aber eigentlich sollten euch braven möchtegern-nazis hier die lacher in der kehle stecken bleiben: denn wie der autor gleich selbst freimütig darstellt, waren ja auch die berühmten BRD-comics der 50/60/70er jahre ein ziemlicher mist (ob rassistische stereotype oder nicht). konservative (und alt-nazis) haben damals immer gegen die geistige zersetzung der jugend durch diese amerikanisierte schundliteratur gewettert… einige (ur)alt-AfDler sollten sich noch dran erinnern können. ... karl may war übrigens (am vorabend des 1. weltkrieges) aktiver und bekennender PAZIFIST, der oft mit hochachtung über die islamische kultur schrieb… in den ländern, die seine helden bereisten :) auch wenn bei seinem letzten vortrag (zusammen mit berta von suttner ‘die waffen nieder!’) in wien der junge adolf hitler im publikum gewesen sein soll… der damals zwar deutschnationaler, aber wohl auch noch kein nazi gewesen sein dürfte. nazi wurde er erst 1918/19 in bayern. als spitzel der grad geschlagenen reichswehr.
Sie Glücklicher! Heute ein Nazi zu sein, von einem linken Maul tituliert, ist eine große Auszeichnung und, bei aller Bescheidenheit, darf ich mich an dieser Stelle als ein Komplize von Ihnen outen. Damit distanzieren wir uns eindeutig vom linken Gutmenschentum und deren verworrener Weltanschauung. Auch meine Sozialisation begann im zarten, präpubertären Alter, bei der Lektüre einer meiner Lieblingsautoren, Mark Twain’s Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Der Schwarze, den man im zeitgeschichtlichen Kontext im Buch als ‘nigger’ bezeichnete, wurde im Eifer der Weltgerechtigkeit und globalen Klimaverbesserung in neueren Auflagen durch unser Gutmenschentum ideologisch korrekt umgedeutet und so mußte ich mich eigens für eine annähernd werkgetreue Ausgabe in ein Antiquariat begeben, denn ich schätze es nicht , wenn ich sinnentleert paternalisiert werde. Seit ich gestern Frau Arfa’s Video auf achgut sah, weiß ich uns in guter, illustrer und multikultureller Gesellschaft mit allen, die dieser Planet bietet: mit Dunkelpigmentierten, Muselmanen, Juden, Andersdenkern, kritischen Geistern, Lesben und Schwulen, Energieexperten, Liebhabern der Natur, Physikkundigen, intellektuellen Literaten, den ganzen achgutblog samt Lesern uns.w. Ich denke in dieser Gesellschaft kann man sich wirklich wohlfühlen. Das ist d a s Antidepressivum!!
Herrlich! Aber auch wer gegen den Unsinn lange aufbegehrt, resigniert irgendwann. Ich mag nicht länger erklären, dass „Neger“ für mich nie ein abwertender Begriff war und ich bei „Schwarzer“, „Dunkelhäutiger“, „Afrikaner“ nichts Besseres oder Schlechteres denke. Bei „Zigeuner“ erkläre ich den Leuten meist noch, dass es mehr Zigeunerstämme als „Sinti und Roma“ gibt und man außerhalb Deutschlands selbstverständlich von „Cigano“ oder „cigane“ und unter Engländern von „gipsies“ spricht. Zumindest in nicht ganz privaten Gesellschaften ist stets ein Besserwisser dabei und das Ganze ist dann so ermüdend….. „Eskimo“ soll man – so belehrte mich einst ein Schüler - auch nicht mehr sagen. Vielleicht sollte ich doch bei “Neger” bleiben, denn vor Idioten knickt man nicht ein. Zumal die Manipulation des Denkens unter dem Deckmantel politischer Korrektheit schon jetzt erbärmliche Folgen zeitigt, nämlich die Manipulation der Massen.
Sehr geehrter Herr Bechlenberg, herzlichen Dank für für diese herrlich ironische Glosse! Ich habe lange nicht etwas so Humorvolles, geschrieben mit spitzer Feder, gelesen. Auch ich kenne meinen Karl May. (Übrigens war seine Lektüre nicht nur unterhaltsam sondern auch lehrreich.)
Zwei Anmerkungen: 1. Interessanter eigentlich als die Lurchi-Hefte fand ich den Apparat, der in unserem örtlich zuständigen Salamander-Schuhgeschäft stand; es muß in den 1950er Jahren gewesen sein. Es war ein Kasten, in den man unten seine Füße reinstellte. Dann konnte man von oben reingucken und dort auf einem Bildschirm die Skelette seiner Füße in den Umrissen seiner Schuhe sehen, was besonders schön aussah, wenn man dabei mit den Zehen wackelte. Wann immer ich in diesem Geschäft war, führte mich mein erster Gang zu diesem Apparat. Eines Tages war er dann verschwunden. Es grenzt wahrscheinlich an ein Wunder, daß ich bis heute keinen Fußkrebs habe. Aber wer kann schon wissen, welche Langzeitschäden das sonst bei mir hinterlassen hat? 2. Die Micky-Maus-Hefte hatten ja auch einen redaktionellen Teil. Dort gab es Reportagen wie “Unser Freund, das Atom” und “Eine Reise in das Jahr 2000”. Das wirkliche Jahr 2000 dann zu erleben, war, dürfen Sie mir glauben, in fast jeder Hinsicht eine gewaltige Enttäuschung.
@Werner Arning: Ja, das ist schon interessant und kein Einzelfall. Siehe Pastor Karl Friedrich Stellbrink. Meine Mutter, eine Zeit lang Häftling im KZ Stutthof, hat von einem Wächter berichtet, den die Häftlinge “Engelchen” nannten, weil er ihnen heimlich Essen zuschob. Dann gab’s aber auch die überzeugten Aktivisten und vor allem die Mitläufer, #wirsindmehr und #unteilbar, siehe auch “Dialektik der Ordnung. Die Moderne und der Holocaust” von Zygmunt Baumann, oder “Die Banalität des Bösen” von Hannah Arendt. Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem es kroch und kriecht, jeweils anders, immer zeitgemäß, gewandet.
Und was lernt uns das? Es lernt uns, dass auch die schon gaaaaanz lange in Bundesdeutschland Lebenden (also schon zu Zeiten, als im Fußball Deutschland noch gegen die DDR spielte) spätestens im Herbst 2015 hätten wissen können, was hier abging, oder vielmehr ankam. Statt bahnhofsklatschend und teddybärwerfend ihre aufgetragenen Klamotten und renovierten Wohnungen den Schlauchbootigen und Harun al Raschids zu überreichen. Viel zu oft zusammen mit den jugendlichen Töchtern…
Sehr schön fand ich die Formulierung: “Nazi ist, der einen zusammenhängenden Satz formulieren kann und in diesem dann auch noch etwas Unbotmäßiges äußert;” Mit dieser Definition, die zwischenzeitlich leider eine gewisse Allgemeingültigkeit erreicht hat, dürfte so ziemlich jeder produktiv arbeitende Mensch der Definition genügen. OK “produktiv” wäre noch zu definieren. Ich stelle mir vor diesem Hintergrund hin und wieder die Frage, ob den linken Nazi-Keule-Schwingern klar ist, dass sie nichts anderes tun als den Nationalsozialismus zu verharmlosen und den Holocaust zu leugnen. Denn wenn all die Menschen Nazis sind, die von diesen Schreihälsen als solche diffamiert werden, kann der Nationalsozialismus so schlimm nicht gewesen sein und der Holocaust kann dann nicht stattgefunden haben. Zwischenzeitlich wurde, wie mir meine Frau berichtet hat, der Kreis Nazis erweitert. Auch wer den Islam kritisiert bekommt diesen Ehrentitel verliehen, unabhängig ob Deutscher, Europäer oder von einem anderen Kontinent stammend. Wie wir aber hier kürzlich auf der Achse gelernt haben, gibt es zwischenzeitlich auch jüdische und schwarze Nazis.
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