Ich habe einmal gehört, die AfD sei eine eineinhalb Themen-Partei. Das ist zwar Quatsch, man braucht nur deren Programm zu lesen. Aber seis drum. Eineinhalb wichtige und existenzielle Themen anzugehen, die von den anderen Parteien totgeschwiegen werden, adelt die AfD. Das Geschwurbele der anderen Parteien, einschließlich der FDP, widert einen eher an. Was wird denn da angeboten, was den Bürger wirklich interessiert? „DIE SICHERHEIT MUSS BESSER ORGANISIERT SEIN ALS DAS VERBRECHEN.“ Was für eine armselige Aussage. Nein, das Verbrechen darf gar nicht erst ins Land gelassen werden, so wie es Merkel getan hat. „DENKEN WIR NEU.“ Hört sich tatsächlich schon besser an. Dieses neue Denken sollte in der Tat darauf gerichtet sein, wie es die AfD heute postuliert hat: Deutschland zuerst. Nur glaube ich kaum, dass das mit der AfD zu machen ist. Seit Trump ist eine solche Forderung zu negativ belegt, obwohl unsere Politiker einen Eid darauf geschworen haben: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. (So wahr mir Gott helfe.)“ Wählen wir also diejenigen, die diesen Eid ernst nehmen nicht brechen.
Sehr geehrter Erik Lommatzsch, ich habe auch gedacht, ist das was von Karl Lagerfeld. Seit fast einem Jahrzehnt, Mövenpick Mehrwertsteuersenkung, eine Partei von Clowns. Keine Inhalte. Beste Grüße Dirk Badtke
Lindner wurde in seiner Stilisierung mal als der “James Dean der deutschen Politik” tituliert, die Quelle weiss ich leider nicht mehr. Aber zumindest weiss ich, wie James Dean geendet hat. Nach Guido-Spassmobil nun also so einer. Irgendwie fehlen der FDP die Charaktere. Und der Liberalismus bleibt weiterhin eine historiche Beschwörung.
Die LKR tritt gar nicht an.
Hübsch gehässig, aber schon ein wenig unfair, Herr Lommatzsch. Wenn etwa ein Plakat darauf hinweist, dass der Staat der Organisierten Kriminalität nicht genug gegenüberstellen kann, ist das ja richtig. Und dass es permanent einen Wettlauf zwischen Strafverfolgung und Verbrechen gibt, weiß doch jeder, der sich z.B. mit Geldautomaten- oder Internet-Betrug beschäftigt hat. Da wirkt die Kritik dann etwas zu gewollt. Vor allem aber sind die FDP-Plakate ja mit Abstand die aussagekräftigsten, die man derzeit zu sehen bekommt. Bei mir plakatiert Herr Schulz “Berlin braucht mehr Rheinland”, überall Frau M “Für ein Land, in dem wir gut und gerne leben” und der Rest kommt mit zwei Schlagworten aus. Dagegen sind die FDP-Pappen geradezu intellektuell. Wählen werde ich diese Partei diesmal trotzdem nicht.
Klappern gehört zum Handwerk. Wenn Werbung funktioniert, hat sie ihr ziel erreich. Und das ist zuerst: Aufmerksamkeit schaffen. Ich hätte FDP mit dieser oder einer besseren Werbung gewählt, wenn sie denn das glaubhaft vertreten würde, was ich für wichtig halte. Tut sie aber nicht. Z.B. Wirtschaftsliberalität: Soziale Marktwirtschaft funktioniert nach der Devise ‘So viel Markt wie möglich, so viele Regularien wie nötig.’ Praktisch heißt das, dass man mit Planwirtschaft, Auflagen und Subventionen äußerst zurückhaltend umgehen muss. Im Besonderen ist das EEG katastrophal für den Niedergang der Versorger verantwortlich. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die FDP hier massiv Protest eingelegt hätte, auch nicht beim Atomausstieg. Wie steht die FDP zur Masseneinwanderung? Es gibt da vom 22.02.2016 einen Beschluss des FDP-Präsidiums: Der bleibt eher flau und farblos. Man will schließlich die CDU nicht verärgern. Warum sollte ich das wählen? Der Höhenflug der FDP ist nur dem umstand zu verdanken, dass die Menschen unzufrieden mit den Regierungsparteien sind. Konservativ-Liberale Wähler fühlen sich bei Grünen und Linken nicht wohl, aber die Anti-Propaganda gegen die AfD verfängt doch. Dann erscheint die FDP als kleinstes Übel. Nur davon lebt die Partei.
Bereits seit langem vertrete ich in meinem sozialen Umfeld die Auffassung, daß Christian Lindner nichts anderes als ein Marketing-Fuzzy ist, der aus der FDP eine “Magenta-Company” macht. Die Piekfeinen, denen bereits seit Jahren Merkels Politik auf die Nerven geht, die aber aus Feigheit nicht offen ihre Sorgen und Bedenken artikulieren und lieber im Hauptstrom mitschwimmen, die hat er längst am Kanthaken. Und dennoch: Auch 2017 wählen die “Piekfeinen” wieder Merkel; denn Lindners Programm lautet: “LINDNER FIRST. GERMANY SECOND” Chapeau, Herr Lommatzsch!
Der einzige Sinn, in den Medien die FDP ständig aufzuwerten und hochzuschreiben, liegt in der Hoffnung, dass sie vielleicht der AfD Stimmen wegnimmt. Lindner selbst wirkt in seiner FDP wie der Egon Krenz damals in der SED - der jeweils letzte und zum Scheitern verurteilte Möchtegern-Hoffnungsträger. Aber wie gesagt, auch bei 4,9% für die FDP in der September-Wahl ist das Ziel der Altparteien erreicht worden - nämlich die AfD zu schwächen. Nur dazu wird Lindner ins Rennen geschickt. Die FDP braucht keiner mehr.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.