News-Redaktion / 08.05.2022 / 07:56 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Sonntag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Russische Raketenangriffe auf Odessa

Auf die südukrainische Hafenstadt Odessa sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens vier russische Raketen abgefeuert worden, meldet stol.it. Örtliche Medien hätten am Samstag dicke schwarze Rauchwolken über dem Stadtgebiet gezeigt. Den Berichten zufolge soll ein Militärflugplatz getroffen worden sein. Die Behörden hätten zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern gemacht. Von russischer Seite hätte es am Nachmittag keine Bestätigung gegeben. Kiew habe unterdessen die Versenkung eines russischen Landungsbootes gemeldet.

Explosionen - teils von der Luftabwehr - seien auch aus dem benachbarten Gebiet Mykolajiw, dem zentralukrainischen Poltawa und dem westukrainischen Chmelnyzkyj gemeldet worden. Bei einem Angriff auf das grenznahe nordostukrainische Gebiet Sumy soll bei einem Luftangriff mindestens ein Mensch verletzt worden sein.

Bei Kämpfen in der Region Charkiw sei nach ukrainischen Angaben ein Literaturmuseum zerstört worden, das dem sowohl in der Ukraine als auch in Russland verehrten Philosophen Hryhorij/ Grigori Skoworoda gewidmet war. Das historische Gebäude wäre durch russischen Beschuss in Brand geraten und zerstört worden, habe Gouverneur Oleh Synjehubow informiert. Die wertvollsten Teile des Inventars wären an einen sicheren Ort ausgelagert worden. Der vor 300 Jahren geborene Philosoph und Dichter hatte in Russland am Zarenhof gewirkt.

Explosionen auch aus Transnistrien gemeldet

Die an die Ukraine angrenzende Konfliktregion Transnistrien in der Republik Moldau hat von erneuten Angriffen auf ihr Territorium berichtet, meldet n-tv.de . In der Nacht zu Samstag hätte es in der Ortschaft Woronkowo mehrere Explosionen gegeben, habe die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Innenministerium der Region berichtet. Nach anderen Berichten soll das Gelände eines ehemaligen Flughafens getroffen worden sein. Über der Militärgarnison in Woronkowo seien mindestens zwei Drohnen geflogen, vier Explosionen seien zu hören, heiße es in einem Bericht. Der Ort Woronkowo im Bezirk Rybniza liege rund fünf Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

In dem von Moldau abtrünnigen prorussischen Transnistrien sind rund 1500 russische Soldaten stationiert, die dort seit den neunziger Jahren den Waffenstillstand und alte Munitionsdepots und Waffenlager überwachen sollen. Die Region sei in den letzten Wochen mehrfach von Anschlägen erschüttert worden. Radiomasten einer Funkstation für russische Sender seien gesprengt und das Gebäude des örtlichen Geheimdienstes in Tiraspol angegriffen worden.

Weitere 1,5 Milliarden Euro britische Militärhilfe für die Ukraine

Großbritannien hat der Ukraine weitere Militärhilfe im Umfang von umgerechnet gut 1,5 Milliarden Euro zugesagt, meldet deutschlandfunk.de. Das habe das Finanzministerium in London mitgeteilt. Damit sei die bisherige Summe fast verdoppelt worden. Einen Teil der neuen Mittel, nämlich umgerechnet gut 350 Millionen Euro, hätte Johnson bereits in der vergangenen Woche angekündigt. Dafür sollten unter anderem Anti-Artillerie-Radar, Störgeräte für Elektronik und Nachtsichtgeräte geliefert werden.

Weitere starke Preissteigerungen bei Milch und Brot kommen

Branchenverbände erwarten weitere Preissteigerungen bei Milch und Brot in den kommenden Wochen, meldet deutschlandfunk.de. Es sei demnach mit Mehrkosten von bis zu 20 Prozent vor allem bei Käseprodukten und mit bis zu 30 Prozent bei Backwaren zu rechnen. Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Schneider, habe der Bild-Zeitung gesagt, dass die Lebensmittelbranche von steigenden Energie-, Rohstoff- und Personalkosten besonders betroffen sei.

Die Diakonie Deutschland rechne mit einem deutlichen Anstieg der Armut und habe eine Reform der Krisenhilfen verlangt. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie habe Landwirtschaftsminister Özdemir zu einem aktiven Krisenmanagement aufgefordert. Es sei niemandem zu erklären, dass Landwirte angesichts dieser Lage künftig 20 Prozent Anbauflächen lediglich biologisch bewirtschaften und zehn Prozent als ökologisches Brachland stilllegen sollten, habe es weiter geheißen.

Kraftstoff-Preise steigen in Deutschland stärker als in der EU

Die Preise für Kraftstoffe sind in Deutschland seit Beginn des Kriegs in der Ukraine stärker gestiegen als in nahezu allen anderen EU-Ländern, meldet deutschlandfunk.de. Das gehe nach Angaben der Partei Die Linke aus Daten der EU-Kommission hervor. Demnach sei der Liter Diesel hierzulande bis zum 25. April um durchschnittlich 38 Cent teurer geworden, der Liter Super 95 um 23 Cent.

Beim Diesel würden nur Schweden und Lettland auf dem gleichen Niveau liegen, in Italien habe der Anstieg hingegen lediglich fünf Cent betragen. Beim Super-Benzin sei die Preisanhebung nur in Österreich noch höher ausgefallen als in Deutschland. In Ungarn und Italien seien die Preise sogar gesunken.

Mehrere Soldaten bei Überfall in Ägypten getötet

In Ägypten sind bei einem bewaffneten Angriff auf ein Wasserpumpwerk östlich des Sueskanals nach Angaben der Armee elf Soldaten getötet worden, meldet orf.at . In einer Mitteilung habe ein Armeesprecher gestern islamistische „Terroristen“ für den Überfall verantwortlich gemacht.  

Zwischen beiden Seiten hätte es Gefechte gegeben, der Angriff sei schließlich abgewehrt worden. Die Angreifer wären dan in einem Gebiet auf der Sinai-Halbinsel eingekreist worden. Weitere Angaben habe der Armeesprecher dazu zunächst nicht gemacht. Auf dem Sinai ist seit Jahren ein lokaler Ableger des Islamischen Staats (IS) aktiv.

Taliban verpflichten Frauen wieder zum Tragen der Burka

In Afghanistan schreibt ein am Samstag veröffentlichtes Dekret des Taliban-Chefs Hibatullah Achundsada Frauen nun auch wieder das Tragen einer Burka in der Öffentlichkeit vor, meldet orf.at . Frauen sollten die Ganzkörperbedeckung tragen, „da dies traditionell und respektvoll ist“, werde aus Achundsadas Erlass zitiert. Eine Burka bedecke bekanntlich auch die Augen der Trägerin mit einer Art Gitter aus Stoff. In dem Dekret heiße es, dass der Vater oder der engste männliche Verwandte einer Frau aufgesucht und schließlich inhaftiert oder aus dem Staatsdienst entlassen werde, wenn eine Frau ihr Gesicht außerhalb des Hauses nicht bedecke.

Das Dekret erinnert an ähnliche Beschränkungen für Frauen während der Taliban-Herrschaft zwischen 1996 und 2001.

Historischer Sieg von Sinn Fein ist jetzt amtlich

Die katholisch-republikanische Partei Sinn Fein ist erstmals als stärkste Kraft aus der Parlamentswahl in Nordirland hervorgegangen, meldet orf.at . Das habe nach Auszählung der meisten Stimmen am Samstagabend festgestanden. Demzufolge hätte Sinn Fein mindestens 27 der 90 Sitze in der Northern Ireland Assembly errungen und die protestantisch-unionistische Democratic Unionist Party (DUP) als stärkste Kraft abgelöst.

Sinn-Fein-Spitzenkandidatin Michelle O’Neill stehe nun das Recht zu, den Posten der Regierungschefin zu beanspruchen. Erstmals könnte damit eine Politikerin an der Spitze der Regierung stehen, die sich für die Loslösung von London und die Vereinigung mit der Republik Irland ausspreche. Bisher hätten stets Parteien den Regierungschef gestellt, die eine Beibehaltung der Union mit Großbritannien befürworten.

Eine Regierungsbildung könne aber am Widerstand der (DUP) scheitern, die einen gleichberechtigten Stellvertreter stellen müsste. Dem als Karfreitagsabkommen bekannten Friedensschluss aus dem Jahr 1998 zufolge müssen die stärksten Parteien aus beiden konfessionellen Lagern eine Einheitsregierung bilden.

60 Kilometer an polnisch-weißrussischer Grenze mit Barrieren befestigt

Polen hat nach Angaben des Grenzschutzes bislang gut 60 Kilometer seiner Grenze zu Belarus mit einer dauerhaften Barriere befestigt, meldet t-online.de. Die Bauarbeiten seien nach Plan verlaufen und würden voraussichtlich Ende Juni abgeschlossen sein, habe eine Sprecherin der Behörde am Samstag der Nachrichtenagentur PAP gesagt.

Im vergangenen Spätsommer und Herbst war die Situation an dieser Grenze bekanntlich eskaliert, als Tausende von Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze bringen lassen, um Druck auf den Westen auszuüben.

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