Einspruch euer Ehren! Den Richtern zu unterstellen, sie hätten die schrecklichen Taten sehenden Auges in Kauf genommen und stünden mit den Tätern quasi auf einer Stufe, ist sehr weit hergeholt. Hinterher ist man immer schlauer!
was mich in der Tat wundert, ist die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft nicht energisch eingreift. Oder könnte das damit zusammen hängen, dass man der Richterin, aufgrund deren persönlicher Beziehung/Ehe, nicht zu nahe treten will. Der Ehemann hat ja ausgezeichnete Verbindungen in die Politik. Da legt man sich als Staatsanwalt wohl besser nicht an.
In diesem Fall war es ein Fehler, davon auszugehen, dass der Junge unter der Obhut seiner Mutter am besten aufgehoben sei. Gerade in Missbrauchsfällen gibt es nicht selten eine zumindest stille Komplizenschaft seitens der Mutter, wenn nicht aktive Beihilfe bis zu aktiver Teilnahme am Missbrauch. Mütter oder Frauen als unverdächtig zu erachten, erweist sich nicht selten als großer Fehler. Meist geht Missbrauch seitens der Mutter auf einen selber in der Kindheit erfahrenen Missbrauch zurück. Im Erwachsenenalter wird dann, unter einem unbewussten Wiederholungszwang, eine passive mit einer diesmal aktiven Rolle getauscht. Vom Opfer zum Täter. Diese Tatsache müsste bei der Einschätzung derartiger Fälle mehr berücksichtigt werden. In Deutschland wird noch zu sehr von einem „heiligen“ Mutterbild ausgegangen. Richter sind von dieser Ignoranz nicht ausgeschlossen.
Es ist erschreckend, was über die Justiz berichtet wird. Da wird einem schwarz vor Augen und statt das Versagen einzugestehen, wird nach Entschuldigung gesucht. “Die Vorsitzende Richterin war Eva Voßkuhle !! Was ist diese Frau für ein Mensch ? Hat diese Frau Kinder ?? WARUM werden Richter für bestimmte Urteile nicht generell zur Rechenschaft gezogen? WARUM schreitet die Staatsanwalt schaft bei bestimmten Urteilen nicht KONSEQUENT ein ? (Manchmal geschieht es auch) Ein Richter hat für Mißurteile geradezustehen !! Ebenso die Gutachter ! Wenn die Rechtssprechung das nicht vorsieht, muß sie sofort geändert werden. Wenn ich an Herrn Mollath denke, wird mir heute noch übel, was hat man an dem Mann verbrochen und die zuständige bayerische Justizministerin Merk wurde nicht mal zur Rechenschaft gezogen, die sitzt jetzt in der EU . BRD ! “Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand” Man sollte Gott diese Verantwortung nicht länger gewähren.
Seit gut fünf Jahren bin ich ehrenamtlich in Mütterinitiativen mit Schwerpunkt Hochstrittigkeit/Familiengerichtsbarkeit aktiv. Das Thema sexueller Missbrauch nimmt da einen wichtigen Platz ein. Wir haben z.B. einen Fall, in dem der geschiedenen Mutter die Kinder entzogen wurden und für immer in Obhut genommen wurden, weil sie die Kinder nicht sicher vor dem unbewiesenermaßen angeblich sexuell missbrauchenden Kindsvater “schützen” konnte. Dabei hatte sie zu dem Mann gar keinen näheren Kontakt mehr. Die Kinder sind in solchen Fällen schwerst geschädigt. Es gibt aber sehr viel mehr Fälle, in denen die Mutter, die ihr Kind vor einem kindesmissbrauchenden Vater schützen möchte, die Kinder an den Vater verliert wegen “Bindungsintoleranz”. Gerade in Potsdam ist wieder so ein Fall. Eine Mutter wollte ihr Kind vor einem nachgewiesenermaßen Kinderpornographie nutzenden Kindsvater (Verfahren wurde gegen eine Geldstrafe eingestellt) schützen und Kontakt nur unter Aufsicht zulassen. Das Kind wurde ihr entzogen wegen “Bindungsintoleranz”, gegen seinen Willen im Gerichtssaal mit Hilfe von Sicherheitskräften von der Mutter gerissen und weinend dem Vater übergeben. Es lebt jetzt in einer viele hundert Kilometer entfernten Stadt. Wenn Mütter sich wegen sexuellem Missbrauch sorgen, ist sofort das Wort “Bindungsintoleranz” im Spiel. Das bedeutet im Gerichtsdeutsch: Erziehungsunfähigkeit. Wenn Mütter sich sorgen und ihre Sorgen ansprechen, betreiben sie in der Regel “Missbrauch mit dem Missbrauch”. Häufig handelt es sich um Grenzfälle. Ein Vater badet sein 10 jähriges gepflegtes Mächen über die gesamte Umgangszeit oder zwingt seinen 6 jährigen Sohn gegen dessen Willen dauerhaft zum gemeinsamen Pinkeln. Da sorgen sich Mütter um die Motivation und die weitere Entwicklung der Sache, bekommen Angst. Jugendämter und Beratungsstellen finden solches Verhalten aber in der Regel ok und halten den Müttern vor, bindungsintolerant zu sein. Manchmal ist aber Kindesmissbrauch bewiesen. Da heisst es dann: “der Missbrauch fand ja nicht an diesem Kind statt, sondern nur am Geschwisterkind, das nicht missbrauchte Kind muss zum Umgang .“Kindesmissbraucher werden in diesem Land von allen Seiten systematisch geschützt. Das ist unsere Erfahrung.
Es ist wie sonst auch: Keiner hat ahnen können, dass der Löwe sich am Lämmchen vergeht. Wir haben uns doch alle lieb und träumen, das Leben sei ein Ponyhof.
Tragisch, sehr tragisch Herr Held, aber auch das ist leider nur wieder ein Ausschnitt und ein Mosaikstein unserer “Gutmenschengesellschaft”. Es zeigt auch auf, wie ohnmächtig und hilflos der Bürger da steht, wenn selbst ein hilfloses Kind nicht geschützt wird. Manchmal ist es gut, wenn man nicht alles weiss?! Klar kann man zurückschauen und sehen (nicht verstehen) was da passiert ist, das Leben findet aber leider nicht gestern statt und darum sollte doch Voraussicht, Prävention, von einem Gericht die Grundvoraussetzung sein. Ist es leider nicht mehr, denn da gibt es zuviel Filz, zu viele politische und persönliche Interessen und Schmierentheater. Konsequenz ist, dass viel zuviel auf der Strecke bleibt. Hoffentlich macht dieser Bericht eine riesige Runde und hoffentlich bewegt er endlich viel mehr Menschen. Die Urteile die im Namen der Menschenrechte vom Eu Menschenrechts-gerichtshof gefällt werden, lassen grüssen. Meine Gedanken sind bei dem Kind! b.schaller
Der inverse Fall hierzu waren sicherlich die Wormser Prozesse. Dort hat sich die Gerichtsbarkeit keinen Fehler geleistet, wohingegen das Jugendamt in Zusammenarbeit mit einer NGO willkürlich über Menschen und an gefällten Rechtsurteilen vorbei geherrscht hat. Der gemeinsame Nenner ist sicherlich die Erosion des Familienbegriffs. Alleinerziehende Mütter mit straffälligen Lebensabschnittsgefährten sind genauso Familie, wie intakte Familien es nicht mehr sein dürfen. Da kann einem als Vater schon Angst und Bange vor der Obrigkeit werden.
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