Befehl, wie n-tv.de meldet. Das käme dem Ende der Truppe um den 62-Jährigen gleich und würde die Söldner der Befehlsgewalt des Ministeriums unterwerfen, heißt es weiter. Freiwilligenkommandos seien nach offiziellem russischen Verständnis kein Bestandteil des Militärs, weshalb Schoigu in der Vergangenheit auch Leistungen an deren Hinterbliebene abgelehnt hatte.

Prigoschin habe über seinen Telegram-Kanal erklärt, dass seine Kämpfer keinen Vertrag unterzeichnen würden. Die Wagner-Gruppe wäre in das Gesamtsystem integriert und vollständig den Interessen Russlands untergeordnet. Ihre hocheffiziente Kommandostruktur würde durch die Unterstellung unter Schoigu Schaden nehmen, denn die meisten regulären Militäreinheiten hätten diese Effektivität nicht, wofür der Minister verantwortlich wäre. Wagner stimme sich mit Generälen und Kommandeuren ab.

Vietnam: Tote bei Angriffen auf Polizeistationen

Und damit verlassen wir die derzeit gewohnten Krisengebiete. Aus Vietnam gibt es heutzutage kaum Meldungen über bewaffnete Konflikte, deshalb lässt die folgende aufmerken: Bei Schusswaffenangriffen auf zwei Polizeihauptquartiere im Zentralen Hochland von Vietnam seien nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet und verletzt worden, meldet orf.at. Die Angriffe hätten sich am Samstagmorgen ereignet, habe es auf der offiziellen Website des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit geheißen. Genaue Opferzahlen wurden nicht genannt, nur erwähnt, dass es sich bei den Opfern um Polizisten, örtliche Beamte und Zivilisten handle. Im Zusammenhang mit den Angriffen seien nach Berichten der Staatsmedien 16 Menschen im Bezirk Cu Kuin in der Provinz Dak Lak festgenommen. Zwei Geiseln der Angreifer wären befreit worden. In der Region Zentrales Hochland sollen viele ethnische Minderheiten leben. 

AfD-Kandidat führt bei Landratswahl in Thüringen

Zurück nach Deutschland. Seit einiger Zeit beschäftigen sich etliche Politiker und Medien schaffende ja mit der Frage, warum die AfD in aktuellen Umfragen so stark ist. Passend zu dieser Debatte hat nun der AfD-Politiker Robert Sesselmann bei den Landratswahlen im südthüringischen Sonneberg 46,7 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten, meldet n-tv.de. Der zweitplatzierte CDU-Kandidat Jürgen Köpper erreichte demnach 35,7 Prozent. In zwei Wochen entscheidet sich in einer Stichwahl, ob Deutschland erstmals einen AfD-Landrat bekommt.

Erster Prozess gegen Biontech wegen Impfschäden

Vielleicht ist es ein wichtiger Baustein für eine Aufarbeitung der verheerenden Corona-Politik: Das Biotechunternehmen Biontech muss sich heute in Hamburg dem ersten Zivilprozess wegen angeblicher Schäden durch seinen Corona-Impfstoff Comirnaty stellen, meldet n-tv.de. Eine Klägerin fordere demnach wegen eines mutmaßlichen Impfschadens ein Schmerzensgeld von mindestens 150.000 Euro, habe das Gericht mitgeteilt. In den kommenden Wochen und Monate stehen in Deutschland potenziell Hunderte solche Klagen gegen verschiedene Impfstoffhersteller an. Zu den Beklagten gehörten dann neben Biontech auch Hersteller wie Moderna. Der Anwalt der Hamburger Klägerin, Tobias Ulbrich von der Kanzlei Rogert & Ulbrich, habe gesagt, dass von seiner Kanzlei bisher in 250 Fällen Klagen vor Gericht eingereicht worden seien. Die Anwaltskanzlei Cäsar-Preller vertrete nach eigenen Angaben 100 ähnliche Fälle. Schnelle Urteile dürften in diesem Verfahren allerdings nicht zu erwarten sein.

Und damit endet diese Morgenlage wie immer mit den besten Wünschen für den heutigen Tag und diese Woche.

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