News-Redaktion / 19.10.2022 / 08:03 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Mittwoch

Im russisch besetzten Atomkraftwerk in Saporischschja sind weitere Mitarbeiter festgenommen worden, in der Ukraine sind Hunderttausende wegen der russischen Angriffe auf die Infrastruktur ohne Strom und Wasser, Kiew bittet jetzt Israel um Waffenlieferungen, bei einem Messerangriff eines Somaliers in Ludwigshafen wurden zwei Menschen getötet, Nordkorea feuerte hunderte Artilleriegeschosse zur "Warnung" an den Süden ab, US-Präsident Biden zapft vor Zwischen-Wahlen wieder strategische Ölreserven an, Russlands Außenminister Lawrow will die diplomatische Präsenz im Westen verringern und Schwedens neue Regierung kippt die bisherige „feministische Außenpolitik“.

Weitere AKW-Mitarbeiter in Saporischschja festgenommen

Im russisch besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist weiteres Personal festgenommen worden, habe die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) einer ORF-Meldung zufolge gestern Abend in Wien berichtet. Ein stellvertretender Leiter des AKWs und zwei weitere Mitarbeiter wären demnach vor kurzem festgenommen worden. Während der Manager wieder freigelassen worden sei, sollen sich die anderen noch nicht in Freiheit befinden, habe es geheißen.

Mehrere IAEA-Experten seien ständig in dem AKW, um die Lage im größten europäischen Atomkraftwerk zu beobachten. Sie hätten gestern berichtet, dass die letzte verbliebene Hauptstromleitung für die Kühlung der Brennstäbe zum dritten Mal innerhalb von zehn Tagen unterbrochen war, aber am Montag wieder hergestellt worden sei.

Hunderttausende in der Ukraine ohne Strom und Wasser

Die Infrastruktur für Energie- und Wasserversorgung in der Ukraine ist seit Tagen im Visier russischer Angriffe, meldet orf.at. Am Dienstag sei in der Hauptstadt Kiew eine Energieversorgungsanlage unter Beschuss genommen und getroffen worden. Auch in Mykolajiw und Charkiw habe es Angriffe gegeben. Innerhalb einer Woche wären 30 Prozent der ukrainischen Elektrizitätswerke zerstört worden, habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt. Das hätte zu großen Stromausfällen im gesamten Land geführt.

Kiew habe am Dienstagabend gemeldet, dass über 1.100 Orte ohne Strom seien.

Kiew bittet Israel um Waffenlieferungen

Der Iran soll Russland mit Drohnen beliefern, heißt es aus Kiew. Russland und Iran bestreiten das zwar, dennoch wendet sich die Ukraine nun an Israel und bittet um Luftabwehrsysteme, meldet merkur.de. „Heute wird die Ukraine eine offizielle Mitteilung an die Regierung Israels mit der Bitte senden, die Ukraine dringend mit Luftverteidigungssystemen auszustatten“, habe Außenminister Dmytro Kuleba am Dienstag gegenüber ukrainischen Medien erklärt. „Wenn Israels Politik wirklich darin besteht, den zerstörerischen Aktionen des Iran konsequent entgegenzutreten, dann ist es an der Zeit, dass Israel sich offen auf die Seite der Ukraine stellt“, wird Kuleba weiter zitiert.

Israel halte sich in Bezug auf den Ukraine-Krieg bislang weitgehend zurück, um seine Beziehungen zu Moskau nicht zu gefährden.

Zwei Tote durch Messerangriff eines Somaliers in Ludwigshafen

Nach dem tödlichen Messerangriff in Ludwigshafen hat die Polizei gestern erste Details zum Tatablauf veröffentlicht, meldet orf.at. Der mutmaßliche Täter habe zunächst zwei 20 und 35 Jahre alte Männer erstochen, wie ein Sprecher der Polizei gesagt hätte. Auf der Flucht soll er dann in einem Drogeriemarkt einen 27-Jährigen mit einem großen Messer schwer verletzt haben.

Der 25-jährige Verdächtige sei somalischer Staatsangehöriger, bei den drei Opfern handele es sich nach bisherigen Erkenntnissen um Deutsche.

Nordkorea feuert hunderte Artilleriegeschosse ab

Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas am späten Dienstagabend mit dem Abfeuern von Hunderten Artilleriegranaten auf die jährlichen südkoreanischen Militärübungen reagiert, meldet kleinezeitung.at. Der Norden hätte demnach gegen 22.00 Uhr (Ortszeit) etwa 100 Granaten vor seiner Westküste ins Meer und weitere 150 Geschosse vor seiner Ostküste abgefeuert, habe es in einer Mitteilung der südkoreanischen Generalstabschefs am Mittwoch geheißen.

Von Nordkorea sei wenig später eine Bestätigung gekommen. Die Schüsse wären eine "ernste Warnung" an Südkorea, habe es in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichten Erklärung geheißen. "Die Feinde sollten die rücksichtslosen und aufstachelnden Provokationen, die die militärischen Spannungen eskalieren, sofort einstellen."

Gegenwärtig laufen die regelmäßigen gemeinsamen Manöver der USA und Südkorea.

Biden zapft vor Wahlen wieder strategische Ölreserven an

In den USA wird erwartet, dass US-Präsident Biden heute 15 Millionen Barrel aus der strategischen Ölreserve freigibt, meldet deutschlandfunk.de. Das hätten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Regierungskreise in Washington berichtet. In einer Rede werde er zudem für den kommenden Winter mögliche weitere Ölverkäufe in Aussicht stellen, um die Preise zu drücken, habe es geheißen.

Bei den 15 Millionen Barrel, die im Dezember auf den Markt kommen sollen, handele es sich um die letzte Tranche aus der im März von Biden angekündigten Freigabe von insgesamt 180 Millionen Barrel – der bislang größten Freigabe aus den nationalen US-Reserven überhaupt.

Lawrow will diplomatische Präsenz im Westen verringern

Angesichts der wegen des Ukraine-Konflikts äußerst angespannten Beziehungen zum Westen will Russlands Außenminister Sergej Lawrow die dortige diplomatische Präsenz seines Landes reduzieren, meldet kleinezeitung.at. Er sehe "keinerlei Sinn" darin, die Präsenz in westlichen Ländern wie gehabt aufrecht zu erhalten, habe Lawrow am Dienstag in einer Ansprache vor frisch ausgebildeten Diplomaten erklärt. "Länder der dritten Welt, sowohl in Asien als auch in Afrika, brauchen dagegen zusätzliche Aufmerksamkeit."

Schwedens neue Regierung kippt „feministische Außenpolitik“

Die neue Regierung Schwedens kippt das Konzept der „feministischen Außenpolitik“, meldet orf.at. Außenminister Tobias Billström von der konservativen Partei der Moderaten habe der Nachrichtenagentur TT gestern gesagt: „Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein grundlegender Wert in Schweden und auch ein grundlegender Wert für diese Regierung.“ Der Ausdruck „feministische Außenpolitik“ würde aber gestrichen, „denn Etiketten haben die Tendenz, den Inhalt zu verschleiern“.

Verschiedene Veröffentlichungen zu dem Thema seien bereits von der Webseite des Außenministeriums entfernt worden. Den Begriff „feministische Außenpolitik“ habe die damalige Ressortchefin Margot Wallström 2014 geprägt. Sie wollte ihre Politik damit als „eine Antwort auf die systematische Diskriminierung und Unterordnung, die den Alltag unzähliger Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt prägt“ verstanden wissen. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock verfolgt erklärtermaßen ebenfalls eine "feministische Außenpolitik".

Energiekrise: Kürzere Öffnungszeiten bei Aldi Nord

Die Discounter-Kette Aldi Nord will Energie sparen, weshalb ab November zahlreiche Filialen bereits um 20 Uhr schließen, meldet t-online.de. Die Regelung gelte zunächst für die Winterzeit 2022/23. Genauere Details habe das Unternehmen bisher nicht bekannt gegeben. Vor allem in Großstädten seien Aldi-Filialen bislang regulär oft bis 21.00 oder 22.00 Uhr geöffnet. Nach Angaben von Aldi sei der Konzern der erste Lebensmitteleinzelhändler, der sich zu diesem Schritt entscheide.

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