„Der anthropogene Anteil an der globalen Erwärmung ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermutlich um den Faktor 2 überschätzt worden.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine wissenschaftlich geprüfte Studie (peer reviewed) aus der Februar-Ausgabe der „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) – eine der weltweit angesehensten wissenschaftlichen Publikationen. Autoren des Beitrags („Using data to attribute episodes of warming and coling in instrumental records“) sind Ka-Kit Tung, Experte für Athmosphärenforschung und Klimamodulation, sowie Jiansong Zhou, Klimaforscher und Mathematiker, beide von der Universität Washington in Seattle, USA. Die beiden Forscher haben die Temperaturreihen weit in die vorigen Jahrhunderte zurückverfolgt und kommen zu dem Ergebnis, dass die Eigendynamik der Strömungen und Druckverhältnisse auf dem Atlantik (Atlantic Multidecadal Oscillation, AMO) bisher stark unterschätzt worden seien beim Auf und Ab der Temperaturen.
Der menschliche Einfluss auf das Klima ist also nach neusten Forschungsansätzen lediglich halb so stark wie bisher angenommen. Dies ist eine Erkenntnis, die für den Fall, dass das Ergebnis umgekehrt ausgefallen wäre, sicher irgendwo auch in den Zeitungen aufgetaucht wäre, um es mal vorsichtig auszudrücken. Man stelle sich vor: „Der menschliche Einfluss auf das Klima: doppelt so groß wie bisher angenommen“ – eine solche Meldung hätte das Zeug zum Aufmacher auf den Titelseiten und womöglich auch zu Sondersendungen im Fernsehen, mit sorgenvoller Miene des Moderators. Die Halbierung dagegen scheint nicht der Rede wert. Auch die Studie von Tung und Zhou muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein, immerhin handelt es sich um ein Forschungsergebnis von Gewicht. Und es sollte eine Diskussion wert sein. Aber: Schweigen im Walde.
Allerdings, was das Gedankenspiel angeht: Doppelt so groß wie noch vor Kurzem angenommen hätte der menschliche Einfluss nach herrschender Lesart gar nicht mehr sein können, weil die Schätzungen für ihn schon bei zwei Dritteln oder drei Vierteln lagen. Das sieht jetzt, dieser Tage allerdings schon wieder etwas anders aus. In dem noch nicht amtlichen, aber dennoch an die Öffentlichkeit geratenen Entwurf für den nächsten Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) heißt es: Zu „mindestens 50 Prozent“ sei der Mensch verantwortlich, das hört sich schon erheblich maßvoller an. Berücksichtigen wir zusätzlich noch neueste Studien, die denhttp://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/jgrd.50171/abstract?campaign=dartwol|267986513" title=" Ruß aus Schornsteinen und Auspuffrohren "> Ruß aus Schornsteinen und Auspuffrohren als nahezu in gleichem Maße für die Klimaerwärmung verantwortlich machen wie das Kohlendioxid, und beziehen wir obendrein auch noch das immer stärker ins Blickfeld geratene Methan („schlimmstes Treibhausgas“), so bleibt vom CO2 als Klimatreiber bald nichts mehr übrig, man stelle sich vor. Trotzdem bleibt man in Deutschland stolz darauf, das Land umzukrempeln, die Naturlandschaft mit Windenergie und Mais-Monokulturen komplett zu industrialisieren, und die Industrieanlagen zu renaturieren.