News-Redaktion / 07.11.2022 / 13:05 / 0 / Seite ausdrucken

Brisanter Beschwerdebrief russischer Soldaten

Angehörige der 155. Marine-Infanteriebrigade der russischen Pazifikflotte haben an den Gouverneur ihrer Heimatregion Primorje geschrieben und darin die Opfer einer "nicht nachvollziehbaren Offensive" beklagt.

Russische Soldaten in der Ostukraine beklagen sich Berichten des russischen Exilmediums "Meduza" sowie der "Nowaja Gazeta" zufolge über Fehler in der Kriegsführung und hohe Verluste, meldet n-tv.de . Das gehe aus einem Brief von Angehörigen der 155. Marine-Infanteriebrigade der Pazifikflotte an den Gouverneur ihrer Heimatregion Primorje, Oleg Kozhemyako, hervor. Auch mehrere kremlnahe Quellen, darunter der "Kriegskorrespondent" des staatlichen Rundfunks, Alexander Sladkow, hätten über die Beschwerde berichtet.

Die Soldaten würden Übersetzungen zufolge schreiben, dass sie im Laufe von vier Tagen während einer "nicht nachvollziehbaren Offensive" im Dorf Pawliwka in der Nähe von Wuhledar in der Region Donezk "etwa 300 Männer verloren haben - tot, verwundet und vermisst". Zudem hätten sie die Hälfte der Fahrzeuge verloren, wobei es sich nur um die Verluste ihrer eigenen Brigade handele. Ihre Kommandeure würden versuchen, die immensen Verluste zu "verschleiern". "Das Blut fließt und fließt", heiße es in dem Schreiben.

Laut den Verfassern des Schreibens hätten ihre Befehlshaber - "General Muradow und sein Landsmann und Kumpel Achmedow" - die Offensive so geplant, dass Erster "vor den Führern des Generalstabs eine Prämie verdienen" und der Zweite den Titel "Held Russlands" erhalten würde. "Sie kümmern sich um nichts, außer sich selbst zu schmücken. Sie nennen die Menschen Fleisch", heiße es in dem Brief. Die Marineinfanteristen hätten Gouverneur Kozhemyako in ihrem Brief um die Entsendung einer "unabhängigen" Kommission gebeten, die nicht mit dem Verteidigungsministerium verbunden sei, heißt es. Diese solle "den Zweck solcher Aktionen" erfragen. In der Region Primorje, in der Kozhemyako regiert, sei die 155. Marine-Infanteriebrigade beheimatet. Tatsächlich habe das russische Verteidigungsministerium am 5. und 6. November "Niederlagen gegen Einheiten der ukrainischen Streitkräfte" in der Nähe des Ortes Pawliwka gemeldet.

Gouverneur Kozhemyako habe mittlerweile Verluste in der 155. separaten Marinegardebrigade während des Angriffs auf Wuhledar eingeräumt, aber versichert, dass die Berichte über 300 getötete, verwundete und vermisste Marinesoldaten "stark übertrieben" wären. "Wir haben die Kommandeure der Soldaten an der Front kontaktiert. Wir vertrauen ihnen. Sie sagten uns Folgendes über die Kampfhandlungen in Pawliwka: 'Wir führen heftige Angriffe durch, ja, es gibt Verluste, aber bei weitem nicht so schwere.'

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