Die Deutschen sind weiterhin spendierfreudig, stellt der Deutsche Spendenrat in seiner Prognose für 2019 fest. Doch bei den Schwerpunkten gebe es drastische Veränderungen. So sei die Hilfe für Asylbewerber regelrecht eingebrochen, meldet welt.de. Über fünf Milliarden Euro würden die Deutschen auch in diesem Jahr an gemeinnützige Organisationen spenden, habe der Deutsche Spendenrat prognostiziert. Das sei immerhin doppelt so viel, wie die Deutschen an einem durchschnittlichen Black Friday ausgeben. Der Dachverband vertrete 65 Spenden sammelnde Organisationen
Zuletzt sei die Zahl der Spender fast schon dramatisch gesunken. Diese Entwicklung setze sich ungebremst fort. Bereits 2018 wäre die Zahl der Spender um 800.000 gesunken. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hätten sich noch einmal so viele Deutsche entschieden, gar nicht mehr zu spenden. Gut ein Zehntel derer, die noch 2017 zu den Spendern zählten, seien seitdem abgesprungen, nur noch ein knappes Viertel der Bundesbürger unterstütze Wohltätigkeitsorganisationen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hätten 15,7 Millionen Deutsche Geld für wohltätige Zwecke gegeben – so wenige wie nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005.
Und wofür spenden die Deutschen? Am meisten lägen den Bundesbürgern nach wie vor Menschen am Herzen: Drei Viertel der Spenden flössen in die humanitäre Hilfe. In diesem Bereich hätte die zuletzt schwächelnde Katastrophenhilfe am stärksten zulegen können. Im übrigen Viertel verzeichneten Kultur- und Denkmalpflege sowie der Sport die größten Zugewinne, habe der Spendenrat gemeldet. Die Hilfe für Asylbewerber breche hingegen regelrecht weg: Das Aufkommen sei im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent gefallen. Einbußen gebe es auch bei Umwelt- und Naturschutz: Die für grüne Themen scheinbar so sensiblen Deutschen spendeten nur gute drei Prozent des Gesamtvolumens für Natur und Umwelt.