Peter Grimm / 07.08.2023 / 08:46 / Foto: zarteste / 0 / Seite ausdrucken

Morgenlage: Luftraum und Linke

Guten Morgen, es ist Montag, der 7. August 2023, und Zeit für die erste Morgenlage dieser Woche. Was erwartet uns heute Morgen beim Blick in die Nachrichten?

Die Putschisten im Niger schließen den Luftraum des Landes, der Kreml erklärt, keine weiteren Gebiete mehr erobern zu wollen, beansprucht aber gleichzeitig Regionen, die Russland gar nicht besetzt hält, es gab neue ukrainische Angriffe auf zwei Autobrücken zur Krim, im Gazastreifen verurteilt die Hamas sieben Palästinenser als "Kollaborateure" zum Tode, die Linke-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali will ihr Amt nicht mehr, mehrere deutsche Politiker denken über ein Verbot der "Grauen Wölfe" nach, und in Berlin gab es wieder einen mutmaßlich arabischen Angriff auf einen Isareli. Und damit beginnen wir den Streifzug durch die Morgenmeldungen:

Niger schließt seinen Luftraum

Wird es Kämpfe im Niger geben? Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) hatte den Putschisten bekanntlich ein Ultimatum gesetzt, den gestürzten Staatschef Mohamed Bazoum in sein Amt zurückkehren zu lassen und anderenfalls mit dem „Einsatz von Gewalt“ gedroht. Dieses Ultimatum ist abgelaufen, und Niger schließt nach Angaben der Putschisten mit sofortiger Wirkung seinen Luftraum. Die Militärs hätten den „bis auf weiteres“ geltenden Schritt in einer Erklärung gestern mit der „Gefahr einer Intervention“ begründet, die durch „Vorbereitungen“ in den Nachbarländern deutlicher werde. Sehen wir hier nun also dem Countdown zu einem weiteren Krieg zu? (Quelle: ORF)

Kreml will angeblich keine weiteren Gebiete mehr erobern

Während in Saudi-Arabien Vertreter aus mehr als 30 Ländern ohne Russland nach möglichen Wegen zu einem Frieden in der Ukraine suchen, hat sich Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit neuen Tönen aus Moskau gemeldet. Die Ankündigung, dass die russische "Militäraktion" in der Ukraine auf absehbare Zeit weitergehen werde, klang noch wie gewohnt. Aber Peskow soll auch gesagt haben, dass Moskau keine weiteren ukrainischen Gebiete mehr erobern wolle. Oder ist es das Eingeständnis, vorläufig keine weiteren Gebiete mehr erobern zu können? Der Kreml-Sprecher habe Medienberichten zufolge allerdings auch erklärt, dass Russland die Gebiete kontrollieren wolle, die das Land 2014 (Krim) sowie 2022 (die Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson) annektiert habe. Dazu müsste Russland allerdings noch weitere Eroberungen machen, denn die betroffenen Festlandgebiete sind gegenwärtig militärisch nur teilweise in russischer Hand. (Quelle: n-tv)

Ukrainische Angriffe auf zwei Autobrücken zur Krim

Derweil sind am Sonntag zwei Autobahnbrücken zur Krim nach Angaben sowohl aus Kiew als auch aus Moskau Ziel eines ukrainischen Angriffs geworden. Laut einer Telegram-Mitteilung des ukrainischen Militärs hätten die ukrainischen Streitkräfte gegen 15 Uhr Ortszeit zwei wichtige Versorgungsrouten der russischen Besatzer angegriffen, nämlich die Brücken von Tschonhar und Henitschesk. Die Tschonhar-Brücke zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland sei von einer Rakete getroffen und beschädigt worden, habe der Chef der russischen Besatzungs-Verwaltung des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, ebenfalls auf Telegram mitgeteilt. Auch etwas weiter nordöstlich bei Henitschesk wäre eine Brücke mit mehreren Raketen beschossen und auch eine nahe gelegene Gasleitung beschädigt worden. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Hamas verurteilt sieben Palästinenser zum Tode

Wechseln wir das Krisengebiet: Im Gazastreifen hat ein Militärgericht sieben Palästinenser wegen angeblicher „Kollaboration“ mit Israel zum Tode durch den Strang verurteilt, wie das Innenministerium in dem von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierten Küstenstreifen gestern mitgeteilt habe. Das Gericht hätte außerdem sieben weitere Menschen zu „lebenslanger Haft mit Zwangsarbeit“ verurteilt. Was genau die Verurteilten vor Gericht brachte, ist den vorliegenden Meldungen nicht zu entnehmen. (Quelle: ORF)

Linke-Fraktionschefin Mohamed Ali zieht sich zurück

Was gibt's Neues in Deutschland? Die Linken-Fraktionschefin im Bundestag, Amira Mohamed Ali, zieht sich offenbar von ihrem Amt zurück. Die Deutsche Presse-Agentur zitiert aus einer Erklärung, in der die Politikerin schreibe, sie werde bei der kommenden Vorstandswahl nicht mehr für den Fraktionsvorsitz der Linken im Bundestag kandidieren. Diese Entscheidung hätte politische Gründe, u.a. die Distanzierung der Parteispitze von der ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht Anfang Juni. Zudem falle es ihr zunehmend schwer, den Kurs der Parteiführung in der Öffentlichkeit zu vertreten. Sie habe unter anderem die Klimapolitik kritisiert, die das Alltagsleben vieler Menschen schwieriger und teurer mache. Die Parteiführung wolle enttäuschte Grünen-Wähler gewinnen, doch das gelinge nicht. (Quelle: Deutschlandfunk)

Mehrere deutsche Politiker wollen Verbot der „Grauen Wölfe“ prüfen

Nachdem die Nähe einiger deutscher Politiker, insbesondere aus SPD und CDU, zu den rechtsextremen türkischen "Grauen Wölfen" für Aufsehen sorgte, haben jetzt Politiker von CDU, Grünen und FDP vor den vom Verfassungsschutz beobachteten „Grauen Wölfen“ gewarnt. Diese stellten mit ihrem ultranationalistischen, rassistischen und antisemitischen Weltbild eine Gefahr für die hiesige liberale Demokratie dar, habe der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries in der "Welt" erklärt. Allerdings müsse ein mögliches Vereinsverbot rechtlich wasserdicht ausfallen. Ähnlich habe sich die FDP-Innenexpertin Linda Teuteberg geäußert und eine klare Antwort des wehrhaften, freiheitlichen Rechtsstaates gefordert. "Als 'Graue Wölfe' werden die Anhänger der rechtsextremistischen „Ülkücü“-Bewegung bezeichnet" , heißt es im Deutschlandfunk. Nach Angaben des Bundesamts für Verfassungsschutz habe sie in Deutschland rund 11.000 Anhänger. (Quelle: Deutschlandfunk)

Mutmaßlich arabischer Angriff auf Israeli in Berlin

Dank der Zuwanderungspolitik der letzten Bundesregierungen hat sich manche deutsche Ansiedlung inzwischen zum Austragungsort vieler Konflikte dieser Welt entwickelt. Meldungen wie diese gehören daher leider inzwischen längst zum deutschen Alltag: Ein 19-jähriger israelischer Tourist wurde im Berliner Stadtteil Kreuzberg auf der Straße angegriffen und zusammengeschlagen, offenbar weil er auf Hebräisch telefoniert hatte. Ein Auto habe neben ihm angehalten, drei Männer – mutmaßlich Araber – seien ausgestiegen und hätten auf ihn eingeprügelt. Der Staatsschutz ermittle wegen gefährlicher Körperverletzung und prüfe einen antisemitischen Hintergrund, heißt es in Medienmeldungen. (Quelle: Bild)

Und damit endet die erste Morgenlage dieser Woche, wie immer mit den besten Wünschen für den heutigen Tag.

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