Ulli Kulke / 11.07.2021 / 06:25 / 44 / Seite ausdrucken

Der Mohr hat seine Arbeit getan

Mit „Deutschland zwischen Größenwahn und Selbstverleugnung" hat Reinhard Mohr ein prophetisches Buch geschrieben. Die politische Mitte erlebt er als ein Loch, „das man nicht einmal mehr schwarz nennen kann".

Vor etwa sechs Wochen kam Reinhard Mohrs neues Buch auf den Markt: „Deutschland zwischen Größenwahn und Selbstverleugnung“. Ein leichtverdaulicher Essay, den man getrost als einen in farbigen, liebevollen und – wenn alles nicht so traurig wäre – streckenweise auch amüsanten Bildern gemalten Bericht zur Lage der Nation bezeichnen kann. Zur Lage ihres Geisteszustands jedenfalls, mitten im Kampf um die Deutungshoheit für fast alle Lebensbereiche, ausgefochten so scharf wie nie, mit derzeit starken Vorteilen für das Spektrum zwischen linksaußen und linksbürgerlich.

Wer sich es aber jetzt, eineinhalb Monate nach Erscheinen, noch einmal durch den Kopf gehen lässt, wird feststellen: Mohrs Buch wird, gerade dieser Tage, nach der Zeitungslektüre, immer aktueller. Und der sonst allgegenwärtige Hinweis in den Rezensionen meinungsstarker Bücher mit provokanten Titeln in den Feuilletons, es sei ja alles gut gemeint, aber doch reichlich übertrieben – er trifft hier nicht.

Als das Buch im Frühjahr in die Schlussredaktion ging, war die Fußball-Europameisterschaft noch längst nicht angepfiffen, im Zuge derer dann der Größenwahn erst richtig losging: Als die Deutschen ihren Gästen, der ungarischen Nationalmannschaft, in einem himmelschreienden Fanal während einer Sportveranstaltung (!) zeigen wollten, was sie von einem Beschluss ihres heimatlichen Parlaments hielten. „Am deutschen Wesen…“, wie Mohr zitiert hatte. „Wenn nicht wir, wer dann“ solle die Welt retten, „wenn wir vorangehen, folgt uns der Rest der Welt.“ Und da war auch der grüne Parteitag noch nicht eröffnet, auf dem die Partei, die ins Kanzleramt einziehen will, darüber beriet, ob es nicht besser sei, den Begriff „Deutschland“ gleich ganz aus dem Programm zu tilgen und so auch gleich mal die Selbstverleugnung auf die Spitze zu treiben. Ganz so, wie es Merkel schon vor Jahren den Grünen vorgemacht hatte, als die Kanzlerin am Abend des Wahlsiegs 2013 ihrem Generalsekretär Gröhe ein kleines Deutschlandfähnchen aus der Hand riss, das er vor den Fernsehkameras geschwenkt hatte – und das ihm nun in aller Öffentlichkeit abgenommen wurde. Mohr: „Deutschland peinlich Vaterland“, eine längst in der Mitte der Gesellschaft angekommene Parole? 

Der Gefolgschafts-Opportunismus breitet sich aus wie eh und je

Die täglich aufs Neue reproduzierte Aktualität bezieht sich keineswegs nur auf den Titel des Buches. So beklagt Mohr die Lebensferne des politischen Personals: „Vom echten Leben ‚draußen im Lande‘ haben sie entgegen allen Beteuerungen, ‚nah am Menschen‘ zu sein, eher weniger Ahnung.“ Wir seien in einer Krise, „weil eine geistige Austrocknung der Eliten stattgefunden hat“. Kaum gedruckt, ist diese Erkenntnis erst kürzlich so richtig zum Tagesgespräch avanciert, jetzt selbst im „echten Leben“: Annalena Baerbock, von den Grünen mit viel Pomp als – zunächst aussichtsreiche – Kanzlerkandidatin auf den Schild gehoben, ist plötzlich als geistige Hochstaplerin entlarvt, die obendrein außerhalb der grünen Blase noch keinerlei berufliche Erfahrung aufzuweisen hat, denkbar weit entfernt also vom „echten Leben draußen im Lande“, wie – was sich nun immer deutlicher herausstellt – sehr viele andere grüne Mandatsträger. Nur die ganze Dimension des Vorgangs hatte Mohr noch nicht ahnen können: Dass nämlich auch noch fast die gesamte Qualitätspresse samt öffentlich-rechtlichem Rundfunk dem politischen Trara der Grünen um ihre Spitzenkandidatin auf den Leim gehen würde, indem sie diese kurz nach ihrer Kür in Wort, Schrift und Bild als personifizierte Aufbruchstimmung geradezu vergötterten, ja, sie, von sämtlichen Titelseiten lächelnd, schon als Kanzlerin präsentierten.

Diese Aufbruchstimmung wird nun kurz vor der Wahl in den Medien schon gefeiert wie vor gut einem halben Jahrhundert der Schwenk zur sozialliberalen Koalition, die mit Willy Brandt die Adenauerzeit endgültig in die Historie verschob. Damals war sie noch weitgehend beschränkt auf die FR und die Süddeutsche, die SPD und Teile der FDP sowie auch nur Teile der Studentenbewegung. Heute erfasst sie das ganze Land – wenn auch nur scheinbar. Scheinbar deshalb, weil es Andersdenkende durchaus gibt, sie aber an die Wand gedrängt werden und die sozialen Medien für sie den Pranger wiederauferstehen ließen, vor dem sich jeder in Acht nehmen muss: Mohr: „Der linksgrün-postnationale Zeitgeist zwischen Weltrettungs-Idealismus, inklusiver ,Diversity' und Gender-Mainstreaming, sorgsam eingebettet in einen Live-Ticker-Katastrophismus, sorgt dafür, dass kritisch-pragmatische Vernunft und politischer Realismus immer mehr in eine Minderheitenposition geraten.“

Zu lange sitzen die bürgerlichen Parteien, einschließlich der SPD, bereits im Zug dieses Zeitgeistes, gemeinsam mit den anderen und deren urbanen Milieus, einst aufgesprungen in der irrigen Vorstellung, dass so niemand abgehängt wird, wenn nur alle in derselben Richtung fahren. Dass es nur eine Siegerstraße gebe. Zu lange sitzen sie dort, als dass sie jetzt noch umsteigen könnten, ohne sich in aller Öffentlichkeit blutige Nasen zu holen. Das will niemand, und deshalb, so Mohr, agieren „die Apologeten des unaufhaltsamen gesellschaftlichen Fortschritts wie preußische Beamte, und der Gefolgschafts-Opportunismus breitet sich aus wie eh und je. Heinrich Mann hat in seinem Roman ‚Der Untertan‘ den typischen Charakter des Phänomens beschrieben, wenn auch zu anderer Zeit“.

Diesen Satz hat der Autor geschrieben, als er noch nicht einmal ahnen konnte, mit welcher Wucht nur wenig später, Ende April und Anfang Mai, fast alle Medien des Landes unisono eindroschen auf eine Gruppe von Filmschauspielern, die es gewagt hatten, in Videospots die rigide Corona-Lockdown-Politik satirisch aufs Korn zu nehmen, von der ihre Branche selbst stark betroffen war. Aus dem Nichts heraus wurden da unverdächtigen TV-Stars wie Jan Josef Liefers Verbindungen ins rechtsextreme Lager unterstellt. Andere, wie Heike Makatsch, knickten ein, sahen sich zu Selbstkritik im Tonfall einstiger ZK-Zeiten veranlasst. Aus dem Rundfunkrat kam die Forderung nach Berufsverboten, einem Teilnehmer wurden vom Vermieter wegen seiner Gesinnung die Räume gekündigt.

Die große Hybris bis ins kleinste Detail

Vor allem aus drei Diskursen ist ein abwägender, pragmatischer Dialog nahezu verschwunden, sie sind hermetisch geschlossen: Beim Klima ist jeder, der die Pflichtteilnahme am Rennen um immer rigidere CO2-Minderungsziele verweigert und es vorzieht, abzuwägen, im Nu rufgeschädigt; und durch die Medien am Boden gehalten, die, als hätten sie sich alle stillschweigend darauf geeinigt, in diesem Wissensbereich, der wie kein anderer vom Auf und Ab beherrscht wird, ihr Erkenntnisinteresse ausschließlich auf die Katastrophe, den Weltuntergang fokussieren. Entlastendes hat nicht stattzufinden. Dann die teilweise immer absurderen Forderungen für die Rechte von immer neu entdeckten Minderheiten; hier hält man sowieso geflissentlich den Mund, um nicht als Rassist oder LGBT-Feind moralisch ins Abseits gestellt zu werden. Und schließlich hat es bei der Abwehr von politischem Extremismus zuallererst gegen rechts zu gehen. Wenn überhaupt gegen links, dann nur im Zusammenhang mit Ersterem. Ist jemand von irgendjemandem erst einmal im Spektrum zwischen Nazis und Rechtsextremen verortet, wie eben jetzt zuletzt mit Hans-Georg Maaßen geschehen, gerät jeder, der hier nachdenklicher argumentiert, mit ihm zusammen in den Abgrund.

Der stillschweigende Rat: Mit den Wölfen heulen. Mohr: „Der Kampf gegen rechts ist der dominierende Konsens in Gesellschaft, Politik und Medien geworden. Die stärkste Waffe dabei ist die Überzeugung, dass ‚gerade‘ Deutschland mit seiner unseligen Geschichte der Welt moralisch vorangehen müsse – sei es bei der Rettung des Klimas, in der Flüchtlingskrise oder beim Kampf gegen Rassismus (…). Schuldbewusstsein, Sühne und tätige Rehabilitation gehen dabei Hand in Hand, selbst wenn es um den Ausbau der Windkraft in deutschen Mittelgebirgen oder einen fleischlosen Montag geht.“ Die große Hybris bis ins kleinste Detail, aus der eigenen Schuld heraus legitimiert.

Und so darf jeder, der sich selbst ein Denkmal setzen will, ganz nach dem Prinzip „Wer will nochmal, wer hat noch nicht“ sich an dem Rat-Race für immer neue Geistesblitze bis Schnapsideen beteiligen. Um ein „Zeichen zu setzen“, und in der nicht unbegründeten Hoffnung, dass sie irgendwann staatstragend werden könnten. Niemand gebietet Einhalt, man könnte sich ja unbeliebt machen. So wird Sprache allwöchentlich neu erfunden, mit beliebiger Zeichensetzung und Klicklauten mitten im Wort. Fast noch häufiger erfindet jemand neue Quoten für die Besetzung von Posten und Stellen, sodass die ganze Gesellschaft nur noch in Kästchen aufgeteilt wird (und sich dabei, still und heimlich, ohne großes Aufhebens als Norm inzwischen längst die Gleichstellung statt Gleichberechtigung tatsächlich staatstragend etabliert hat). Die Integrationsbeauftragte will den Begriff Integration abschaffen, weil sie meint, die Alteingesessenen sollen sich gefälligst an die Neuankömmlinge anpassen. Und so weiter. Mohr nimmt uns auf seinen 160 Seiten wie ein gutgelaunt eloquenter Cicerone an die Hand, führt uns durch diesen Irrgarten, lässt uns staunen und schmunzeln, macht uns den täglichen Wahnsinn zwischendurch mal ein bisschen verdaulicher.

Ein Loch, das man nicht einmal mehr schwarz nennen kann

Der Autor hat jene genannten neuerlichen Begebenheiten von Baerbock bis #allesdichtmachen nicht mehr aufnehmen können, antizipiert hat er sie allemal. Und so liest es sich umso trefflicher, illustriert durch die Aktualität, wenn er die derzeitige Stimmungslage einordnet in die unterschiedlichen Gemütsverfassungen im Laufe der deutschen Geschichte in den letzten 50 Jahren, in Ost und West. Etwa, was die Ausländerkriminalität angeht, auch als Ausdruck teils mangelnder Integration; eine Bewandtnis, die zumindest in den entsprechenden Nachrichten-Artikeln nur noch verklausuliert überbracht wird, so müssen sich die Deutschen inzwischen einen Großteil selbst interpretieren: „Zu anderen Zeiten wurde dieser Vorgang mit ‚zwischen den Zeilen lesen‘ umschrieben.“

Die Zeichen stehen auf Durchmarsch vor den Wahlen, die Deutungshoheit fest in rotrotgrüner Hand, nachhaltig abgesichert durch eine satte Mehrheit von 92 Prozent bei den deutschen Nachwuchsjournalisten, wie eine repräsentative Umfrage unter Volontären ergab. Doch Mohr arbeitet sich nicht nur am so wirkmächtigen neuen deutschen Katechismus rotrotgrüner Konfession mit ihren linksextremen Ausfransungen ab, er sieht – in wohldosierter Äquidistanz – durchaus den Sprengsatz, der sich aus der Koexistenz mit den medial ungleich weniger präsenten Vertretern auf der rechten Seite ergibt, vor allem aber aus der dazwischen klaffenden, riesigen Lücke: „Wer schon einige Jahrzehnte, also etwas ‚länger‘, in der Bundesrepublik verbracht hat, wird sich nicht erinnern können, dass es jemals eine politische Konstellation gegeben hat, bei der sich in der politischen Mitte, zwischen den wuttobenden Extremen, ein derart großes Loch aufgetan hätte, das man nicht einmal mehr schwarz nennen kann. Es ist farblos, diffus, kaum lokalisierbar, auffallend abwesend, wie ein Verstorbener, an den man von Zeit zu Zeit denkt.“ Man kann es auch so ausdrücken: Es duckt sich weg, versteckt sich.

Zwischen Größenwahn und Selbstverleugnung liegt ein weites Feld, dessen in Tonfall und Assoziationskraft ironische bis sarkastische Beackerung durch den Autor in einer Besprechung nicht wiederzugeben ist. So oder so: Es ist eine kurzweilige Lektüre mit – wie gesehen – wachsender Aktualität, auf die wir uns in diesen Wahlkampfzeiten bis zum bitteren Ende im September schon mal gefasst machen können.

Reinhard Mohr / Europaverlag: Deutschland zwischen Größenwahn und Selbstverleugnung

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Werner Grandl / 11.07.2021

Der seit Jahrzehnten stattfindende Linksruck in den westlichen Gesellschaften wäre nicht möglich ohne den Typus des bürgerlichen “nützlichen Idioten” im Sinne Lenins. Dieser schrieb schon vor hundert Jahren: “Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen, an dem wir sie aufhängen.” Die “bürgerliche Feigheit” ist eine der Ursachen des üblen Zustandes des nicht mehr ganz “freien Westens”.

Werner Arning / 11.07.2021

Wenn sich die Mitte der Gesellschaft so leicht im Nichts auflösen kann, so widerstandslos bereit dazu ist, sich im Nichts aufzulösen, dann stellt sich die Frage, ob sie überhaupt Substanz hatte, ob sie überhaupt existierte. Wie auf ein Zeichen hin, gab es von heute auf morgen weder Konservative, noch Rechtsliberale, noch Wirtschaftsliberale, noch bekennende Nationalisten, noch konservative Grüne, noch rechte Sozialdemokraten. Sie waren alle von heute auf morgen verschwunden. Einer Fata Morgana gleich. War es nur die Angst, von Linksgrün und „ihren“ Medien zusammen mit den wenigen real existierenden Rechtsextremen in den Nazi-Topf gesteckt zu werden? Oder hatte diese politische Mitte gar keine eigene Überzeugung? Gar nichts, was sie zu verteidigen wert hielt? Bestand diese Mitte nur aus Opportunisten, die bisher noch unter jedem Regime ihr Fähnlein nach dem Winde gedreht haben? Hauptsache die Kasse stimmt? Hauptsache nicht anecken? War es eine Illusion davon auszugehen, diese Mitte habe eine eigene Meinung, War es illusorisch zu glauben, diese Mitte sei von irgendetwas innerlich überzeugt? Oder sind ihre überzeugten Vertreter nur einfach bereits ausgestorben? Muss man diese in Deutschland einzig in der Nachkriegsgeneration verorten und nirgendwo anders? Gibt es die Schmidts, die Erhards schlichtweg nicht mehr? Konnte nur, wer den Krieg am eigenen Leib erlebt hatte, ein überzeugter Anhänger der demokratischen Mitte werden? Waren/sind deren Kindeskinder bereits wieder leichte Beute für Ideologen? Genau das scheint der Fall zu sein.

Andreas Rochow / 11.07.2021

Man darf gespannt sein, wie sich die globalistische Raserei in Merkel-D weiterentwickelt. Wir befinden uns in einer Situation, in der es hochgefährlich wäre, einen Loser (oder eine Loserin) wieder an die Hebel der Macht zu lassen, hinter dem/der dann wieder, wir bei Merkel, globalistische Lobbyisten oder NGOs die Strippen ziehen. Das “mutige” Experiment mit “Kohls Mädchen” ist für schwarz-rot-gold gründlich schief gelaufen! Die Mitte ist zum schwarzen Loch mutiert! Merkel hat sich in Richtlinienfragen von ihren Hintermännern und -frauen dahingehend beraten lassen, dass eine wasserdichte Intensivpropaganda das A und O sei. So kann jeder Misserfolg in einen Erfolg umgelogen werden. Das hat das alternativlose Durchregieren der Grökaz und ihre Machtsimulatin ermöglicht. Kritiker sterben aus. Sie sind auch nicht erforderlich, wenn Propagandaaktivisten direkt in der “Wissenschaft”’ installiert werden. Ich nenne gern zwei typischen Exemplare: Hans Joachim Schellnhuber und Claudia Kemfert. Das kommt bei Anetta Kahane, der SED-Genossin mit Stasi-Vita, gut an, die schon zu DDR-Zeiten Meinungsäußerung für dringend zensurbedürftig hielt. In ihrer millionenschweren Hetz- und Denunziationsstiftung kann sie aus dem Vollen schöpfen. Und sollte es ihr verdientermaßen an den Kragen gehen, kann sie frech die Antifa-Juden-Karte ziehen. Die Amadeu-Antonio-Stiftung ist national und international in beängstigendem Ausmaß vernetzt. Ich hege keine Zweifel, dass diese Hetzlobbystiftung Prototyp für den polit-medial-industriellen Komplex ist, in dem die antideutsch-antifaschistische Erzählung, also der “gute Zweck”, den Rahmen für Manipulation und Korruption bietet. Wie gut, dass sich journalistische “Rechercheure” SPD-nah im “RND” vernetzt haben. So ist sichergestellt, wo NICHT recherchiert wird. - Ich bezweifle, dass Mohrs Buch, Achgut und die kritischen Kommentare das Weiter-So in Merkel-D stoppen können, solange die Wähler nicht für eine Opposition votieren.

Detlef Rogge / 11.07.2021

Interessant und meines Wissens kaum untersucht, was läßt Menschen gegenüber dem Zeitgeist resistent bleiben? Was sind die Prämissen, aus denen konservative Gesinnung erwächst? Die Verstockten und Unbelehrbaren, die man heutzutage rechts nennen darf, es gibt noch genug von ihnen im Lande, sie sehen sich in aussichtsloser Lage für eine verlorene Sache eintreten. Und das, bemerkenswert, bei mangelhafter intellektueller Substanz ihrer Gegner und deren fragilem theoretischen Unterbau. Ein verrücktes Phänomen. Nie irrte Guide Westerwelle mehr, als er als Diskutant einst in einer Nachwahlsendung erklärte, die Grünen wären eine Ein-Generationen-Partei. Ich glaube kaum, daß ich mir das Buch kaufen werde.

G. Böhm / 11.07.2021

Das versteckte Loch - Zur Lage der Station: “... zwischen den wuttobenden Extremen, ein derart großes Loch aufgetan hätte, das man nicht einmal mehr schwarz nennen kann. Es ist farblos, diffus, kaum lokalisierbar, auffallend abwesend, wie ein Verstorbener, an den man von Zeit zu Zeit denkt.“ Mit diesem Vergleich habe ich so meine Verständnisschwierigkeiten. Ersten wären m. A. n. nur die ‘Randbereiche’ der beiden Pole, die hier wohl als “Extreme” bezeichnet werden ‘wuttobend’, in der Hauptsache jedoch, ist nach meiner alten Begriffswelt ein LOCH noch immer DAS, WO NIX IST, z. B.: Astloch, Ozonloch, Strumpfloch, wohingegen ein SCHWARZES LOCH ein Ort sein soll, in dem eine ungeheure Massekonzentration vorhanden sei. - Extravagante Löcher, wie z. B. A.-Löcher, lasse ich außen vor. Dennoch, ein durchaus interessantes Thema, wenngleich die in der Verlagsrezension vorgenommene ‘Gleichsetzung der Extreme’ von Antifa und AfD diverse Fragezeichen voraussendet.

Dr.Jäger / 11.07.2021

Es gibt genug eulen in Athen. Auch dieses Buch wird nichts bewegen, ausser den Kontostand des Verfassers. Ich vermisse das Buch “Was tun gegen schleichende Diktatur, wie erreicht man die Nichtdenker”. Gut, es wäre wohl das letzte Buch , das der-die Verfasser-in frei verkäuflich veröffentlichen könnte. Und dann die ungebetenen “Besuche von sich angesprochen gefühlten , nur in Gruppen auftretenden Vermummten, der Sturmtrupp der Hirntoten. Was tun? Nichtwählen, als Strafe? Denk nach,aha! Alle vier/fünf Jahre eine bestimmte Alternative wählen? Du meinst, das ist mutig genug? Es reicht nicht, wie man täglich sieht. Wie geht man mit Parasiten um? Richtig, nimm ihm die Nahrung,bis er verrottet. Deutschland/EU hat Krebs. Krebs wird man nicht mit schönen Worten los. Es kostet Kraft,man leidet,aber es ist alternativlos.

j. heini / 11.07.2021

“So beklagt Mohr die Lebensferne des politischen Personals”. Das kann sich “das Personal” nur leisten, weil die Träumer und Gutmenschen ihr Gewissen rein halten, indem sie die Lebensferne übernehmen.

Karsten Dörre / 11.07.2021

Die Mitte einer Gesellschaft existiert nur, wenn diese sich gegen Extreme abgrenzen kann. Dieses Können setzt voraus, dass die Mitte Ideen und Politik verwirklicht, die nicht extrem sind. Diese Phase ist vorbei, man wird selbst extrem. Der weltweite Extremismus ist auf dem Vormarsch. Die politische Mitte wird erst nach historisch verheerenden Ereignissen neu entstehen. Man wird kaum bezweifeln, dass z.B. der ungarische Nationalismus politische Mitte sei. Ebenso sind z.B. Putins Russland, Chinas Expansion, US-Politik oder Israels Existenzkampf keine politische Mitte. Und der weltweite Katastrophenalarmismus hat mit Mitte so wenig zu tun, wie der Kalte Hund mit Hunden.

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