Sagiv Jehezkel wird nach Anti-Hamas-Botschaft erst sofort von seinem Verein entlassen, dann wird er festgenommen, weil die Staatsanwaltschaft wegen eines „Hass-Delikts“ gegen ihn ermittelt.
In der Türkei ist Medienberichten zufolge ein israelischer Fußballer wegen einer bei einem Spiel gezeigten Botschaft zum Gazakrieg festgenommen worden, meldet n-tv.de. Sagiv Jehezkel vom türkischen Erstliagaverein Antalyaspor sei am Sonntagabend festgenommen worden, wie mehrere türkische Medien übereinstimmend berichtet haben sollen. Zuvor habe der türkische Justizminister Yilmaz Tunc bei X mitgeteilt, dass die Staatsanwaltschaft von Antalya gegen den mehrfachen israelischen Nationalspieler ein Verfahren wegen "öffentlicher Anstiftung zum Hass" eingeleitet hätte. Nach seinen Worten soll der Fußballer das "von Israel begangene Massaker im Gazastreifen" gefeiert haben. Dagegen habe Minister Tunc betont, dass die Türkei weiter "die unterdrückten Palästinenser unterstützen" werde.
Das „Delikt“: Jehezkel habe den Berichten zufolge nach einem Tor beim Spiel seines Klubs Antalyaspor gegen Trabsonspor die auf eine Bandage an seiner Hand geschriebene Botschaft "100 Tage. 07.10" und einen Davidstern gezeigt haben. Das sei eine Anspielung auf den seit 100 Tagen währenden Krieg im Gazastreifen, der bekanntlich am 7. Oktober mit einem Massenmord der radikal-islamischen Hamas in Israel begonnen hatte. Antalyaspor habe in der Folge den Rauswurf des Spielers bekannt gegeben. Dieser hätte "gegen die Werte unseres Landes" verstoßen, habe es in einer Erklärung des Fußballvereins geheißen. Der Türkische Fußballverband (TFF) soll von einem "völlig inakzeptablen Verhalten" des Spielers gesprochen haben, weshalb die Kündigung durch den Klub "angemessen" gewesen wäre.
Jehezkel ist israelischer Nationalspieler und habe erst im September von Hapoel Beer Sheva in die türkische Süper Lig zu Antalyaspor gewechselt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel seit Kriegsbeginn bekanntlich wiederholt als "Terrorstaat" und die Terroristen der Hamas als „Befreier“ bezeichnet. Gab es eigentlich angemessen laute und empörte Reaktionen der deutschen Regierung auf solche Ausfälle eines Staatschefs, der immerhin einen NATO-Verbündeten repräsentiert?