Wie wir aus berufenem Munde erfahren, sind die Braunen mangels Masse keine Gefahr mehr. Die Gefahr eines neuen Faschismus kommt aus einer ganz anderen Ecke: “Der Faschismus tritt heute im Gewand der Antifa auf. Es sind die Schlägertrupps der Autonomen, die Wegelagerer von Greenpeace, die totalitären Tierrechtler wie der Mörder von Pim Fortuyn, die Autoabfackler von Friedrichshain, die Freunde der Hamas, der Hisbollah und des iranischen Präsidenten, die dem alternativen Faschismus den Weg ebnen.” Ein Glück, dass ich vor ein paar Jahren meine Fördermitgliedschaft bei Greenpeace beendet habe, sonst könnte ich als Förderer des neuen Faschismus entlarvt dastehen.
Vielleicht sollte man dennoch die Teilnehmer der DGB-Demo in Dortmund, die am 1. Mai von Nazis überfallen und verprügelt wurden, mal fragen, mit wem sie es lieber zu tun hätten: mit den bösen Greenpeace-Pazifisten oder den harmlosen Braunen.
Sagen wir es so: Wenn man sich ständig in einem bestimmten Milieu bewegt, hält man es womöglich für das herrschende Milieu. Wie der “Spiegel”-Schreiber Jan Fleischhauer, der sein Leben “unter Linken” (oder was er dafür hält, nämlich SPD- und Grünenwähler) verbracht hat, und deshalb gegen alle Wahlergebnisse glaubt, die Linken hätten das Land seit seiner Geburt vor 46 Jahren dominiert.
Und wäre meine tapfere Tochter nicht Zeugin dieses Gedenkmarsches zum “Tag der Schande” gewesen, ich hätte aus der Presse (und auf AchGut, so weit ich das sehe) jedenfalls nie davon erfahren. Der Soundtrack ist übrigens nicht echt. Auf der Demo lief Richard Wagner (nein, nein, der Komponist) vom Band. Vielleicht wäre es doch mal interessant gewesen, dort mit einer Israel-Fahne aufzutauchen und die These zu überprüfen, wie harmlos diese Leute sind.