Zeit Online macht ja ein nettes Projekt: „Deutschland spricht.“ Je zwei Menschen mit politisch unterschiedlichen Ansichten werden zusammengeführt, um unter vier Augen zu sprechen und damit den Dialog der Andersdenkenden zu pflegen. Bundespräsident und Schirmherr Frank-Walter Steinmeier hat die Aktion offiziell eröffnet. Aus seinem Redemanuskript geht hervor, wie schön er dazu gesprochen hat: Menschen aus „ganz unterschiedlichen Lebenswelten und Meinungsspektren“ überwinden Mauern, führen den Dialog „über Trennendes hinweg“. Nötig ist ein „Bewusstsein, dass jeder, so anders er auch sein oder denken mag, zunächst einmal ein legitimer Gesprächspartner und ein Gegenüber ist, den es zu respektieren gilt … ganz ohne Überwachung und Zensur“. Sodann kommt Steinmeier, der niemanden herabwürdigen will, zu den „Krawallprofis“ in Chemnitz und Köthen. Und auch wenn es einseitig ist, „den Blick nur nach rechts zu richten“, steht für ihn fest: „Wir entscheiden, ob … das politische Gegenüber ein würdiger Wettbewerber ist oder erbitterter Feind. Wir entscheiden, wie Deutschland heute spricht und wie Deutschland morgen sein wird.“ Kleine Nachfrage am Rande: Wer ist wir? Und wer ist es nicht? Sascha Lobo erklärt’s!
Dieser Beitrag erschien zuerst in Susanne Baumstarks Luftwurzel.
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