Berliner Luftbrücken und das ethische Paradox

Jahrzehntelang dienten den Amerikanern die Siege über Deutschland und Japan als Paradebeispiele für ein ethisches Paradox: Beide Nationen hatte man am Ende einer gewaltsamen Zermürbung niedergerungen, um endlich die Segnungen der demokratischen Moderne zu etablieren, die allesamt in beiden besetzten Ländern nicht angelegt waren.

Dieses Jahr wird in Berlin ein historisches Jubiläum gefeiert. Es ist im kommenden Juni genau 75 Jahre her, dass die „Berliner Luftbrücke“ gestartet wurde, als Antwort auf die Blockade der Stadt durch die sowjetische Besatzungsmacht (24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949). Die Westalliierten versorgten damals die von ihnen kontrollierten Stadtteile mit Flugzeugen, nachdem die Westsektoren von den Sowjets komplett abgeriegelt worden waren, um die Etablierung einer demokratischen Enklave mit eigener Währung inmitten der sowjetisch besetzten Zone zu verhindern. Ich persönlich verdanke den „Rosinenbombern“ meine Existenz, denn sie brachten meine Mutter im Zustand völliger Unterernährung in die Schweiz, wo man Kinder aufpäppelte, die in der umzingelten, hungernden Stadt keine Überlebenschancen mehr hatten.

Die „Luftbrücke“ ist für die (West)Deutschen, wie für die Amerikaner Teil eines Gründungsmythos, war sie doch lange eine Ikone der moralischen Gewissheit, dass man aus dem Gräuel des Krieges und dem ethischen Versagen mit Millionen von Toten einen Ausgang finden kann, der in eine Zukunft der Freundschaft und Freiheit führt. Die Erzählung von der amerikanischen Siegermacht und dem niedergeworfenen Feindesland, das unter Aufsicht des Siegers zu neuem Glanz finden darf, ist seitdem die deutsch-amerikanische Geschichte einer Katharsis, einer schicksalhaften Reinigung im strafenden Zusammenbruch, dem sich neuerworbene Legitimation und Vergebung doch noch anschließen können. Dieses Bild bekommt gerade Risse.

Jahrzehntelang dienten den Amerikanern die Siege über Deutschland und Japan als Paradebeispiele für ein ethisches Paradox: Beide Nationen hatte man am Ende einer gewaltsamen Zermürbung niedergerungen – unter Inkaufnahme von enormen Opferzahlen bei der Zivilbevölkerung durch Flächenbombardements und Atombomben – um endlich in einem Akt imperialer Hegemonie die Segnungen der demokratischen Moderne, des Liberalismus und der Rechtsstaatlichkeit zu etablieren, die allesamt in beiden besetzten Ländern nicht angelegt waren. Der amerikanische Präsident George W. Bush erinnerte noch mehrmals an die Erfahrungen mit Deutschland und Japan, um die Invasion in den Irak zu rechtfertigen, zu idealisieren und dafür Zustimmung zu erhalten (Irak Krieg 2003).

Der perfekte „Deal“

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich halte es für richtig, verbrecherisch-mörderische Systeme zu bekämpfen, notfalls auch mit militärischer Gewalt. Westdeutschland wurde von einer Diktatur befreit und durfte die Freiheit behalten, Ostdeutschland wurde auch von einer Diktatur befreit, bekam aber nahtlos eine neue. Für die Sowjets galt objektiv betrachtet dasselbe ethische Paradox, allerdings unter anderen, weit schlechteren Vorzeichen. Es konnte deshalb dem „Paradox“ der Amerikaner nicht ewig standhalten, was 1989, subjektiv gesehen, auch von Vorteil war.

Nach 1945 zwang man den Besiegten in Westdeutschland und in Japan also den „Amerikanischen Traum“ auf und entließ die Länder schon bald in die Freiheit – allerdings war dies eine Art betreute Freiheit unter amerikanischer Schirmherrschaft. Das funktionierte erstaunlich gut, denn der Wohlstand beider Nationen stand auf der Basis des Systemwechsels, den der „imperialistische“ Partner in aller Freundschaft oktroyiert hatte. Man hatte in Deutschland den meisten Tätern und Kriegsverbrechern indes eine stille Amnestie zuteilwerden lassen, weil man sie zur Aufrechterhaltung des Gemeinwesens, der Behörden und Verwaltungen brauchte. (West)Deutschland und Japan durften sich nun unter der Aufsicht der USA neu erfinden und im Windschatten der Siegermacht wirtschaftlich enorme Erfolge feiern.

Die Deutschen wollten raus aus den Trümmerlandschaften, hinein in ein Wunder der Wiederauferstehung – das Wirtschaftswunder, das mit den Reformen und Hilfen der Besatzungsmacht gedeihen konnte, auch wenn die neue Dominanz noch fremd war. Die Westdeutschen mussten sich fügen und bekamen Sicherheit und Wohlstand. Und die Amerikaner gönnten es ihnen. In Zeiten der unangefochtenen Stärke Amerikas war das der perfekte „Deal“ und führte dazu, dass man Loyalität von den Deutschen verlangte, aber keine Führungsrolle im Politischen erwartete und wirtschaftlichen Wettbewerb und Konkurrenz wirklich „okay“ fand. Die Deutschen waren immer kleine Mitläufer und konnten sich auf den starken Mann aus Washington verlassen.

Für die Annahme des imperialen Traums durften die Deutschen sogar die eigene historische Schuld verdrängen. Die auf ihren Posten belassenen Täter in der Verwaltung und Industrie sollten der westdeutschen Demokratie später als Webfehler vorgehalten werden. Doch in den Jahren nach der Luftbrücke ging es – wie Stalin bei seiner Abriegelung Berlins im umgekehrten Sinne – um die Verhinderung eines „imperialistischen Systems“, nämlich im Falle der Westmächte um die Verhinderung des Sozialismus nach sowjetischer Manier.

Drohgebärde einer grotesken „Friedensanordnung“

Der weltanschauliche Ost-West-Konflikt hatte schon früh nach Kriegsende die ehemaligen „Kampfgefährten“ der Alliierten entzweit und führte zwangsläufig zum Kalten Krieg, in dem die Westdeutschen und Japaner nun zu wichtigen Verbündeten der Amerikaner wurden. Die Berliner Luftbrücke wurde insofern zum Auftaktspektakel einer neuen Weltordnung, in der sich über Jahrzehnte bis an die Zähne bewaffnete, ideologische Gegner in der Drohgebärde einer grotesken „Friedensanordnung“ gegenüberstanden.

Lange standen die Amerikaner an der Spitze dieser Friedensanordnung. Heute drängen andere Mächte nach vorn, wie China. Sicher geglaubte Brüder im Geiste wandeln auf autokratischen Pfaden, wie die Türkei oder Indien, wo nationale oder religiöse Ideen erstarken, die Freiheit schwindet und die westliche Demokratie als schwach und dekadent gilt. Die Luft wird also dünn für das freiheitliche Hegemonialdenken, das der Westen immer als Exportschlager betrachtete, aber irgendwie nicht so richtig an den Mann bringen konnte im großen Rest der Welt, wo Tribalismus, Korruption, Willkür und Diktatur seit Jahrhunderten omnipräsent sind.

Das ethische Paradox als eine Dividende aus Kriegsgewalt und Wiederaufbauhilfe hatte in der Luftbrücke und der Etablierung eines neuen Wertesystems noch seinen identitätsstiftenden Widerhall gefunden, doch ließ es sich in den vielen Kriegen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wiederholen und bewahrheiten: So sehr sich die Amerikaner auch „bemühten“, Vietnam, Somalia, Irak, Afghanistan und viele andere Konflikte, in die sie involviert waren, scheiterten – es gelang den USA keine weitere Etablierung der Demokratie als Beglückungsmotiv der Siegermacht.

Absetzbewegungen der Bündnispartner

Die aktuelle Schwäche der amerikanischen Hegemonie hat nun zu einer Entwicklung geführt, die neue Webfehler im geopolitischen Netz erzeugt. Die Aufrüstung und Emanzipation Europas waren immer erklärte Ziele amerikanischer Präsidenten. Ein starkes Europa sollte dem NATO-Bündnis nützen. Jedoch verleitet die Schwäche der Amerikaner nun zu Absetzbewegungen der Bündnispartner, an vorderster Stelle ist die Türkei zu nennen, die nicht erst seit dem Ukrainekrieg eigene Wege geht. Aber auch das außenpolitische Gebaren der Deutschen stößt nicht auf Gegenliebe.

Zwar ist die Kriegsrhetorik der Amerikaner und Deutschen ähnlich, aber die Deutschen schicken ihr schweres Kriegsgerät und wenige Leopard-Panzer in der Stärke einer Kompanie so zögerlich in die Ukraine, dass man dahinter ein auffälliges Muster erkennen kann, das mehr zu sein scheint als pures Zaudern. Es ist die Angst des Kanzlers vor einer Loyalität, die Folgen hat, und vor der Folgerichtigkeit politischer Entscheidungen.

Was bedeutet es für Deutschland, wenn Russland die Ukraine besiegt und zerstört, was bedeutet es für Deutschland, wenn Russland die Lieferung schwerer Waffen den Deutschen übelnimmt oder irgendwo einen „Bündnisfall“ provoziert? Was bedeutet es, wenn Deutschland nur noch Helme, aber keine funktionierende Armee mehr hat? Was bedeutet ein schwacher Kanzler? Die Amerikaner, vor allem Donald Trump, warnten deutlich vor dem Patt, in dem sich Kanzler Olaf Scholz heute befindet. Er wäre so gern neutral mit seiner SPD, die das ethische Paradox der deutschen Wiederauferstehung nach 1948 heute so inbrünstig verachtet, weil es so amerikanisch ist.

Das Gedächtnis unseres Landes ist kurz

Auch die Deutschen hatten und haben teilweise ein gespaltenes Verhältnis zu der „Pax Americana“, der gewaltsam aufgezwungenen Beglückung mit Demokratie. Nur zu den Care-Paketen und Rosinenbombern hatten sie ein echtes, dankbares Verhältnis, wie meine Mutter, die es den Amerikanern und den fürsorglichen Piloten auf ihrem Flug in die Alpen ein Leben lang dankte. Aber das Gedächtnis unseres Landes ist kurz in diesen Dingen ...

Schleichend begann in den 60er Jahren im Schlepptau der Studentenbewegung ein offener Antiamerikanismus zu greifen, der bald zur DNA neuer Bewegungen und Parteien wurde. Die Friedensbewegung und die Grünen blieben ideologisch immer auf Abstand, negierten das „ethische Paradox“ der Staatsneugründung der Bundesrepublik zugunsten einer Sichtweise, die den amerikanischen NATO-Bündnispartner im harten Licht des Imperialisten betrachtete. Hier wurden lieber die Ostblock-Narrative des Kalten Krieges bemüht als die Segnungen einer Freiheit anzuerkennen, die man stereotyp als kapitalistische, ökologische und bellizistische Irrwege brandmarkte.

Dennoch: Opportunismus und Sendungsbewusstsein in Form von Schnäppchenmentalität (Ressourcen) und Missionarseifer (Klimaschutz) gehören zum alltäglich-widersprüchlichen Repertoire deutscher Außenpolitik unter Scholz und Baerbock. Hier wird die innere Zerrissenheit der politischen Ziele offenbar, als ginge der Prediger täglich ins Bordell und tue das nur, um zu „reden“.

Deutschland zwischen Baum und Borke

Wenn der Kanzler betont, er entscheide nichts ohne die Zustimmung der Bündnispartner (Waffenlieferungen), will er abwechselnd Absolution: von den USA, von Russland, von seiner Partei, von der Ethik. Den Bündnispartnern geht das gehörig auf die Nerven. Sie erwarten eine geradlinig westliche Politik, zu der Scholz und Baerbock trotz ihrer klaren Bekenntnisse zur Ukraine nicht fähig sind, nicht solo und nicht im Duett. So erratisch dieses Gebaren ist, die deutsche Außenpolitik ist eine Absetzbewegung von westlicher Bündnispolitik – ob aus Kalkül oder aus Unfähigkeit, ist im Ergebnis unerheblich.

Zumal die innere Logik ihrer Politik selbst zu einem ethischen Paradox amerikanischer Lesart führt: Man will die Demokratie in der Ukraine retten, muss dafür aber schwere Waffen liefern, die noch mehr Menschenleben fordern, den grausigen Krieg sicher verlängern, ihn aber ethisch rechtfertigen, weil es um die Verteidigung der Ukraine geht und schwere Waffen diese eben erst ermöglichen. Es ist um der gerechten Sache willen. „Tertium non datur“, eine dritte Lösung gibt es nicht. Nach diesem mathematischen Grundsatz richtet sich der Westen aus und folgt dem Paradox. Scholz ist unwohl dabei, Baerbock und ihre Partei finden es hingegen richtig angesagt.

Die heutige Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland ist von diesem Zwiespalt gezeichnet, den die Amerikaner als Unzuverlässigkeit und Wankelmut wahrnehmen. Es kommt aber noch etwas anderes oben drauf: Der bewusst betriebene Verlust der Wehrfähigkeit unseres Landes beruht auf einer Fehleinschätzung geopolitischer Dynamiken, zu denen auch die aktuelle Führungsschwäche der USA unter Joe Biden zählt.

Dazu kommt der traumtänzerische Wunsch der deutschen Regierungen seit der Kanzlerschaft Angela Merkels, wie ein Mediator zwischen der westlichen Welt und Russland auftreten zu können und gleichzeitig in Abhängigkeit zu russischen Ressourcen zu stehen. Die Abhängigkeiten zu Russland waren den Amerikanern schon immer ein Dorn im Auge, denn sie ahnten, dass ein Deutschland zwischen Baum und Borke in politische Lethargie verfallen würde, wie wir es gerade erleben. Aber eine Rückkehr zur Eindeutigkeit deutscher Außenpolitik ist mit diesem Kanzler und dieser SPD nicht mehr zu machen. Das Kabinett Scholz hat sich verfangen in seinen eigenen Berliner Luftbrücken.

Kleine Glosse zum Abschluss:

Alles was mit Fliegen zu tun hatte, war für den armen Michael Müller eine Klatsche. Müller, der als Regierender Bürgermeister von Berlin während seiner Amtszeit kein großes Aufsehen erregen wollte, beabsichtigte auch weitestgehend durch Leistung unbekannt zu bleiben. Durch die Negativberichterstattung über den Bau eines Flughafens in seiner Nähe, mit dessen Gedeih und Verderb er seiner Meinung nach nicht viel zu schaffen hatte, wurde er doch noch bekannter als ihm lieb war. Zum 70-jährigen Jubiläum des Endes der Berliner Luftbrücke im Jahr 2019 hatte er auch nichts weiter zu tun, als einen geplanten Kolonnenflug von 20 bis 30 Rosinenbombern über Berlin und eventueller Landung in Tempelhof ablehnen zu lassen. Mit Flughäfen wollte er, vermaledeit, nichts mehr zu tun haben. „Notwendige und gesetzlich vorgeschriebene Anträge [wurden] nicht oder nicht fristgerecht gestellt...“ ließ er verlautbaren und war die Sache los. Was soll auch der transatlantische Fliegenschiss... Das Müller'sche Bürokratenherz schlägt zwar rot. Man sollte ihm aber nichts abverlangen, was anderen Freude bereitet. Dann wird es zu grauem Stein. Fragen Sie Saskia Esken, die hat die gleichen Symptome, seit Corona.

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Fabian Nicolay ist Gesellschafter und Herausgeber von Achgut.com.

Foto: Von Henry Ries / USAF Historical Research Agency via Wikimedia Commons

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Stefan Hofmeister / 11.02.2023

“Man will die Demokratie in der Ukraine retten” - wenn das “eure” Vorstellung von “Demokratie” ist, dann ist mir die der Volksrepublik China deutlich näher.

Rudolf Dietze / 11.02.2023

Das die Rosinenbomber nicht die Luftbrücke feiern durften, war eine Schande. Das man so eine Lobeshymne und auf Dankbarkeit hoffende Eloge schreibt ist sehr einseitig. Deutschland war immer von den Eingriffen, ÜBERGRIFFEN, in ihre Politik durch die USA geprägt. Zu den Einschneidensten zähle ich, den Druck zur Aufnahme der Gastarbeiter aus der Türkei und weiterer Migrationen, die eine deutsche Identität kaum noch erkennen lassen. Die Veränderungen der letzten 30 Jahre noch 25 Jahre weitergedacht, dann war’s das. Ich will nicht alles aufzählen, aber die Zerstörung unserer Gasversorgung war schon sehr nachhaltig und wird sich ebenso tief ins deutsche Bewusstsein eingraben.

Roland Völlmer / 11.02.2023

Wenn man es global betrachtet, sieht man das Problem: Die USA wollen der ganzen Welt den American Way of Life Stück für Stück aufzwingen. Und das ist eine Hausnummer zu groß. China einen Regime Change bringen zu wollen hätten die USA nie offen sagen dürfen. Die Sache ist jetzt vorbei, trotz gut gemeinten Wohlstand. Den es jetzt auch in China gibt. Wir sollten zusehen, friedliche Kompromisse zu finden. Einmischen in andere Staaten wird nicht mehr funktionieren. Egal wie gut man es meint.

Corinne Henker / 11.02.2023

“Die Luft wird also dünn für das freiheitliche Hegemonialdenken…” Damit haben Sie ohne Zweifel recht. Aber haben Sie nicht einen wichtigen Punkt bei den Gründen hierfür vergessen? Hat nicht der “freie Westen” in den letzten 3 Jahren deutlich bewiesen, dass die viel gepriesenen “westlichen Werte” doch nur Heuchelei sind? Wie viel galt die individuelle Freiheit im Lockdown, bei der Maskenpflicht und bei der Nötigung zu unerprobten “Impfungen”? Wie stand es um die Meinungsfreiheit, als im November 2021 Wasserwerfer auf friedliche Demonstranten gerichtet wurden oder Kritiker wie Bhakdi und Hockertz außer Landes getrieben und viele andere diffamiert und geächtet wurden? Und wie behandelt der ach so freie Westen heute Kritiker der Klima-, Gender- und Ukraine-Politik? Sind Biden, Scholz, Macron und Sunak wirklich so viel besser als Putin, Modi, Erdogan oder Xi? Oder unterscheiden sie sich nur in der ideologischen Ausrichtung (und weniger in den Methoden)? Wollten Lauterbach und viele andere im Westen nicht auch den totalen Lockdown gegen CoViD - und demnächst “für’s Klima” (Stichwort: 3 Tonnen CO2-Budget)? Davon abgesehen bin ich nach wie vor der Meinung, dass uns der Konflikt zwischen den beiden korrupten Autokraten Putin und Selenskyj nichts angeht. Wenn Selenskyj darauf besteht, allein über die “ukrainischen Interessen” zu entscheiden, dann möge er bitte auch die Konsequenzen allein tragen und die Rechnungen bezahlen!

Thomin Weller / 11.02.2023

Laudatio für die germanische Atombombe? “Die Luft wird also dünn für das freiheitliche Hegemonialdenken, das der Westen immer als Exportschlager betrachtete, aber irgendwie nicht so richtig an den Mann bringen konnte im großen Rest der Welt, wo Tribalismus, Korruption, Willkür und Diktatur seit Jahrhunderten omnipräsent sind.” Guter Joke. Am Anfang stand die Propaganda und Lüge, dass bewahrheitet sich immer wieder. Das sollte inzwischen jedem klar sein es geht, ging bei Kriegen einzig um knallharte finanzielle Interessen der jur. Person einer mikroskopischen Minderheit. Schockstarre bei solchen Sätzen “Die Aufrüstung und Emanzipation Europas waren immer erklärte Ziele amerikanischer Präsidenten.” Ein Joke, der US Missionseifer ungebrochen. Die USA ist seit ~200 Jahren mit der Welt im Dauerkrieg. Stalin bot zweimal sogar dreimal die Wiedervereinigung an, Adenauer und seine Zentrum Altnazis lehnten ab. Die Bedingung seit Stalin bis Grobi war, das Deutschland ein souverän, eigenständiger Staat werden soll. Das “Manifest Destiny” ist aktuell und ewig gültig. Tipp für den Autor “Operation Wunderland - Ein Volk wird umerzogen”, die waren alle zuvor religiös Obrigkeitsdenkend erzogen, der Papst und Kaiser steckt tief in der DNA, selbst heute noch in Bayern. “Wildwest in der Wismut” NSDAP Arbeitslager Aufseher in der Wismut, manche kamen nie wieder aus dieser. Deutschland hat bis heute keine eigenständige Entwicklung, diese wird restlos von aussen diktiert, FDP aktuell amerikanisch als Amtssprache. Es gibt eine Deckungsgleichheit der US Hochfinanz und des EU Adels nebst Vatikan, die Rechristianisierung Russland. “Unter der Führung des Reiches, 22.03.2007” und “Berlin und der Vatikan, 21.12.2007,” Prof. Annie Lacroix Riz GFP suchen und lesen. Alles seit 1917 wurde bis heute umgesetzt. Wirklich alles, ausser Projekt Russland.

giesemann gerhard / 11.02.2023

Was die Deutschen und die Japaner so halbwegs hinter sich haben, das haben die Russen gerade vor sich. Ob es ihnen die Ukrainer mit westlicher Hilfe wohl beibringen können? Die Führungsrolle bei einem solchen Vorhaben haben aber nicht ausgerechnet die Deutschen, sondern die ehemahligen Verbündeten Stalins und somit die Sieger über das Deutsche Reich. Nehmen die Westmächte USA und GB samt ihrer neuen slawischen Verbündeten wie Polen etc. diese Herausforderung nicht an, dann ist die UA womöglich verloren. Aber: Wir wissen nicht, was nach einem Sieg oder Plattmachen der UA durch die Russen in Russland selbst geschieht. Denn der Westen wird ein solches Szenario nicht unbeantwortet lassen. Und so, wie die SU zusammen brach aus ökonomischen Gründen, so kann das nunmehr auch mit Russland geschehen. Das bleibt aktiv zu zu warten. Was ist mit Belarus? Was mit Kazakhstan? Die Zeit arbeitet für die westliche Freiheit, nicht für die russische Despotie. Indien? Erstickt im eigenen Dreck. China ist ein Pulverfass, das jederzeit hochfetzen kann. Der Islam versinkt in der eigenen Unfähigkeit und Dummheit. Was übrig bleibt ist die Sehnsucht der Menschen nach dem Westen. Da wollen alle hin, doch nicht zu den Despoten. Die Russ*Innen wollen in die Russendisko von Wladimir Kaminer, nicht in die Taiga, um dort den Elch zu knutschen. Das ist stärker als alles paranoide Militär à la russe. ну коне́чно! - Aber klar doch. (nu kanjéschna).

Arthur Sonnenschein / 11.02.2023

Lange her, von den meisten Leuten heute nicht mehr erlebt, geschweige denn erinnert. Vollkommen vergessen sind die teils gewaltsamen Proteste gegen die Wirtschaftreformen in den westlichen Besatzungszonen Ende der 40ger, die sich gegen den Rückbau der im dritten Reich durchgesetzten staatlichen Mengen- und Preissteuerung auf allen Märkten und gegen die Währungsreform richteten. Als die Amerikaner dann dem Kampf gegen Stalin beitraten sah man sich bestätigt. Die UdSSR ist lange fort, die Erinnerung an den tristen Ostblock verblasst und Russland macht niemandem mehr Angst. Das Einzige, das blieb, sind die linken Gesellschaftsvorstellungen, die spätestens mit dem Rausschmiss Erhards vor fast 60 Jahren die öffentliche Debatte und die Politik bestimmen.

Peter Holschke / 11.02.2023

Und was sagt uns der Artikel? Leider nichts, außer das Deutschland den Krieg verloren hat und wir zwischen Baum und Borke sitzen.  Oder wie einst Schimansky sagte, als er noch jung und cool war, “die Welt ist ein Arsch, Links die Amis, rechts die Russen und wir sind das n der Mitte”, wofür ihm der amerikanische Beamte, eine aufs Maul haute.  Zum Artikel Erstens ist es für heutige Bewertungen uninteressant, was vor Dekaden passierte. Zweitens, nach der Niederlage von Nazi-Deutschland galten die Siegernationen und Gewinner allesamt reingewaschen und konnten sie als die Guten präsentieren, obwohl sie selbst mit Verbrechen glänzten. Mit Corona wurde klar, dass die Bindung an Freiheit, Menschenrechte und Gerechtigkeit allenfalls eine vorübergehende Erscheinung war, wenn nicht sogar eine Chimäre. Es mag Zeiten kommen, da wird sich mancher zurücksehnen, nach den Annehmlichkeiten der US-Hegemonie. Andererseits versauen und übertreiben es die Amerikaner gerade mächtig. Zunehmend erkennen sie Menschen auch, dass wir uns noch im Neofeudalismus befinden, vielleicht wächst unter der Bedrohung durch neue Herrschaftsauswüchse, einschließlich Eugenik, Transhumanismus und Euthanasie, das Bedürfnis Herrschaft abzuschütteln und echte Freiheit zu erlangen. Ich glaube wir benötigen dringend eine Katharsis.

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