News-Redaktion / 01.04.2022 / 08:56 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Freitag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Ukraine erwartet russische Offensive im Osten

Die Ukraine bereitet sich nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einen massiven russischen Angriff im Osten des Landes vor, meldet kleinezeitung.at. Man sehe dort eine Truppenkonzentration, habe Selenskyj am Donnerstag gesagt. Auch auf russischer Seite habe es geheißen, dass es ein Ziel sei, die Gebiete des Donbass zu erobern, die bisher noch nicht unter der Kontrolle der prorussischen Separatisten stünden. Diese kontrollieren Teile der rohstoffreichen Ostukraine seit 2014.

Dagegen hätten ukrainische Truppen nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen elf Siedlungen im südukrainischen Gebiet Cherson zurückerobert. Beim Vormarsch im Norden der Region wäre ihnen auch schwere russische Militärtechnik in die Hände gefallen, darunter Panzer vom Typ T-64, habe das Verteidigungsministerium in Kiew am späten Donnerstagabend mitgeteilt. Quelle: kleinezeitung.at

Selenskyj entlässt ranghohe Sicherheitsbeamte

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben zwei ranghohe Mitglieder des Sicherheitsdienstes entlassen, meldet faz.net. Wie Selenskyj in einer Videobotschaft erklärt habe, handele es sich dabei um den Gesamtleiter der inneren Sicherheit sowie den Leiter der Zweigstelle der Behörde in der Region Cherson: „Ich habe nicht die Zeit, mich mit allen Verrätern zu befassen, aber sie werden nach und nach alle bestraft werden“, habe der Präsident dazu gesagt Die beiden Männer hätten ihren Eid, die Ukraine zu verteidigen, gebrochen. Genaue Einzelheiten habe er nicht genannt.

Mit Blick auf die militärische Lage äußerte sich Selenskyj optimistisch. Rund um die Hauptstadt Kiew habe sich die Situation nach ukrainischen Angaben zuletzt entspannt. „Dank der standhaften Verteidigung und der heldenhaften Aktionen unserer Truppen verbessert sich die Situation rund um die Stadt“, habe es in einer Mitteilung des Stadtkommandanten General Mykola Schyrnow geheißen. In den Außenbezirken würde aber weiterhin gekämpft. Die zivile Infrastruktur werde wiederhergestellt. Quelle: faz.net

Ukraine könnte Hälfte ihrer Ernte einbüßen

Wegen des Krieges könnte in der Ukraine nach Einschätzung der ukrainischen Regierung die Hälfte der jährlichen Ernte ausfallen, meldet n-tv.de. Die Erträge könnten in diesem Jahr um 25 oder sogar 50 Prozent sinken, habe Landwirtschaftsminister Mykola Solskyj in einem schriftlichen Interview mit der Nachrichtenagentur AFP gesagt. Dies wäre "noch eine optimistische Prognose“. Bis zum Krieg war das Land bekanntlich der weltweit viertgrößte Exporteur von Mais und auf dem besten Weg, der drittgrößte Exporteur von Weizen zu werden. Im vergangenen Jahr sei eine Rekordernte von 106 Millionen Tonnen Getreide eingefahren worden.

Inzwischen seien jedoch mehrere Anbauregionen, insbesondere Cherson, Saporischschja und Odessa, Schauplätze heftiger Kämpfe oder wegen des Krieges für die Landwirtschaft unzugänglich. Die ukrainischen Landwirte würden zwar "überall dort säen, wo es möglich ist", habe Solskyj in dem Interview erklärt. Er schätze jedoch, dass sie in dieser Saison nur auf 50 bis 75 Prozent der ukrainischen Anbauflächen zugreifen könnten.

Da sich viele Landwirte der Armee oder freiwilligen Streitkräften angeschlossen hätten, herrsche zudem ein Mangel an Arbeitskräften. Das Wirtschaftsministerium arbeite nun an der Einführung einer vorübergehenden Freistellung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte vom Militärdienst. Verschärft werde die Situation durch die Treibstoffknappheit, denn den Großteil ihres Treibstoffs habe die Ukraine bis zum Krieg aus Russland und Weißrussland bezogen.

Die Agrarexporte seien sowohl für die Wirtschaft des Landes als auch für die weltweite Nahrungsmittelversorgung von entscheidender Bedeutung. Es könne bald eine weltweite Nahrungsmittelknappheit drohen, habe Solskyj gewarnt. Quelle: n-tv.de

Russischer Abzug aus Tschernobyl

Die russischen Truppen haben sich nach ukrainischen Angaben aus dem von ihnen besetzten Atomreaktor Tschernobyl zurückgezogen, meldet deutschlandfunk.de. Es wären keine Außenstehenden mehr auf dem Gelände des Atomkraftwerks, habe die für das Sperrgebiet im Norden der Ukraine zuständige Behörde mitgeteilt. Experten würden nun das Gelände auf potenzielle Sprengkörper hin untersuchen. Laut dem ukrainischen Atomenergiekonzern Energoatom hätten die Russen die ukrainischen Soldaten mitgenommen, die sie seit Kriegsbeginn gefangen hielten. Um wieviele ukrainische Soldaten es sich handele, sei unklar geblieben.

Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Wereschtschuk habe erklärt, dass einige der abgezogenen russischen Soldaten sich schwere Strahlenvergiftungen zugezogen hätten. Angeblich hätten sie Gräben in der Sperrzone um das Atomkraftwerk ausgehoben und seien dabei in Kontakt mit verstrahltem Material gekommen. Quelle: deutschlandfunk.de

OSZE-Mission in der Ukraine wird nicht verlängert

Die internationale OSZE-Beobachtermission in der Ukraine wird nicht verlängert, meldet deutschlandfunk.de. Das habe die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa bekannt gegeben. Der amerikanische OSZE-Botschafter Carpenter habe kritisiert, dass Russland die dafür notwendige einstimmige Entscheidung der insgesamt 57 OSZE-Staaten mit einem Veto blockiert hätte. Das wäre unverantwortlich, aber nicht überraschend.

Die OSZE habe zuletzt rund 500 unbewaffnete Beobachter vor allem in der Ostukraine stationiert. Sie seien aber nach Beginn der russischen Invasion abgezogen worden. Das bisherige Mandat habe nur bis Ende März gegolten. Zahlreiche OSZE-Staaten hätten es verlängern wollen. Quelle: deutschlandfunk.de

Russland verhängt Einreiseverbote gegen EU-Vertreter

Russland hat ein Einreiseverbot für EU-Spitzenpolitiker und -Abgeordnete angekündigt, heißt es in Presseberichten. „Die Beschränkungen gelten für die höchsten Vertreter der EU, einschließlich einer Reihe von EU-Kommissaren und Leitern von EU-Militärstrukturen, sowie für die große Mehrheit der Abgeordneten des EU-Parlaments, die eine antirussische Politik unterstützen“, habe das Außenministerium gestern in Moskau erklärt. Das Verbot wäre eine Reaktion auf wegen des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine verhängte Sanktionen.

Russlands Präsident Wladimir Putin habe dem Westen unterdessen vorgeworfen, nach neuen Vorwänden für Sanktionen gegen sein Land zu suchen. Russland müsse das bei der Entwicklung seiner Wirtschaft berücksichtigen. Russland werde zwar kein „geschlossenes Land“. Aber eine Zusammenarbeit mit westlichen Unternehmen wie bisher werde es in nächster Zeit nicht mehr geben. Quellen: orf.at, deutschlandfunk.de

EU-Spitzen beraten mit Xi über Ukraine-Konflikt

Spitzenvertreter der Europäischen Union kommen am Freitag mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und Regierungschef Li Keqiang zu einem per Videokonferenz organisierten Gipfeltreffen zusammen, meldet kleinezeitung.at. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ratspräsident Charles Michel und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell würden die chinesische Führung dabei nach eigenen Angaben zu einer Verurteilung des russischen Angriffs auf die Ukraine auffordern und vor möglichen Konsequenzen warnen wollen.

Dabei gehe es um eine materielle Unterstützung des Krieges durch China. In dem Konflikt gebe China der Regierung in Moskau derzeit politisch Rückendeckung und stelle die USA, ihre europäischen Verbündeten und die NATO als eigentliche Verursacher der Krise dar. Die Europäer würden nichtsdestotrotz darauf setzen, dass China den Einfluss auf seinen "strategischen Partner" Russland nutze, um den Krieg möglichst schnell zu beenden. Grund für die Hoffnung sei vor allem die Bedeutung der EU als Absatzmarkt für chinesische Unternehmen.

Auch ohne den Krieg ist das Verhältnis zwischen der EU und China angespannt wie nie: Die Europäer kritisieren die Verfolgung der Uiguren und Tibeter, die Unterdrückung der Opposition in Hongkong, Chinas Säbelrasseln gegenüber Taiwan und seinen Druck auf kleine EU-Mitglieder wie Litauen. Quelle: kleinezeitung.at

Zwei Milliarden Euro für Afghanistan

Angesichts einer zunehmend dramatischen Lage in Afghanistan hat die Staatengemeinschaft gestern 2,4 Mrd. Dollar für humanitäre Hilfe zugesagt, heißt es in Presseberichten. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hätte allerdings den Bedarf des Landes akut auf rund vier Milliarden Euro geschätzt. Die Wirtschaft in Afghanistan sei effektiv zusammengebrochen, neun Millionen Menschen seien vom Hungertod bedroht, die Lage „alarmierend“, habe Guterres zum Auftakt einer virtuellen Geberkonferenz gesagt. „Ohne sofortiges Handeln werden wir uns mit einer Hunger- und Unterernährungskrise in Afghanistan konfrontiert sehen“, habe Guterres gewarnt. Einige Familien „verkaufen schon ihre Kinder“, um etwas zu essen zu bekommen. Quellen: orf.at, deutschlandfunk.de

Handelsverband warnt vor neuen Preiserhöhungswellen

Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet wegen des Ukraine-Kriegs mit einer zweiten Welle deutlicher Preiserhöhungen, meldet n-tv.de. Schon vor dem Kriegsausbruch wären die Preise als Folge gestiegener Energiepreise "über die Produktpalette hinweg" um gut fünf Prozent gestiegen, habe HDE-Präsident Josef Sanktjohanser der "Neuen Osnabrücker Zeitung“ gesagt. Nun kämen die Folgen des Ukraine-Kriegs noch hinzu. "Die zweite Welle an Preissteigerungen kommt, und die wird sicherlich zweistellig", habe Sanktjohanser gewarnt.  Erste Handelsketten hätten, dem HDE-Chef zufolge, bereits damit begonnen, Preise anzuheben. "Wir werden das zeitnah überall in den Supermärkten an den Preisschildern sehen können", habe Sanktjohanser gesagt. Kürzlich hatten bereits Handelsketten wie Aldi, Edeka und Globus Preiserhöhungen angekündigt. In Deutschland sei, nach Aussagen von Bauernpräsident Joachim Rukwied, die Versorgung mit Lebensmitteln absehbar für ein Jahr gesichert. "Aber über diesen Zeithorizont hinaus ist es schwierig mit einer Prognose.“ Quelle: n-tv.de

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