Das Folgende sauge ich mir ein bisschen aus den Fingern, ich denke aber, es geht trotzdem nicht ganz an der Wirklichkeit vorbei.
Also: Es ist wohl keine allzu wüste Spekulation, dass mittlerweile ziemlich viele Deutsche nichts oder wenig vom Islam halten (der Erfolg des Buches von jenem Sarrazenen kommt nicht aus dem nichts). Sollen wir sagen, dass vielleicht annäherend die Hälfte der Deutschen den Islam nicht besonders leiden mag? Ich will gar nicht bewerten, ob die Leute damit Recht oder Unrecht haben. Darum geht es hier nicht.
Allerdings sind mir ferner Ergebnisse von Meinungsumfragen in Erinnerung, wonach ein hoher Prozentsatz von Deutschen Amerika nicht ausstehen kann: der Außenpolitik wegen, weil das Essen in “Amiland” so schlecht sei, weil die Söhne der Neuen Welt arrogante Kulturimperialisten sind, weil wir einen schwarzen Präsidenten haben oder was weiß ich aus welchem Grund.
Der Afghanistankrieg war in Deutschland ohnehin nie populär. Mittlerweile müsste die Bundeswehr sich wohl sofort aus Kabul zurückziehen, wenn es eine Volksabstimmung gäbe.
Last but not least: Israel schneidet doch, wenn ich mich nicht irre, bei einer Umfrage nach der nächsten als das am wenigsten beliebte Land der Welt ab. Gab es da nicht mal eine Umfrage, wonach soundsoviele Deutsche—nicht wenige—zustimmten, dass Israel eine größere Gefahr für den Weltfrieden darstelle als die “Islamische Republik Iran”?
Nun war ich nie gut in Aritmethik. In Mengenlehre dagegen schon. Aus dem Gesagten folgt, dass es eine Schnittmenge geben muss—das heißt, in Deutschland läuft eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen herum, die den Islam nicht leiden können, Amerika verabscheuen, die deutschen Soldaten lieber heute als morgen aus Afghanistan nach Hause holen würden—auch wenn das bedeutet, die Afghanen einem gruseligen Schicksal zu überlassen—und die außerdem finden, dass Israel leider leider, da kann man halt nix machen, auf dem Altar des Weltfriedens geopfert werden muss. (Seine größte Anhängerschar hat jener Sarrazene laut Statistik übrigens unter den Anhängern der Linkspartei.) Und genau das, sehen Sie, ist der Grund, warum ich so gern in New York lebe.