Durch die Migration gibt es immer mehr Staatenlose in Deutschland. Inzwischen sind es fast 30 Tausend. Etwa die Hälfte soll in Syrien geboren worden sein.
Seit 2014 hat sich die Zahl der als staatenlos registrierten Menschen in Deutschland verdoppelt, meldet das Bundesamt für Statistik (DeStatis). Waren es zwischen 2005 und 2030 zwischen 13.000 und 14.000, sind es nun 29.455. „Knapp die Hälfte der staatenlosen Personen wurde in Syrien geboren. Ein Viertel der Staatenlosen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Mehrheit der Ende 2022 in Deutschland registrierten Staatenlosen war demnach männlich (58 Prozent beziehungsweise 17.025). Mit 16 Prozent gehöre Deutschland zu den am häufigsten genannten Geburtsstaaten, der Libanon sei mit 5 Prozent vertreten.
Sehr viel höher liegt überdies die Anzahl der Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit, deren Staatenlosigkeit aber nicht anerkannt wurde. Ende 2022 betrug diese laut Ausländerzentralregister 97.150. Hierzu zählen Personen, die ihre Staatsangehörigkeit nicht eindeutig mit amtlichen Dokumenten belegen konnten und deren Staatsangehörigkeit nicht final geprüft beziehungsweise deren Staatenlosigkeit nicht festgestellt wurde.
Zu methodischen Hinweisen gibt das Amt an: „Die Feststellung der Staatenlosigkeit ist in Deutschland an die abschließende Klärung der Identität einer Person geknüpft, wobei Betroffene dazu verpflichtet sind, an der Aufklärung mitzuwirken. Die Prüfung der Staatenlosigkeit erfolgt in der Regel im Zusammenhang mit einer aufenthalts- oder passrechtlichen Maßnahme durch die zuständige Ausländerbehörde. Ein formalisiertes Feststellungsverfahren für die Staatenlosigkeit gibt es in Deutschland – anders als mit dem Asylverfahren für die Feststellung der Flüchtlingseigenschaft – nicht.“