News-Redaktion / 18.11.2023 / 08:35 / 0 / Seite ausdrucken

Hoher Taliban-Funktionär trat in Kölner Moschee auf

Und niemand ist dafür verantwortlich. Weder die gastgebende Moscheegemeinde noch die deutschen Behörden wollen etwas davon gewusst haben.

Ein hochrangiger afghanischer Taliban-Funktionär ist in einer Kölner Moschee aufgetreten, meldet u.a. faz.net. "Wir verurteilen den Auftritt des #Taliban-Vertreters Abdul Bari Omar in Köln auf das Schärfste", habe das Auswärtige Amt (AA) am Freitagabend auf der Plattform X (früher Twitter) mitgeteilt. Die Reise wäre dem AA nicht angekündigt worden und dem Mann sei vor seiner Einreise nach Deutschland auch kein Visum erteilt worden. "Wir prüfen in engem Austausch mit den Innenbehörden und Partnern weitere Maßnahmen", hieß es aus dem Ministerium.

Eine solche Prüfung wäre ja wirklich mal interessant, denn aus der Heimatregion der Taliban gelingt es ja ziemlich vielen Menschen nach Deutschland zu kommen, obwohl denen kein Visum ausgestellt wurde und die oft nicht einmal einen Pass vorweisen können.

Die Moschee, in der der Taliban-Vertreter auftreten durfte, gehört zur DITIB. Dieser Moscheegemeinden-Dachverband fungiert bekanntlich als deutsche Außenstelle der türkischen Religionsbehörde. Offiziell habe sich die DITIB von dem Taliban-Auftritt in dem Gebetshaus im Stadtteil Chorweiler distanziert. Der "Afghanische Kulturverein Köln Meschenich" hätte die als religiös angekündigte Veranstaltung organisiert. "Entgegen vertraglicher Vereinbarung wurde daraus eine politische Veranstaltung, zu der ein uns unbekannter Redner eingeladen wurde", habe die DITIB Köln-Chorweiler mitgeteilt. Dem Verein wäre Hausverbot erteilt worden.

Der Kulturverein hätte diese Darstellung allerdings zurückgewiesen. "Unter missbräuchlicher Verwendung unseres Vereinsnamens" sei "eine scheinbar religiöse Veranstaltung" durchgeführt worden", aber man sei an der Anmietung des Veranstaltungsraumes nicht beteiligt gewesen. Auch seien keine Vereinsmitglieder anwesend gewesen, heiße es in einer Mitteilung vom Freitag. Es wäre auch kein Vertrag abgeschlossen worden. Der Verein hätte daher Anzeige erstattet, unter anderem wegen Rufschädigung.

Auch die nordrhein-westfälische Staatskanzlei habe den Auftritt des Taliban-Funktionärs verurteilt. "Dass Mitglieder einer radikalen Organisation wie die Taliban ihre Ideologien ungefiltert auf deutschem Boden verbreiten, ist ein unsäglicher Vorgang", zitiert der Kölner Stadt-Anzeiger einen Sprecher. "Alle Details dieses Sachverhalts müssen nun vollumfänglich aufgeklärt werden." Schön wäre das. Offenbar können Taliban-Vertreter derzeit hier predigen, ohne dass jemand irgendetwas merkt.

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