News-Redaktion / 20.06.2022 / 08:27 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Montag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Russland will Dutzende ukrainischer Generäle getötet haben

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben mit einem Raketenangriff einen Führungsgefechtsstand der ukrainischen Streitkräfte mit hochrangigen Offizieren zerstört, meldet kleinezeitung.at. "Durch den Schlag wurden über 50 Generäle und Offiziere der ukrainischen Streitkräfte, darunter Generalstabsoffiziere und der Kommandostab des Truppenverbands "Kachowka", der Luftlandetruppen und der Verbände vernichtet", habe der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag erklärt.

Laut Konaschenkow habe der ukrainische Führungsgefechtsstand im Gebiet Dnipropetrowsk nahe der Siedlung Schyroka Datscha gelegen, südlich der Großstadt Krywyj Rih und sei von seebasierten Marschflugkörpern des Typs "Kalibr" getroffen worden.

Daneben wären durch die Kalibr-Raketen auch mehrere westliche Artilleriesysteme vom Typ M777 und bis zu 20 gepanzerte Fahrzeuge auf einem Werksgelände in Mykolajiw vernichtet worden. Am Sonntagabend sei aber von ukrainischer Seite die Tötung eines hochrangigen Kommandanten bestätigt worden. Der Bürgermeister von Iwanofrankiwsk, Ruslan Martsinkiw, habe auf Facebook mitgeteilt, dass mit Oleh Kutsyn der Kommandant des Karpathen-Battailons getötet worden sei.

EU-Außenminister beraten über Beitrittskandidaten Ukraine

Die Außenminister der Europäischen Union beraten am Montag in Luxemburg über weitere Unterstützung für die Ukraine im russischen Angriffskrieg, meldet kleinezeitung.at. Erwartet würden Stellungnahmen zu dem Vorschlag der EU-Kommission, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen. Die Entscheidung solle dann auf dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag fallen.

Macron nach Parlamentswahl ohne Mehrheit

Frankreichs wiedergewählter Präsident Emmanuel Macron hat mit seinem Mitte-Lager nach Hochrechnungen die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung klar verfehlt, meldet kleinezeitung.at. In der Endrunde am Sonntag käme das Macron-Lager nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf 245 der 577 Sitze, wie das Innenministerium in Paris am frühen Montagmorgen nach Auszählung aller Stimmen mitgeteilt habe. Für die absolute Mehrheit würden mindestens 289 Sitze benötigt.

Das neue links-grüne Bündnis Nupes von Jean-Luc Mélenchon habe 131 Sitze im Parlament gewonnen und werde damit stärkste Oppositionskraft. Einen starken Zuwachs habe die rechtsnationale Partei Rassemblement National zu verzeichnen, deren Spitzenkandidatin Marine Le Pen in der Endrunde der Präsidentschaftswahl Macron bekanntlich unterlegen war. Sie sei auf 89 Sitze gekommen, gut elf Mal so viel wie bisher, und werde damit drittstärkste Kraft im Parlament.

Die bisher stärkste Oppositionskraft im Parlament und traditionelle Volkspartei der Republikaner plus Verbündete seien nur auf 60 bis 78 Sitze gekommen, eine herbe Schlappe.

Erstmals seit über 30 Jahren stehe der französische Präsident ohne absolute Parlamentsmehrheit da und müsse mit seiner Regierung auf die Unterstützung anderer Lager bauen.

China testet Raketenabfangsystem

China hat eigenen Angaben zufolge ein bodenbasiertes Raketenabfangsystem getestet, meldet handelsblatt.com. „Der Test hat die erwarteten Ziele erfüllt“, habe das Verteidigungsministerium in Peking am Sonntag mitgeteilt. „Dieser Test war defensiv und richtete sich nicht gegen ein Land“. Weitere Details seien nicht bekannt geworden.

Die Regierung unter Xi Jinping habe im Rahmen eines Modernisierungsprogramms die Forschung an allen Arten von Raketen intensiviert – fortschrittliche ballistische Raketen mit nuklearen Sprengköpfen eingeschlossen.

China importiert so viel russisches Öl wie noch nie

China hat im vergangenen Monat so viel Öl aus Russland importiert wie noch nie, meldet deutschlandfunk.de. Nach Angaben der Zollbehörde in Peking habe Moskau im Mai fast 8,42 Millionen Tonnen Rohöl geliefert. Das sei etwa ein Viertel mehr als im April und 55 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit wäre Russland wieder zum größten Öl-Lieferanten der Volksrepublik geworden. Chinesische Unternehmen würden von deutlichen Preisnachlässen profitieren, nachdem sich westliche Öl-Konzerne und Handelshäuser wegen der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine vom russischen Markt zurückgezogen hätten.

Österreich reaktiviert Kohlekraftwerk

Die Regierung in Österreich will ein abgeschaltetes Kohlekraftwerk umrüsten lassen, damit es im Falle einer Gasknappheit wieder in Betrieb gehen kann, meldet deutschlandfunk.de. Das habe Bundeskanzler Nehammer gestern Abend nach einer Krisensitzung des Kabinetts in Wien mitgeteilt. Es gehe darum, das fehlende russische Gas zu ersetzen. Das Kraftwerk Mellach in der Steiermark war vor zwei Jahren als letztes Kohlekraftwerk des Landes vom Netz genommen worden. Der russische Energiekonzern Gazprom habe zuvor mitgeteilt, seine Erdgaslieferungen nach Österreich zu reduzieren, wie es aktuell auch in Deutschland der Fall sei.

Mehr als 100 Zivilisten in Äthiopien erschossen

Mehr als 100 Menschen sind nach Augenzeugenberichten in Äthiopien getötet worden, meldet kleinezeitung.at. Bewaffnete Männer hätten den Angaben vom Sonntag zufolge in Oromia, der größten Region des ostafrikanischen Landes, vor allem Angehörige der Volksgruppe der Amharer erschossen. Der Angriff habe sich am Samstag nahe der Stadt Gimbi ereignet und gegen mehrere umliegende Dörfer gerichtet.

Die Regionalregierung in Oromia habe die Attacke bestätigt und die Rebellengruppe Oromo-Befreiungsarmee (OLA) dafür verantwortlich gemacht.

Ein OLA-Sprecher habe die Verantwortung für den Angriff dementiert. Die Regierung von Abiy Ahmed habe zum wiederholten Male die OLA für Verbrechen verantwortlich gemacht, die sie selbst begangen hätte, habe OLA-Sprecher Odaa Tarbii am Sonntagabend auf Twitter erklärt.

20 Tote bei Angriffen in Mali

Im Norden Malis sind bei Gewalttaten über 20 Menschen getötet worden, meldet orf.at. In der Nähe der Stadt Gao wären am Wochenende nach Angaben staatlicher Vertreter vor allem Zivilisten umgebracht worden. In Kidal sei ein UNO-Blauhelmsoldat bei einer Minenexplosion gestorben.

Erstmals ein Linker zu Kolumbiens Präsidenten gewählt

Mit Gustavo Petro wird zum ersten Mal ein linksgerichteter Politiker Präsident von Kolumbien, meldet orf.at. Nach der gestrigen Stichwahl liege Petro laut der kolumbianischen Wahlbehörde nach Auszählung fast aller Stimmen uneinholbar vorn. Demnach habe der Senator 50,47 Prozent der Stimmen erhalten. Sein Gegner, der Millionär Rodolfo Hernández, sei auf 47,27 Prozent gekommen.

Der frühere Guerillakämpfer Petro sei nach seiner Abkehr vom bewaffneten Kampf unter anderem Diplomat in Belgien und Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá gewesen. Er strebe tiefgreifende Reformen an, wozu Steuern für Vermögende, ein Notprogramm gegen den Hunger sowie die Förderung erneuerbarer Energien zählen würden.

Bis zur Schließung der Wahllokale am gestrigen Sonntag sei es in dem einstigen Bürgerkriegsland zu einigen Zwischenfällen gekommen. In San Vicente del Caguán sei ein Soldat beim Angriff einer Splittergruppe der Guerillaorganisation FARC ums Leben gekommen, wie die Zeitung „El Tiempo“ berichtet habe. Im Department Cauca sei demnach ein Wahlhelfer erschossen worden. Insgesamt seien 104 Unregelmäßigkeiten gemeldet worden, wie unabhängige Wahlbeobachter mitgeteilt hätten.

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