Für 60 Tage gilt eine nächtliche Ausgangssperre.
Angesichts der chaotischen Zustände in den Gefängnissen Ecuadors hat die Regierung des südamerikanischen Landes den Ausnahmezustand verhängt, meldet orf.at. Unter anderem werde das Versammlungsrecht vorübergehend eingeschränkt, habe es in einem gestern (Ortszeit) veröffentlichten Dekret geheißen. Außerdem gelte für 60 Tage eine nächtliche Ausgangssperre. Im Bericht heißt es:
„Zuletzt hatten einander kriminelle Banden in den Haftanstalten des Landes heftige Auseinandersetzungen geliefert und Aufseher als Geiseln genommen. Dem Chef der mächtigen Bande 'Los Choneros', Adolfo Macias alias 'Fito', war nach Angaben der Gefängnisverwaltung dabei offenbar die Flucht gelungen.“
Präsident Daniel Noboa kündigte an, in den Gefängnissen wieder die Kontrolle zu übernehmen. Die Gewalt hat in Ecuador laut Bericht in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Mit rund 25 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner sei im Jahr 2022 einer der höchsten Werte Lateinamerikas registriert worden. Viele der überfüllten Gefängnisse würden von kriminellen Organisationen kontrolliert, sodass es dort immer wieder zu Kämpfen zwischen Banden komme.