Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.
Deutschland will Flugabwehrraketen an Ukraine liefern
Das Wirtschaftsministerium genehmigte die Abgabe von 2.700 Flugabwehrraketen vom Typ „Strela", meldet zeit.de. Es soll sich um Waffen sowjetischer Produktion aus früheren Beständen der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR handeln. Im Verteidigungsministerium prüfe man seit Tagen, ob und welche weiteren Waffen an die Ukraine abgegeben werden können. Zuvor war entschieden worden, 1.000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ „Stinger" aus Bundeswehrbeständen so schnell wie möglich in die Ukraine zu liefern.
UN: Schon eine Million Menschen aus Ukraine geflohen
Dem Flüchtlingshilfswerk der UN zufolge seien seit dem Einmarsch russischer Truppen vor nicht einmal einer Woche zwei Prozent der Einwohner des Landes auf der Flucht, meldet welt.de. Etwa die Hälfte sei ins Nachbarland Polen geflüchtet. Selbst im Syrien-Krieg sei der Exodus nicht so schnell vor sich gegangen. Es drohe die größte Flüchtlingskrise dieses Jahrhunderts. Dem UNHCR zufolge könnten bis zu vier Millionen Menschen das 44-Millionen-Einwohner-Land verlassen.
Russische Armee erobert Hafenstadt Cherson
In der Nacht hätten die Russen die erste ukrainische Großstadt unter ihre Kontrolle gebracht, meldet orf.at. Aus der Hauptstadt Kiew seien in der Nacht mehrere schwere Explosionen gemeldet worden. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, seien mächtige Detonationen zu sehen gewesen. Der Bürgermeister von Kiew, Witali Klitschko, habe im Nachrichtenkanal Telegram geschrieben: „Der Feind versucht, in die Hauptstadt durchzubrechen.“
Russland und Belarus von den Paralympics ausgeschlossen
Russland und Weißrussland sind wegen des Krieges in der Ukraine nun doch von den am Freitag beginnenden Paralympics ausgeschlossen. meldet zeit.de. Damit habe das Internationale Paralympische Komitee seine Entscheidung vom Vortag zurückgenommen Zunächst sei entschieden worden, dass Sportler aus Russland und Belarus als neutrale Athleten und unter der paralympischen Flagge teilnehmen dürfen. Doch hätten mehrere Verbände, Teams und Athleten mit einem Boykott der Spiele gedroht, was die „Durchführbarkeit der Paralympischen Winterspiele" gefährdet hätte. Auch die Situation in den Athletendörfern eskaliere, wodurch die Sicherheit der Sportler unhaltbar geworden sei, habe das IPC mitgeteilt.
IStGH nimmt Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine auf
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine Ermittlungen aufgenommen, meldet deutschlandfunk.de. Chefermittler Khan habe mitgeteilt, dass die Sammlung von Beweismitteln für etwaige Kriegsverbrechen jetzt begonnen habe. 39 Staaten würden dies unterstützen. Es gebe plausible Gründe für die Annahme, dass bereits seit acht Jahren in der Ukraine sowohl mutmaßliche Kriegsverbrechen als auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden seien.
US-Regierung: Russland unterdrückt Medienfreiheit
Die USA werfen Russland einen umfassenden Angriff auf die Medienfreiheit vor, meldet stern.de. Die Regierung in Washington werfe Moskau vor, die Medienfreiheit in Russland gerade mit Blick auf den Krieg in der Ukraine massiv einzuschränken. „Im eigenen Land führt der Kreml einen umfassenden Angriff auf die Medienfreiheit und die Wahrheit durch. Und Moskaus Bemühungen, die Wahrheit über die brutale Invasion zu unterdrücken, werden immer intensiver", habe der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, mitgeteilt. Die russische Regierung schränke auch soziale Medien wie Twitter, Facebook und Instagram ein, auf die sich Millionen russischer Bürger verließen, um Zugang zu unabhängigen Informationen zu erhalten. Den Krieg habe Putin gewählt, nicht die Menschen in Russland. Sie hätten „ein Recht darauf, über den Tod, das Leid und die Zerstörung zu erfahren, die ihre Regierung dem ukrainischen Volk zufügt" und ebenso darauf, zu erfahren, „welche Kosten dieser Krieg für die russischen Soldaten habe".
DAK-Auswertung: Mehr Kinder seit Corona depressiv
Während der Corona-Pandemie sind Kinder in Hessen deutlich stärker psychisch belastet, meldet zeit.de. 2020 seien zwölf Prozent mehr Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren erstmals mit einer Depression ärztlich behandelt worden als noch im Vorjahr. Dies habe der Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit für Hessen gezeigt. Auch Fettleibigkeit nehme zu: 2020 habe die Neuerkrankungsrate mit Adipositas bei Kindern im Grundschulalter zwischen fünf und neun Jahren knapp ein Viertel über dem Vorjahreswert gelegen. Die Corona-Maßnahmen hätten „in vielfältiger Hinsicht Auswirkungen auf hessische Kinder und Jugendliche, vor allem durch die starke Veränderung des Alltags", wird die Leiterin der Landesvertretung Hessen der DAK-Gesundheit zitiert. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) beobachte die Entwicklung mit Sorge.
Dürr (FDP) sieht breite Mehrheit für 100-Milliarden-Paket
Der FDP-Fraktionschef im Bundestag sieht eine große Zustimmung im Parlament für das geplante 100-Milliarden-Euro-Paket für die Verteidigung, meldet deutschlandfunk.de. Sein Eindruck sei, dass sich der Bundestag in großer Mehrheit bewusst sei, in welcher Lage man sich befinde, habe Dürr im Deutschlandfunk gesagt. Er gehe sogar davon aus, dass es dafür eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag gebe, obwohl vom linken Flügel der SPD und Teilen der Grünen Kritik geübt werde. Die von Kanzler Scholz angekündigten 100 Milliarden würden einmal finanziert und über mehrere Jahre ausgegeben, daher würden sie als Sondervermögen eingerichtet. So könne man 2023 zur Schuldenbremse zurückkehren.
Ratingagenturen setzen Russland auf „Ramsch“-Niveau
Nach den umfassenden Wirtschaftssanktionen sehen die Ratingagenturen die Gefahr, dass Russland seine Staatsschulden nicht mehr zurückzahlen könnte, meldet faz.net. Das mache es für Putin jetzt deutlich teurer, seinen Krieg gegen die Ukraine über die Märkte zu finanzieren. Nach Standard & Poor's hätten nun auch die Ratingagenturen Fitch und Moody's die Kreditwürdigkeit von Russland auf „Ramsch“-Niveau herabgestuft. Grund: Die westlichen Sanktionen würden die Fähigkeit des Landes zur Bedienung der Schulden in Frage stellen und die Wirtschaft erheblich schwächen.