Achgut.tv / 16.07.2018 / 06:29 / 23 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Tagesschau gegen Heimweh

Wenn man weit weg ist und Heimweh hat, hilft es, sich via Internet die Tagesschau anzusehen. Hat man die gesehen, vergeht das Heimweh für eine Weile. Außerdem bekommt man die Gewissheit, dass sich deutsche Journalisten zu dem heutigen Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin wieder als Weltmeister in Hellseherei bewähren werden.

Egal, ob die Gespräche erfolgreich waren oder nicht, in den Augen deutscher Meinungsbildner hat der US-Präsident entweder den Fehler gemacht, sich von Putin einwickeln zu lassen oder er war zu undiplomatisch. Aber Donald Trump dürfte einem Wladimir Putin der geeignete Gesprächspartner sein. Für die Feingeister in deutschen Redaktionen ist Trump hingegen eine Zumutung.

Ein Politiker, der ständig in ganz simplen Worten mitteilt, was er gerade denkt, auch wenn er sich selbst dabei zuweilen widerspricht, ist für Journalisten, die tagtäglich am Tropf der Textbausteine deutscher Spitzenpolitiker hängen, schlicht eine Überforderung. Dabei scheint er derzeit der einzige namhafte Politiker zu sein, der Spaß an der Politik hat. Wenn man in deutsche Qualitätsmedien schaut, muss es offenbar ohnehin unser größtes Problem sein, dass Donald Trump immer noch US-Präsident ist. Viele deutsche Redakteure leiden unter diesem Umstand so sehr, dass sie gar nicht dazu kommen, sich auch noch mit den kleinen Problemen im eigenen Lande zu beschäftigen.

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Leserpost

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Richard Kaufmann / 16.07.2018

Wer ist denn dieser gebildete Helge-Rainer Decke? Ist er die fleisch gewordene Staatszensur? Muss man sich wieder fürchten? Wieso zählt er sich selbst zu den Gebildeten? Er spricht ja von sich schon in der Mehrzahl. Eine Aufklärung täääte Not!

HaJo Wolf / 16.07.2018

@ HRDecke: zu Ihren Gunsten möchte ich annhemen, dass Sie sich in Satire versuchen. ... Allerdings eher ein wenig gekonnter Versuch…

Thomas Dierks / 16.07.2018

Das cursorische Lesen der täglich in dieser Republik “vermeintlich ernst zu nehmender Gazetten” erfordert eine Menge Zeit, die der arbeitenden Bevölkerung schlicht nicht zur Verfügung steht. Ich empfehle daher das “ausgiebige Studium der täglichen Bildzeitung”, das dauert maximal 30 Minuten und hinterlässt die selbe Infomationstiefe….

Sabine Heinrich / 16.07.2018

@Herr Decke: Nicht alle einigermaßen gebildeten Leute haben zwangsläufig Latein in der Schule gehabt. Es wäre nett, wenn Sie Ihre Zitate für uns, die wir “nur” mit unserer Muttersprache sowie Englisch- und Französischunterricht in der Schule groß geworden sind, ins Deutsche übersetzen würden. Mit lateinischen Sätzen um sich werfen, damit nur eine vermeintliche Elite sie versteht - das fand schon Martin Luther - platt ausgedrückt - ätzend und hat entsprechend gehandelt! Alsdann - darf ich auf eine Übersetzung hoffen?  

Frank Volkmar / 16.07.2018

Sie haben Horst Seehofer vergessen Herr Broder. Er wird unablässig “heruntergeschrieben” eben analog Mr. Trump. Wäre eine solche “kritische Begleitung” der Entscheidungen Angela Merkels seit Mitte 2015 ebenso erfolgt, hätte zumindest ich nie Bedenken gehabt !

klaus Blankenhagel / 16.07.2018

Heimweh nach Deutschland, nie gehoert. Es reicht mir wenn ich einmal im Jahr fuer max 2 days nach Frankfurt fliege um meine Finanzen zu “beschleunigen”..

klaus Blankenhagel / 16.07.2018

Vielleicht sollte Deutschland den USA den Krieg erklaeren, dann waere vielleicht Ruhe, bis zum naechsten Feindbild. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Medien aller Coloeur zu Merkel halten muessen, ist es in den Staaten genau umgekehrt. Wenige Medien stehen hier in den Staaten auf der richtigen Seite.

P.Steigert / 16.07.2018

Ich sehe grundsätzlich kein deutsches Fernsehen mehr, weder die linksgrünen Staats-Erziehungs-Sender noch die kommerziellen Unterschichtsbeschäftiger. Einzige sehr seltene Ausnahme ist Fussball, immer ohne Vorberichte, Halbzeiterziehung, manchmal ganz ohne Ton.  Sonst sehe ich wirklich nur Netflix und Youtube. Deutsches Radio kann ich auch nicht ertragen. Als ich aber irgendwann Mal im Ausland war,  gab es im Hotel-Fernsehen die Deutsch Welle. Ich sah dort etwa 2 Minuten lang zu, wie zwei orientalische Quotenfrauen auf deutsch für die Menschen im Ausland die Situation in der Bundesliga diskutierten.  Heimweh im Ausland hatte ich zuletzt vor 20 Jahren. Heimweh habe ich heute in Deutschland.

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