@Gregor Waldersee an Wilfried Cremer: Schon hundertmal bin ich versucht gewesen, Herrn Cremer um eine Entschlüsselung seiner Texte zu bitten. Ein geübter Christ ahnt ja zumindest, was er sagen will. Ein Nichtchrist wird im Regen stehen gelassen. Das finde ich schade, weil es niemandem nützt. „Nichts daran ist kompliziert“, wenn man sich die klaren Worte Jesu zum Vorbild nimmt.
@Johannes Schuster: Sie könnten durchaus recht haben mit Ihrer Aussage, das Christentum sei in seinem Wesen atheistisch und diene SPQR. (Ich lach mich kaputt, das ist mal originell!) Allerdings verwechseln Sie hier Menschen (Christenheit), die sich aus häufig opportunistischsten Gründen Christen nennen und gern die geistliche Obrigkeit bilden, mit denen, die wirklich Christen sind. Echte Christen (wiedergeborene Christen/Osterchristen) geben sich nämlich alle Mühe, dem Vorbild Jesu Christi nachzueifern und diesen Christus als Dreh- und Angelpunkt, Eckstein und Leuchtfeuer des eigenen Lebens anzunehmen, d.h. die Lehre Christi (Christentum) zu verkörpern suchen. Und diese Christen dienen nur einem, und dieser ist →Gott der Vater, Gott der Sohn = Jesus Christus und Gott der Heilige Geist←. Aber ganz bestimmt nicht SPQR!!! - - - SPQR wird im Zornesgericht Gottes meiner persönlichen Auffassung nach die Rolle des zutiefst antichristlichen „Endzeitlichen Diktators“ (= ‚Tier aus dem Meer’ und vorübergehender Genosse des ‚Tiers aus der Erde’; beide nach Offenbarung 13) spielen. Wobei ich eine Verschmelzung der beiden Roms (EU-Rom und RK-Rom) sehe. Aber dazu gibt es natürlich auch andere Meinungen…
was Grundsätzliches: die Griechen (auf die rekurriert der Autor ja) kannten das Abstrakte nicht. Somit geht die Liebe für ein Konzept (den Menschen, die Demokratie, etc.) komplett ins Lehre. Am schönsten eingefangen wird das in der Theorie der Zirkel der Sympathie der Stoiker, die ja die Grundlage für die ersten Christen war. Um uns herum sind konzentrische Kreise, im ersten sind ganz nahe Menschen und dann geht raus bis zu Menschen, die wir nie getroffen haben und nie treffen werden. Wir können und sollen nur die lieben, die uns nah sind. Nächstenliebe schafft Freunde, Liebe, Eltern, usw. Der Gegenentwurf, den Rawls entworfen hat (original position, veil of ignorance, alle sind gleich) schafft Liebe komplett ab und ersetzt sie durch das abstrakte Nichts. Was wir gerade beobachten, ist der Zusammensturz der entleerten Philosophie vom Menschen. Man schaue sich vor allem die gegenwärtigen Grünengesichter an - dann versteht man sehr gut, wie unreflektiert, ratlos und ungebildet die rawlsche Lehre wirklich ist. Danach wird es wieder besser.
Wenn Spaltung “von oben” betrieben wird, um eine unliebsame Partei zu diskreditieren , muß diese benannt und politisch bekämpft werden. Spaltung einer Gesellschaft hat dann eben keine Berechtigung und sollte aus dem Demokratieverständnis gestrichen werden. Spaltung sollte nicht mit Diversität verwechselt werden !
Worin zeigt sich für mich „Spaltung“? ♦ Seit vier Jahren bin ich nicht mehr in München gewesen, wo ich zuvor mindestens 2x im Monat Freunde und Bekannte getroffen und mit ihnen gegessen, diskutiert und Spaß gehabt habe. Die Freunde und Bekannten gibt es nicht mehr. Einige haben mich aussortiert, einige sind gestorben und den Rest habe ich vernachlässigt. Spaltpilz (SP) Nr. 1 = Corinna; SP Nr. 2 = „Impfung; SP Nr. 3. UA/USA/NATO/EU/RU. Und so weiter und so fort. ♦ Spontane Gespräche mit Wildfremden oder Seh und Grußbekanntschaften habe ich mir abgewöhnt, weil zu gefährlich wegen „Meldestellen“-Stasi. Immer öfter wird mir bewusst, dass ich sogar allein zu Hause meine Lippen fest aufeinander presse, damit mir nicht versehentlich Sätze entschwirren, die ich tunlichst nicht mehr sagen sollte. Man muss das Klappehalten ja üben. Zumindest dann, wenn man im Westen aufgewachsen und das ist, was der Brite „outspoken“ nennt. Wenn man also einen Überwachungs- und Denunziantenstaat bislang nicht kannte. Und sich einen „Verfassungssschutz“, der Kritik an allem, was die Regierung und der homogene Parteienblock liebt, bei drakonischen Strafen (auch ohne eigentliche Strafwürdigkeit) unterbindet, auch in seinen allerschlimmsten Zukunftsvisionen nicht hätte ausmalen können. In Gesetze gegossenes Unrecht ist für mich immer noch Unrecht. Ich bin keine „Rechtspositivistin“. Und ich bin keine Nationalsozialistin, obwohl ich von denen, die mich nicht leiden können, mit Kurzwort als eine solche beschimpft werde. Gewöhnt man sich daran? Will ich mich daran gewöhnen?
Der Übergang von der gespaltenen Demokratie zur einheitlichen Diktatur und zurück: Die Demokratie ist der gelebte Kompromiss mit der natürlichen Spaltung der Gesellschaft. ♦ Die Diktatur versucht diese als unerträglich empfundene Spaltung künstlich zu kitten. Sie propagiert eine Art Rückkehr ins Mutterschoß, ins Paradies, ins Elysium, eine als Wiedergeburt geframte Geburt Rückwärts. Sie propagiert einen (niemals existiert habenden) konfliktlosen Urzustand der wieder herzustellen ist. Sie ist eine Art Flucht vor der Realität, vor der natürlichen Spaltung der Welt, eine simplizistische künstliche Überwindung aller Konflikte. Sie propagiert eine natürliche Einheit die in Wirklichkeit eine künstliche Einheit ist. Die künstliche Einheit bemüht sich die natürliche Spaltung mit Druck zu überwinden. Der aufgestaute innere Druck sprengt die Diktatur. Die Spaltung wird wieder hergestellt und die Demokratie entsteht neu. ♦ Die Demokratie lebt aus dem Kompromiss mit der Spaltung. Wenn die Spaltung unerträglich groß wird, weil die Teilnehmer der Demokratie sich zu sehr von einander unterscheiden, dann droht die “natürliche demokratische Spaltung” die Demokratie zu sprengen, die endgültige Spaltung, wo Kompromisse nicht mehr helfen, kann nur noch mit Druck (Diktatur) unterbunden werden. Die Demokratie lässt sich nur noch diktatorisch (künstlich) halten. Der Druck sprengt die Demokratie. Es kommt wieder zur Diktatur. ♦ Demokratie & Diktatur, liberale & konservative Zeiten wechseln einander zyklisch ab. ♦ Demokratie heißt mit der Spaltung leben, Diktatur heißt die Spaltung zu beenden. Wenn ein Leben, Kompromiss mit der Spaltung möglich ist, dann haben wir eine Demokratie, sonst eine Diktatur. Demokratie & Diktatur erden von der Spaltung geboren & gesprengt. Qualität, Quantität der Spaltung, der (machbare) Umgang damit bestimmen das System: ob Demokratie oder Diktatur. Und jetzt brauche ich einen Konzil von 200 Theologen, um zu verstehen was ich geschrieben habe.
Das den jüdischen Glauben begründende göttliche Versprechen richtete sich an ein Kollektiv. Den Widerspruch zwischen individuellem Egoismus und kollektivem bewusst unterdrückend. Der natürliche Egoismus ist da gespalten, je nach Problemlage und Kampfplatz. Je nach Macht. Ja sogar die Situation “Familie” lässt sich nach oben hin skalieren. Nach unten hin ist nur das Individuum. Wo die Evangelisten noch die Kollektive der Gemeinden ansprachen, wendet sich der fiktiv lebendige Gott inzwischen bevorzugt an das Individuum. “Du sollst nicht…” Oder ins Spalterische übersetzt: “Du sollst den Gottesdienst nicht ohne Kollekte verlassen!” Es gibt aber keine Verwirklichung ohne Macht. Schon gar nicht so etwas wie Selbstverwirklichung. Den eigenen Egoismus muss ich dem Kollektiven entreißen, der wird sich wehren, denn das ist ja Abspaltung. Habe ich also einen eigenen Willen oder nur den des Kollektivs? Gelingt es mir oder werde ich als Versager dastehen? Wenn ich das Sein studieren möchte, beginne ich beim Müßiggang oder bei der Arbeit? Ich hasse Goethe, denn der hat mir alles kaputt gemacht. Goethe der Spalter von Gut und Böse. Mit seinem Kampf gegen das Kollektiv. Ein Vorbild? Unmöglich. Ein fauler Sack. Aristokratenbüttel. “Das Allerhöchste, Reinste!” Degeneration in Reinkultur, wahrscheinlich unfähig, sich ein paar Bratkartoffeln zu braten.
Es gibt immer wieder Kommentare, da fällt einem gar nichts mehr ein. Jetzt ist das Christentum auf einmal keine Religion. Aber noch besser ist folgender Kalauer: “Der Antisemitismus zu verstehen als Staatsreligion gegen den Sinai ist damit auch Programm und erklärt z.B. Englands Eifer für die Fütterung der Hamas genau so wie den Hitler - Vorläufer Luther, den man immer an seinen Tischgesprächen messen muß.” Also: Das Christentum ist keine Religion, dafür ist der Antisemitismus als Staatsreligion gegen den Sinai zu verstehen. Und das erklärt dann Englands Eifer für die Fütterung der Hamas und gleichzeitig Luther. - Klar, was ‘n sonst? Das Erstaunliche ist aber, dass ein anderer Forist auf so einen Beitrag auch noch ganz ernsthaft eingeht und eigentlich recht beziehungslos dann irgendwas von Jesus und Liebe von sich gibt, das er aus irgendeinem Katechismus hat und auswendig runterspult. Und so geht das hier im Forum eigentlich ständig ab. Kein Wunder, dass Leute, die nur mal so hin und wieder bei der Achse vorbeischauen, über das Publikum im Forum “leicht” irritiert sind.
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