Wenn ich das Zitat lese, erklingt es in meinem Kopf mit der Stimme von Joseph Goebbels.
Politische Gegner als Krebsgeschwür zu bezeichnen, und die chirurgische Entfernung zu fordern ist sowas von Goebbelsspeak. Mehr geht wohl kaum. Von dem eigenarigen Demokratieverständnis ganz zu schweigen. Wirklich ein lupenreiner Demokrat, der liebe dr.hc.Brok.
Witzig sind auch immer die Sprüche gegen “Hass und Hetze”. Ein schöner ist immer wieder “Ganz ... hasst die ...” In den Auslassungstellen ist das gewünschte einzustetezn wie z.B. “Berlin die Polizei”, “Hamburg die Kapitalisten”, “Leipzig die AfD”, ... Neben der schönen Botschaft von “Hass”, die gegen “Hass und Hetze” hilft, finde ich den Spruch an sich interessant: Das klingt für mich nach Jugendlichen, für die es das schlimmste ist, dass sie nicht (mehr) gemocht werden. Und weil es für sie das Schlimmste ist, wünschen sie es ihren verhassten “Gegnern” an den Hals. Das sind Sprüche von Kindern. Aber auch Kinder können töten. Nur zur Klarstellung, um vor einer naiven Verharmlosung zu warnen.
Wir wünschen Elmar alles, was er seinen Gegnern wünscht.
@ Andreas Müller, nachfolgend ist der wichtige Ausschnitt aus Höckers Verlautbarung: “Was ich allerdings heute erlebt habe, toppt alles. Mir wurde vor zwei Stunden auf denkbar krasse Weise klar gemacht, dass ich mein politisches Engagement sofort beenden muss, wenn ich keine „Konsequenzen“ befürchten will. Die Ansage war glaubhaft und unmissverständlich. Ich beuge mich dem Druck und lege mit sofortiger Wirkung alle meine politischen Ämter nieder und erkläre den Austritt aus sämtlichen politischen Organisationen.”
@ Jürgen Kempf: Hatte mir den Lebenslauf bereits angeschaut. Ich dachte, solche Biografien gibt es nur bei RRG. Na ja, wieder etwas gelernt. Seine oben aufgelistete Ordenssammlung liest sich übrigens wie die eines hohen Sowjetfunktionärs…
“Krebsgeschwür”, so sprachen die Antisemiten beim gemeinen Falschurteil gegen Dreyfuss; so sprachen die Antisemiten der Nazizeit; und heute spricht ein selbstgerechter Elmar Brok so. Nazi-Sprech. Schämt er sich nicht? Und schon fühlt sich der Links-Faschismus ( wer sollte es denn sonst sein) berechtigt, anständige Menschen anzugreifen. Brok macht’s vor, der Oberverurteiler von “Hass und Hetze” sieht darin wohl keinen Hass und keine Hetze und schweigt still und die ausführenden Organe solcher Broks schlagen zu. Wohin treibt Deutschland? Man sieht es und man fürchtet es. Unrecht, zu dem man stillschweigt, ist mit das Schlimmste, Herr Bundespräsident.
“Klare Kante gegen Abweichler”, “... wie ein Krebsgeschwür, das muss man von vorneherein mit aller Rücksichtslosigkeit bekämpfen, damit ein solches Krebsgeschwür nicht in die Partei hineinkriechen kann“ - das ist die Diktion der Freislers und Wyschinskis (für die, die’s nicht wissen: Andrej Wyschinski war der Hauptankläger bei den Moskauer Schauprozessen in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre). Der Begriff “Krebsgeschwür” fand wiederholt Verwendung in der Nazipropaganda; “in die Partei hineinkriechen” - das erinnert mich an Artikel aus den schlimmsten Jahren der chinesischen Kulturrevolution, in denen es - bezogen auf verschiedene gestürzte Parteimachthaber - auf Englisch hieß: “elements who have wormed their way into the Party”. - Jetzt dürfte es wohl nicht mehr lange dauern, bis die Lakaien der Kanzlerdarstellerin zur Beschreibung ihrer Gegner auf Bilder aus der Tierwelt zurückgreifen, wie es bereits ihre Vorgänger im Ungeist zu tun pflegten: “räudige / tollwütige Hunde” (Wyschinski), “Rinderteufel und Schlangengeister” (Mao)...
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