News-Redaktion / 29.05.2022 / 08:39 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Sonntag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Russland meldet vollständige Einnahme von Lyman

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Kleinstadt Lyman im ostukrainischen Donbass-Gebiet erlangt, meldet welt.de. „Durch das gemeinsame Vorgehen von Einheiten der Donezker Volksrepublik und der russischen Streitkräfte wurde die Stadt Krasny Liman vollständig von ukrainischen Nationalisten befreit“, habe der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag erklärt. Krasny Liman sei die noch aus sowjetischer Zeit stammende Bezeichnung für Lyman. Die Stadt ist ein Eisenbahnknoten zu den Ballungsräumen Sjewjerodonezk – Lyssytschansk im Osten und Slowjansk – Kramatorsk im Südwesten und gilt als strategisch wichtig.

Konaschenkow habe zudem von schweren Luft- und Raketenangriffen gegen die Städte Bachmut und Soledar im Gebiet Donezk berichtet. Getroffen worden wären unter anderem Gefechtsstände und Munitionsdepots. Die ukrainischen Verluste allein durch die Luftwaffe habe der russische Armeesprecher auf 260 Soldaten beziffert.

Russland meldet erfolgreichen Test von Hyperschallrakete

Inmitten seiner verstärkten Militäroffensive in der Ukraine hat Russland nach eigenen Angaben erneut eine Hyperschallrakete getestet, meldet orf.at . Die Rakete vom Typ Zirkon sei von einer Fregatte in der Barentssee in Richtung eines Ziels im Weißen Meer in der Arktis abgefeuert worden, habe das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt. Das Ziel in einer Entfernung von rund tausend Kilometern „wurde mit Erfolg anvisiert“, heißt es.

Russland soll erstmals im Oktober 2020 eine Zirkonrakete getestet haben, seitdem seien mehrere weitere Versuche gefolgt. Im März habe Moskau verkündet, dass es Hyperschallraketen vom Typ Kinschal im Westen der Ukraine eingesetzt hätte. Ihr Einsatz sei nach Angaben der staatlichen Agentur RIA Nowosti ein Novum gewesen, zuvor habe es lediglich Tests gegeben.

Selenskyj bereitet Öffentlichkeit auf Gebietsverluste vor

Die Ukraine wird Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge das von Russland in den vergangenen Jahren eingenommene Staatsgebiet nicht komplett mit Gewalt zurückholen können, meldet orf.at. „Ich glaube nicht, dass wir unser gesamtes Territorium mit militärischen Mitteln zurückgewinnen können“, habe er in einem zunächst vom niederländischen TV gesendetem Interview erklärt, das Selenskyjs Büro am Samstag in voller Länge veröffentlicht habe.

„Natürlich hängt viel von unseren Partnern ab und ihrer Bereitschaft, die Ukraine mit allem zu versorgen, was zum Schutz der Freiheit benötigt wird“, habe er in einer Videobotschaft gesagt. „Ich erwarte dazu gute Nachrichten in der kommenden Woche.“ Einzelheiten habe Selenskyj dazu nicht genannt.

Ukraine verhängt Ausreise-Verbot gegen Ex-Präsidenten

Dem früheren ukrainischen Präsident Petro Poroschenko ist nach eigenen Angaben die Ausreise für einen Besuch in Litauen verweigert worden, meldet n-tv.de . Trotz einer offiziellen Reisegenehmigung wäre ihm der Grenzübertritt verweigert worden, habe sein Pressedienst mitgeteilt. Poroschenko habe demnach in Vilnius als Mitglied der ukrainischen Delegation an der Frühjahrstagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO teilnehmen wollen. Zudem seien Treffen mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Neuseda und einer Gruppe europäischer Abgeordneter vorgesehen gewesen.

Die Behörden in Kiew könnten mit ihrer Entscheidung den in Kriegszeiten geltenden "politischen Waffenstillstand" zwischen den politischen Rivalen im Land gebrochen haben, der einer der "Pfeiler der nationalen Einheit angesichts der russischen Aggression" sei, habe es in der Mitteilung des Pressedienstes des Ex-Präsidenten geheißen.

Der Milliardär Poroschenko hatte die Ukraine bekanntlich von 2014 bis 2019 regiert, bevor er die Wahl gegen den heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verloren habe. Die ukrainischen Behörden hätten vor Kriegsbeginn begonnen, wegen verschiedener Straftaten gegen den 56-Jährigen zu ermitteln. Im Dezember hätten sie bekannt gegeben, dass sie den Chef der Oppositionspartei Europäische Solidarität des Hochverrats verdächtigten.

Siemens meldet größten Auftrag in der Konzerngeschichte

Die Zug-Sparte des Münchner Industriekonzerns Siemens hat mit der ägyptischen Regierung einen Vertrag über den Bau eines 2000 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes geschlossen, meldet faz.net. Wie das Unternehmen am Samstagabend mitgeteilt habe, werde es 41 Hochgeschwindigkeitszüge, 94 Regionalzüge und 41 Güterlokomotiven liefern. Der Vertrag umfasse zudem acht Bahnhöfe und einen Wartungsvertrag über 15 Jahre.

„Mit unserer neuesten Technologie für Schienenfahrzeuge, Signaltechnik und Instandhaltung wird Ägypten über das sechstgrößte und modernste Hochgeschwindigkeitsbahnnetz der Welt verfügen“, habe der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Roland Busch, bei der Vertragsunterzeichnung gesagt.

Siemens Mobility werde bei dem Mega-Projekt mit den Bauunternehmen Orascom Construction und The Arab Contractors zusammenarbeiten. Es handele sich um den „größten Auftrag in der Geschichte von Siemens“, habe Busch gesagt.

Das rund 2000 Kilometer lange, hochmoderne Hochgeschwindigkeitsbahnnetz solle 60 Städte des Landes mit Zügen miteinander verbinden, die bis zu 230 Stundenkilometer schnell fahren können. Laut Siemens Mobility würden rund 90 Prozent der ägyptischen Bevölkerung Zugang zu dem neuen Bahnnetz haben. Mit der Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene werde das voll elektrifizierte Bahnnetz die CO2-Emissionen im Vergleich zum bestehenden Bus- oder Autoverkehr um 70 Prozent senken, erklärte das Unternehmen.

Habeck verweigert VW Garantien für Chinageschäfte

Zum ersten Mal lehnt ein deutscher Wirtschaftsminister Anträge auf Investitionsgarantien des Volkswagen-Konzerns in China ab, meldet dw.com. Menschenrechte sollten nach Aussagen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wegen der Menschenrechtsverletzungen an der muslimischen Minderheit der Uiguren in China ein stärkeres Gewicht in der deutschen Handelspolitik erhalten. "Ein Unternehmen, das auch in der Provinz der Uiguren tätig ist, wollte Investitionsgarantien verlängern. Dem geben wir nicht statt", wird Habeck von der "Welt am Sonntag" zitiert. Nach seinen Worten sei es "das erste Mal", dass Investitionsgarantien aus menschenrechtlichen Gründen "nicht zustande kommen".

Nach Informationen des "Spiegel" handele es sich bei dem betroffenen Unternehmen um den Volkswagen-Konzern. Insgesamt wären "vier Anträgen eines Unternehmens auf Verlängerung von Investitionsgarantien" nicht stattgegeben worden, habe das Nachrichtenmagazin eine Ministeriumssprecherin zitiert.

Volkswagen hätte entsprechende Anträge auf Investitionsgarantien bestätigt, nach eigenen Angaben aber noch keine Antwort der Bundesregierung erhalten.

Zwei Tote bei Protesten gegen Militärmachthaber im Sudan

Ein Demonstrant ist in der sudanesischen Hauptstadt Khartum von Einsatzkräften erschossen worden, meldet faz.net. Ein weiterer Regimegegner sei an den Folgen eines Tränengaseinsatzes gestorben. Seit dem Militärputsch im Oktober habe es bei der Niederschlagung von Protesten bereits fast 100 Todesopfer gegeben.

Am Samstag hätten tausende Menschen in mehreren Bezirken der Hauptstadt Khartum gegen den Putsch protestierten und eine zivile Regierung gefordert. Armeechef Abdel Fattah al-Burhan habe im Oktober den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollte. Seitdem komme es regelmäßig zu Massenprotesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgehe.

Schanghai lockert Lockdown weiter

Schanghai hat weitere Lockerungen der strikten Corona-Maßnahmen angekündigt, meldet orf.at. Die aktuelle epidemische Lage habe sich stabilisiert und verbessere sich weiter, sagte die Sprecherin der Regierung von Schanghai, Yin Xi, heute vor der Presse. Von Mittwoch an solle in der Wirtschafts- und Finanzmetropole, in der rund 25 Millionen Menschen leben, der zwei Monate dauernde Lockdown im Wesentlichen aufgehoben werden, allerdings unter strengen Regeln. Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder den öffentlichen Raum betreten möchte, müsse einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sei.

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