Neue Gesichter und alte Köpfe.
Der im Eiltempo vom Bildungsressort auf den Chefposten in der Regierung beförderte 34-jährige Gabriel Attal stellte gestern seine Ministerriege vor, meldet derstandard.de. Der enge Vertraute von Präsident Emmanuel Macron habe dabei nicht nur auf neue Gesichter gesetzt, sondern auch auf altbewährte Kräfte. So halte Attal an Finanzminister Bruno Le Maire und Innenminister Gerald Darmanin fest. Neu ins Amt sei hingegen Stephane Sejourne als Außenminister gekommen. Seine Ernennung zum Außenminister habe auch deswegen für Aufsehen gesorgt, weil Séjourné der ehemalige Lebenspartner des neuen französischen Premierministers Gabriel Attal ist. Dabei sei es nicht das erste Mal, dass ein Ex-Paar sich gemeinsam in der französischen Regierung wiederfindet: Der frühere Präsident François Hollande hatte beispielsweise seine Ex-Partnerin Ségolène Royal zur Umweltministerin ernannt. Séjourné sei zudem schon an Macrons Seite gewesen, als dieser noch Wirtschaftsminister war. Seit 2022 ist Séjourné Vorsitzender der Präsidentenpartei Renaissance und dieses Amt wolle er auch als Minister weiter bekleiden.
Eine bemerkenswerte Neubesetzung habe es auch an der Spitze des Kulturministeriums gegeben. Dieses werde künftig Rachida Dati geleitet, die von 2007 bis 2009 Justizministerin war und der konservativen Oppositionspartei Les Républicains angehöre. Für Macron gehe es mit der Regierungsumbildung um eine Flucht nach vorn. Seit den Parlamentswahlen 2022 habe sein Lager in der Nationalversammlung keine Mehrheit mehr und sei auf Stimmen der Opposition angewiesen.