News-Redaktion / 11.01.2022 / 09:03 / 0 / Seite ausdrucken

Deutschlandweit Demonstrationen gegen Corona-Politik

Würden hinreichend Daten zur Verfügung stehen, um die Zahl der Demonstranten, die gestern gegen die Corona-Politik und für ihre Grundrechte auf die Straße gegangen sind, seriös zusammenzurechnen, würde man die Hunderttausender-Grenze möglicherweise deutlich hinter sich lassen. Wenn man nur die Zahlen aus Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern addiert, waren es nach Polizeiangaben - bei denen bekanntlich eher zurückhaltend gezählt wird - allein schon 32.000 Demonstranten.

Hier ist eine Zusammenstellung der Meldungen über Demonstrationen, die wir am frühen Dienstagmorgen gefunden haben. Weder ist diese Zusammenstellung vollständig, noch sind die Angaben selbst vor Ort recherchiert. Dennoch verschaffen diese Schlaglichter vielleicht ein Stimmungsbild. Zumindest das eine Zeit lang gern gepflegte Narrativ, nach dem der gegenwärtige Corona-Protest allein eine Sache der etwas sonderbaren Ostdeutschen wäre, dürfte sich inzwischen wohl erledigt haben. Obwohl natürlich auch weiterhin in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern vernehmlich demonstriert wird. Hier nun ein Blick in die Meldungen zum Demonstrationsgeschehen:

17.000 bei Corona-Demonstrationen in Thüringen

Von über 60 Demonstrationen gegen die Corona-Politik in verschiedenen Orten Thüringens gehe die Polizei aus, habe es laut Medienberichten von einem Polizeisprecher gestern Abend geheißen. Dazu seien nach seinen Angaben etwa 17 300 Menschen erschienen. Die größten Kundgebungen habe es den Angaben zufolge in Gera mit 1500 Menschen - wobei es hier am Abend noch weiteren Zulauf gab - und in Jena mit rund 1000 Menschen gegeben. In Erfurt habe die Polizei von insgesamt etwa 500 Demonstranten berichtet.

In Jena formierten sich am Abend auch mehrere Gegenkundgebungen. Nach Angaben einer Augenzeugin kam es in mindestens einem Fall zu einem direkten Aufeinandertreffen zwischen Gegendemonstranten und Maßnahmen-Gegnern. Die Polizei sei aber schnell dazwischengegangen. Auch in anderen Städten sei ein Aufeinandertreffen der beiden Lager unterbunden worden, sagte der Polizeisprecher.

In Gera soll ein massives Polizeiaufgebot versucht haben, die Demonstration nicht in die Innenstadt zu lassen, was aber nicht gelungen sei.  Quelle: welt.de 

15.000 protestieren in Mecklenburg-Vorpommern

Insgesamt mehr als 15.000 Demonstranten habe die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern an mehr als 20 Orten gezählt, heißt es in Medienberichten. In Rostock hätten einige der mehreren Tausend Demonstranten versucht, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, worauf die Beamten Pfefferspray eingesetzt hätten. In Schwerin wurden von der Polizei rund 2400, in Neubrandenburg rund 1800 und in Greifswald 650 Demonstranten gezählt worden. In Greifswald versuchten Gegner den Protestzug mit Sitzblockaden aufzuhalten. Quelle: welt.de

Corona-Demonstrationen in Brandenburg

In Brandenburg sei die Mehrzahl der Protestzüge nach Angaben der Polizei nicht angemeldet gewesen, habe es in Medienmeldungen geheißen. Der größte unangemeldeten Protestzug wurde aus Cottbus mit etwa 3000 Menschen gemeldet. Die Polizei habe bei nicht angemeldeten Versammlungen Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz aufgenommen und Ordnungswidrigkeiten wegen des Verstoßes gegen Corona-Auflagen geahndet.

In Potsdam seien trotz eines Verbots Hunderte Menschen in der Innenstadt zusammengekommen. Die Polizei hätte die Versammlung zuvor wegen einer angeblichen unmittelbaren Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung untersagt. Auch Ersatzversammlungen an anderen Orten hätten nicht stattfinden dürfen, hätte ein Polizeisprecher betont. In Potsdam habe die Polizei eine Reiterstaffel eingesetzt, um den Protest zu unterbinden.

In Frankfurt (Oder) hätten rund 1000 Menschen gegen die Corona-Politik und gegen eine Impfpflicht demonstriert. Mit dem Glockenschlag des Rathauses habe sich Punkt 18 Uhr ein Protestzug in Richtung Stadtbrücke und weiter durch angrenzende Viertel in Bewegung gesetzt.

Im Landkreis Oder-Spree hätten elf Protestkundgebungen stattgefunden, nur drei seien angemeldet gewesen. Im Kreis Barnim hätte der Polizeisprecher von vier Versammlungen berichtet, davon zwei angemeldete in Eberswalde. In Märkisch- Oderland habe die Polizei nach eigenen Angaben zehn Protestzüge verzeichnet, darunter in Altlandsberg, Rehfelde und Buckow. Im Landkreis Uckermark Barnim hätten Polizisten insgesamt sechs Versammlungen registriert, darunter in Schwedt und Templin. Quelle:welt.de

Wieder Corona-Protest im Südwesten

Aus dem deutschen Südwesten berichten die Medien ebenfalls von Corona-Demonstrationen. Allein in Wangen im Allgäu hätten sich am Montag rund 1000 Menschen zu einer unangemeldeten Kundgebung versammelt. Bei den - meist unangemeldeten Treffen - in der Region hätte es laut Polizei keine besonderen Zwischenfälle gegeben.

Kundgebungen habe es auch in Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) und in Heidelberg gegeben, wie die Polizei in Mannheim berichtet hätte.

Ein Polizei-Sprecher in Reutlingen habe von Demonstrationen in rund 40 Orten der Region berichtet. In Balingen hätten sich demnach mehrere Hundert Menschen versammelt. Besondere Vorfälle habe es nicht gegeben. Quelle: welt.de 

Viele Corona-Demonstrationen in Sachsen-Anhalt

In etlichen Orten in Sachsen-Anhalt haben Menschen am Montag erneut gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert, heißt es in Medienberichten. In Magdeburg habe die Polizei 1800 Teilnehmer bei einem unangemeldeten Protest gezählt. Es sei zu keinen größeren Ausschreitungen gekommen, obwohl die Polizei die Versammlung aufgelöst habe. Am Abend wäre noch eine größere zweistellige Zahl an Demonstranten von der Polizei festgesetzt worden. Hier würden alle Identitäten registriert.

In Halle hätten nach Polizeiangaben an vier Aktionen etwa 2400 Menschen teilgenommen. Im Burgenlandkreis sollen sich demnach fast 1800 Teilnehmer an fünf Orten beteiligt haben. Es wäre vergleichsweise ruhig geblieben, habe ein Sprecher gesagt. In Wittenberg hätte die Polizei 1800 Menschen gezählt, in Bitterfeld 850, in Köthen 500 und in Dessau 470. In Stendal seien etwa 380 Menschen zu einer Demonstration gekommen.

In Sachsen-Anhalt können Demonstrationen bei mehr als zehn Teilnehmern von der zuständigen Versammlungsbehörde in Rücksprache mit der Gesundheitsbehörde beschränkt, verboten oder mit Auflagen versehen werden. Quelle: welt.de 

Corona-Demonstrationen in Hessen

In Hessen ist nach Medienberichten am Montagabend in verschiedenen Städten gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert worden. In Fulda seien bis zu 1000 Menschen unangemeldet auf der Straße gewesen, habe ein Sprecher der Polizei in Fulda gesagt. Bislang wäre es friedlich geblieben. «Randale gab es nicht», habe der Sprecher gesagt. Zudem wären 50 bis 80 Fahrzeuge in einem angemeldeten Korso durch die Stadt gefahren.

Aus Darmstadt habe die Polizei von einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen berichtet. Der genaue Hintergrund werde noch ermittelt, dürfte aber „mit unterschiedlichen Meinungen zu den Corona-Regelungen zusammenhängen“, wie eine Meldung einen Polizeisprecher wiedergibt. Zuvor hätte es in der Stadt eine angemeldete Mahnwache von Kritikern der Corona-Politik und eine Gegendemonstration gegeben. Teilnehmerzahlen hätten zunächst nicht vorgelegen.

In Mittelhessen habe es ebenfalls Kundgebungen der Kritiker der Corona-Politik gegeben, habe ein Polizeisprecher in Gießen gesagt. Die Demonstrationen wären «ohne besondere Vorkommnisse» verlaufen. In Frankfurt hätte es eine angemeldete kleinere Veranstaltung gegeben. Auch in Nordhessen seien Corona-Kritiker unterwegs gewesen, habe ein Sprecher der Polizei in Kassel gesagt. Quelle: welt.de

Proteste gegen Corona-Politik in Bayern

Auch aus Bayern wird gemeldet dass am Montagabend wieder an mehreren Orten Menschen aus Protest gegen die Corona-Politik auf die Straße gegangen sind. In Regensburg in der Oberpfalz seien bis zu tausend Menschen zu einer nicht angemeldeten Versammlung gekommen. Im niederbayerischen Vilshofen hätten sich etwa 780 Personen zu einem angemeldeten Demozug getroffen, wie die Polizei mitgeteilt habe. 300 Menschen hätten in Unterhaching bei Münchner Vorort gegen die Corona-Politik demonstriert. Bei einigen seien die Personalien festgestellt worden, habe eine Polizeisprecherin berichtet.

In München selbst sei es ruhig geblieben. Die Landeshauptstadt habe erneut per Allgemeinverfügung für Montag und Mittwoch alle Demonstrationen verboten, die nicht zuvor ordnungsgemäß angemeldet waren. Quelle: welt.de

Viele dezentrale Corona-Demonstrationen in Sachsen

Landesweit wurde in Sachsen an etlichen Orten gegen die Corona-Politik demonstriert, obwohl laut sächsischer „Corona-Notfallverordnung“ derzeit nur ortsfeste Versammlungen mit maximal zehn Teilnehmern erlaubt seien.

In Dresden soll es mehrere Demonstrationen mit jeweils über 100 Teilnehmern gegeben haben, heißt es in Meldungen unter Berufung auf Polizeiangaben. Auch in Pirna, Görlitz und Chemnitz hätten sich demnach größere Ansammlungen mit jeweils mehr als hundert Personen gebildet. In Radebeul sollen sich 1100 Menschen versammelt haben. Die Polizei hätte an mehreren Orten, also offenbar nicht an allen, Personalien festgestellt. Quelle: gmx.net 

Auseinandersetzungen mit der Polizei in Freiberg

Im sächsischen Freiberg soll es nach Polizeiangaben zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten gegen die Corona-Politik und der Polizei gegeben haben, wie es in Medienmeldungen heißt. Dort hätten sich nach ersten Schätzungen etwa 700 Menschen versammelt, die immer wieder der Polizei ausgewichen seien, habe ein Sprecher gesagt. Als die Beamten an einem Ort eine Sperre mit Fahrzeugen bildeten, hätte es einen Durchbruch von etwa 100 Personen gegeben. Dabei wäre ein Polizeifahrzeug beschädigt worden. Der Verursacher sei in Gewahrsam genommen worden. Beamte seien nicht zu Schaden gekommen.Quelle: gmx.net 

Ausschreitungen bei Corona-Protest in Bautzen

Polizisten seien am Montag in Bautzen mit Pflastersteinen und Flaschen beworfen worden, heißt es in Medienmeldungen unter Berufung auf einen Polizeisprecher. Insgesamt seien rund 500 Demonstranten gegen die Corona-Politik durch die Stadt gezogen. Als die Polizei mit einer Kette versucht hätte, das Losmarschieren zu verhindern, soll sich die Gewalt entladen haben. Die drei Beamten seien nicht schwer verletzt. Angeblich - so heißt es in den Meldungen - seien unter den Demonstranten 150 bis 200 gewaltbereite Hooligans und Menschen aus dem rechten Milieu gewesen. Quelle: gmx.net 

Corona-Proteste in Dresden und Umgebung

Laut Polizeidirektion Dresden habe es ab 18 Uhr einen Protest-Autokorso von Dresden nach Pirna gegeben. Zuvor hätten sich in der Landeshauptstadt 200 Personen auf der Wurzener Straße versammelt. Diese seien von Polizisten darauf angesprochen worden, dass aufgrund der „Corona-Notfallverordnung“ nur Versammlungen mit zehn Personen erlaubt seien.

Zudem konnte ein Aufeinandertreffen mit etwa 100 Gegendemonstranten verhindert werden, heißt es weiter. Ob Letztere auch auf die Zehn-Personen-Grenze in der „Corona-Notfallverordnung“ hingewiesen wurden, geht aus den vorliegenden Berichten nicht hervor. 

Weitere Proteste von Kritikern der grundrechtseinschränkenden Corona-Politik hätten u.a. in Meißen, Radeburg und Radebeul sowie in der Sächsischen Schweiz stattgefunden.

200 Menschen hätten sich demnach verbotenerweise in Pirna versammelt und seien als Gruppe durch die Innenstadt gelaufen. Die Polizei habe den Auflauf gestoppt und die Personalien von mehr als 100 Teilnehmern festgestellt. Quelle: tag24.de 

Corona-Demonstrationen auch in Niedersachsen

Auch aus Niedersachsen wird von erneuten Protesten gegen die Corona-Politik in mehreren Städten berichtet. In Braunschweig hätten sich nach einer ersten Schätzung der Polizei rund 500 Menschen auf dem Domplatz versammelt. Wenige Meter entfernt hätte eine Gruppe versucht, eine Polizeikette in der Innenstadt zu durchbrechen, hätte Polizeisprecher Dirk Oppermann gesagt. Ihm zufolge seien mehrere Personen vorläufig festgenommen worden, um die Identitäten für Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs einleiten zu können.

Da sich nach Angaben der Polizei kein Versammlungsleiter gemeldet hätte, untersagte die Polizei jeglichen Umzug. Vereinzelt seien Demonstranten wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht fixiert und abgeführt worden.

In Braunschweig habe es eine Demonstration mit rund 1100 Menschen gegeben. In Hannover soll es am Montagabend zehn nicht angemeldete Demonstrationen gegen die Corona-Politik gegeben haben, wie es von einem Polizeisprecher hieß. Etwa 400 Demonstranten seien laut Polizei im Zentrum von Verden unterwegs gewesen, in Nordenham und Bracke habe es kleinere Versammlungen gegeben.

Aus mehreren weiteren Städten habe die Polizei von unangemeldeten Versammlungen berichtet, die größtenteils friedlich abgelaufen seien. Es habe aber auch angemeldete Kundgebungen gegeben, wie etwa in Hildesheim, wo sich laut Polizei rund 200 Menschen auf dem Andreasplatz getroffen hätten. Quelle: welt.de 

Demonstrationen gegen Corona-Politik in Berlin

Aus Berlin werden Corona-Proteste in verschiedenen Stadtteilen gemeldet. An mehreren Stellen in der Stadt seien Gruppen mit teils mehreren Hundert Demonstranten durch die Straßen gezogen. Kundgebungen habe es den Meldungen zufolge beispielsweise in Köpenick, Steglitz, Zehlendorf und Neukölln gegeben. Auch vom Alexanderplatz aus sei eine Gruppe in Richtung Brandenburger Tor gezogen. Quelle: welt.de

Weitere Städte melden Proteste gegen Corona-Politik

Aus etlichen weiteren Städten Deutschlands werden Demonstrationen gegen die Corona-Politik gemeldet. In Lübeck seien mehr als tausend Teilnehmer durch die Stadt gezogen, ebenso in Köln. In Gummersbach rund 50 Kilometer östlich von Köln hätten etwa 1800 Menschen gegen eine Impfpflicht protestiert.

Aus Koblenz und Mainz habe die Polizei ebenfalls von Versammlungen gegen die Corona-Politik berichtet. In Fulda in Hessen seien nach Polizeiangaben 1000 Menschen unangemeldet unterwegs gewesen, auch in Wangen im Allgäu hätten sich etwa 1000 Menschen versammelt, Quellen: n-tv.de, welt.de und faz.net

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