Und doch ist das Buch eine spannende Selbsthinterfragung einer Gesellschaft, die das Anrecht auf positive Beurteilungen verbrieft hat, in der immer mehr Kinder zur logopädischen Behandlung müssen, weil sich Eltern selbst das Korrigieren falscher Aussprache als vermeintlich autoritäre Attitüde verbieten. Die erzieherische Verunsicherung zwischen Kinds-Kumpel und Zuchtmeister geht hierzulande so weit, dass notorische Regelverletzer am liebsten in einem exotischen Camp in der texanischen Wüste über den Umweg der gnadenlosen Natur damit konfrontiert werden, dass sie sich in ein gesellschaftliches Umfeld einfügen müssen. Eine klare Ansage zu Hause ist als unmoderne Erziehungsmethode verpönt. http://ralfschuler.wordpress.com/2011/02/27/von-tigermuttern-und-irritierten-bildungsburgern/