News-Redaktion / 23.04.2022 / 09:00 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Samstag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Russische Einheiten besetzen weitere Orte in der Ost-Ukraine

Ukrainischen Angaben zufolge haben sich russische Einheiten in mehreren Orten im Osten der Ukraine festgesetzt, meldet kleinezeitung.at. Binnen 24 Stunden hätten russische Truppen demnach Angriffe in Richtung der Stadt Slowjansk in der Region Donezk durchgeführt und in der Kleinstadt Losowa, einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt in der Region Charkiw, Fuß gefasst. Das habe der ukrainische Generalstab in einem Bericht am Freitagabend mitgeteilt.

In den Gebieten Selena Dolyna in der Region Donezk und dem etwa 40 Kilometer östlich liegenden, vor wenigen Tagen eroberten Krimenna in der Region Luhansk, würden russische Truppen ihre eingenommenen Positionen ausbauen und sich auf weitere Offensiven vorbereiten. Auch in dem Ort Stepne in der Region Donezk hätten sie demnach Fuß fassen können.

Abgewehrt hätte man Angriffe in der Region Luhansk, die ukrainischen Angaben zufolge bereits zu rund 80 Prozent unter russischer Kontrolle stehe.

Moskau strebt volle Kontrolle über Donbass und Südukraine an

Mit seiner Offensive im Osten der Ukraine strebt Russland nach Darstellung seines Militärs die volle Kontrolle über den Donbass und einen Landkorridor zur annektierten Halbinsel Krim an, meldet kleinezeitung.at. Dies solle im Rahmen einer zweiten Phase des Militäreinsatzes geschehen, habe die Nachrichtenagentur Interfax am Freitag den Vize-Kommandant des zentralen Militärbezirks Russlands, Rustam Minnekajew, zitiert. So könne eine "Landverbindung" zur Krim und nach Transnistrien geschaffen werden.

"Die Kontrolle über den Süden der Ukraine ist ein weiterer Weg, um nach Transnistrien zu gelangen, wo auch Diskriminierungen russischsprachiger Einwohner zur Kenntnis genommen werden. Allem Anschein nach kämpfen wir jetzt gegen die ganze Welt, wie es während des Großen Vaterländischen Krieges war. Europa, die ganze Welt war gegen uns“, wird Minnekajew weiter zitiert. Transnistrien ist eine abtrünnige Region im Osten der Republik Moldau und wird von Russland unterstützt.

Strafverfahren gegen zwei prominente Kriegsgegner in Russland

Russische Behörden haben Strafverfahren gegen zwei prominente russische Kritiker des Kriegs in der Ukraine eingeleitet, meldet deutschlandfunk.de. Dem Oppositionsaktivisten Kara-Mursa werde die Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte vorgeworfen, habe dessen Anwalt am Freitag mitgeteilt. Ähnliche Beschuldigungen würden laut russischen Medienberichten gegen den früheren Verleger des unabhängigen Nachrichtenportals Medusa, Krassilschtschik, erhoben.

Kara-Mursa ist ein früherer Mitarbeiter des ermordeten Oppositionspolitikers Nemzow und des Kreml-Kritikers Chodorkowski, der 2015 und 2017 mit Vergiftungssymptomen im Krankenhaus behandelt worden sei. Mehrfach habe er den Krieg in der Ukraine kritisiert und den Kreml im US-Fernsehen „ein Regime von Mördern“ genannt. Auch Krassilschtschik, der Russland Anfang März verlassen habe, hätte den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine verurteilt.

Das russische Parlament hatte bekanntlich kurz nach dem Einmarsch in die Ukraine ein Gesetz verabschiedet, das die Verbreitung von schädlichen Informationen über das Militär unter Strafe stelle.

Indonesien plant Exportstop für Palmöl

Indonesien hat angekündigt, zunächst kein Palmöl mehr zu exportieren, meldet deutschlandfunk.de. Das Land sei der weltweit größte Produzent von Palmöl. Indonesiens Präsident Widodo habe in einer Videoansprache gesagt, es wäre notwendig, im eigenen Land genügend bezahlbares Öl zum Kochen vorzuhalten.

Palmöl gilt als das meistgenutze pflanzliche Öl auf der Welt. Es werde zum Kochen, aber auch industriell bei der Verarbeitung von vielen Lebensmitteln und Kosmetika verwendet. Mehr als die Hälfte des globalen Bedarfs komme bisher aus Indonesien. Mehrere Länder hätten den geplanten Exportstop kritisiert. Der Preis von Sojaöl sei nach der Ankündigung an der Handelsbörse in Chicago auf ein Rekordhoch gestiegen.

Mindestens 33 Tote bei Explosion in Moschee in Afghanistan

Bei einer mutmaßlichen Bombenexplosion in einer Moschee im Norden Afghanistans sind am Freitag mindestens 33 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden, meldet stern.de. Die Moschee sei vor allem bei Anhängern des Sufismus beliebt, einer bei Islamisten verhassten stark spirituell ausgerichteten Strömung des Islam.

Unter den Todesopfern seien auch Kinder, habe Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid im via Twitter erklärt. Die Explosion in der Maulawi-Sikandar-Moschee nördlich von Kundus hätte sich während des Freitagsgebets ereignet. Mindestens 43 Menschen wären demnach verletzt worden. Einem Geheimdienstvertreter zufolge sei die Moschee von einer Bombenexplosion getroffen worden.

Als Urheber des Anschlags wird der mit den Taliban konkurrierende Islamische Staat (IS) vermutet.

Mindestens sieben Tote bei islamistischem Anschlag in Mogadischu

In Somalia sind bei einem Anschlag auf ein Restaurant in der Hauptstadt Mogadischu mindestens sieben Menschen getötet worden, meldet faz.net. In dem Lokal am Lido-Strand hätten sich auch der somalische Polizeichef General Abdi Mohamed Hijar und Parlamentsmitglieder aufgehalten, wie die Polizei mitgeteilt habe. Sie wären aber nicht unter den Opfern. Die Explosion sei vermutlich durch eine Autobombe ausgelöst worden. Die Terrorgruppe Al-Shabaab habe sich für den Anschlag verantwortlich erklärt.

Niger will mehr ausländische Militäreinsätze gegen Islamisten

Das Parlament des westafrikanischen Niger hat sich dafür ausgesprochen, verstärkt ausländische Militäreinsätze zur Unterstützung im Kampf gegen Dschihadisten zuzulassen, meldet orf.at. Nach einer mehrstündigen Debatte hätten gestern 131 Abgeordnete dafür und 31 dagegen gestimmt. Staaten wie Frankreich und die USA würden die Regierung in Niamey militärisch stärker unterstützen wollen. Auch die deutsche Bundeswehr könne Soldaten aus Mali in das Nachbarland verlegen.

„Das Eingehen neuer Partnerschaften stellt in keiner Weise unsere Souveränität über das nationale Territorium in Frage“, habe Regierungschef Ouhoumoudou Mahamadou gesagt. Der nun verabschiedete Text zeige „unmissverständlich die Bereitschaft Bündnisse gegen Dschihadisten unseres Landes, zu schließen“. Niger wäre „praktisch von bewaffneten Terrorgruppen umzingelt“.

Gericht kippt Maskenpflicht in Mecklenburg-Vorpommern

Der Landtag in Schwerin hatte ganz Mecklenburg-Vorpommern am 24. März zum sogenannten Corona-Hotspot erklärt. Die AfD-Landtagsfraktion sei dagegen vor Gericht gezogen und habe nun in vielen Punkten recht bekommen, meldet n-tv.de. Das Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommern habe die Corona-Hotspot-Regelung gekippt und sei einem einstweiligen Rechtsschutzantrag in wichtigen Punkten gefolgt. Die außer Vollzug gesetzten Maßnahmen beträfen insbesondere die Maskenpflicht. Die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) war von der Landesregierung bereits am Gründonnerstag weitgehend aufgehoben worden.

USA prüfen Abschaffung von China-Strafzöllen

Zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate in den USA prüft die Regierung nach eigenen Angaben auch die Abschaffung der unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump eingeführten Strafzölle auf Importe aus China, meldet n-tv.de. "Das ist etwas, was wir uns angucken", habe Finanzministerin Janet Yellen in einem Gespräch mit dem Sender Bloomberg TV gesagt. Die Regierung wolle die Teuerungsrate senken, wozu auch eine "sorgfältige" Überprüfung der Handelsstrategie gegenüber China gehöre. Dabei wäre es auch angebracht, die Zölle zu überprüfen, weil dies mit Blick auf die Inflation "einige wünschenswerte Effekte" hätte, wird Yellen zitiert.

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