1. Wer sich über die heutige “Islamophobie” aufregt und in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts schon dem Kindergartenalter entwachsen war, hat von nun an Beweise beizubringen (schriftliche!), dass er seinerzeit für die Bombardierung von Serbien eingetreten ist, um die muslimischen Bosnier vor dem Wüten der Tschetniks zu schützen.
2. Wer sich über den demokratischen Volksaufstand der Ägypter freut und Mitgefühl mit den Demonstranten in Bahrain empfindet, der Opposition im Iran aber gleichgültig oder ablehnend gegenübersteht oder gar die Basidschi, die Sturmtruppen der “Islamischen Republik”, für Vollstrecker des iranischen Volkswillens hält, der hat sich redlich den Titel “Freund des islamischen Wächterrates” verdient.
3. Wer die klerikalfaschistische Muslimbruderschaft als moderat bezeichnet, den antisemitischen Prediger Jussuf al-Qaradawi für einen Demokraten hält und den Isaelis rät, Verhandlungen mit der Hamas aufzunehmen, der sollte bitte auch der Meinung sein, dass es dem Frieden förderlich ware, wenn die “Lord´s Resistance Army” in Uganda an der Regierung beteiligt würde.
4. Wer behauptet, der Islam sei eine Religion des Friedens, wird mit Lektüre des Koran in der (großartigen) Neuübersetzung von Hartmut Bobzin nicht unter sechzig Suren bestraft.
5. Wer behauptet, alle Muslime seien verkappte Terroristen und wahnsinnig gefährlich, muss zur Strafe mit mir zusammen einen Zikhr in einer Sufi-Moschee in Manhattan durchstehen, ohne schon bei der einleitenden Predigt einzuschlafen.
6. Wer behauptet, fanatische Muslime praktizierten “taqiyya”—also die Kunst der Verstellung, der Lüge, der Heuchelei—, wird hiermit dazu verdonnert, die einschlägigen Videos auf der Webseite von “Memri” zu klicken, wo alle möglichen muslimischen Prediger sowie Herr Achmadingsbumsda aus Teheran mit dankenswerter Offenheit zum Genozid hetzen.
7. Wer glaubt, beim islamischen Fundamentalismus handle es sich um etwas Altes, Exotisches und Orientalisches, der muss nachsitzen und Pamphlete der deutschen Volkstumsideologen des 19. Jahrhunderts durchkauen, ohne die es den modernen politischen Islam gar nicht gäbe.
8. Wer der Meinung ist, gläubige Muslime seien—im Gegensatz zu, sagen wir, Konfuzianern, Calvinisten und Katholiken—unfähig, die univeralen Prinzipien der liberalen Demokratie zu begreifen, hat sich dafür qualifiziert, in der nächsten Sendung des deutschen Fernsehens als Doppelgänger von Peter Scholl-Latour aufzutreten.