Natürlich sollen Professoren nicht mit Trotteln gleichgesetzt oder verglichen werden, schon gar nicht mit allen. Aber die Reaktionsmuster und Reflexstrukturen, die sie auslösen, sind die gleichen, nämlich: „Was für ein Depp!“
Auch sind nicht Islamisten die neuen Nazis oder umgekehrt, doch auch hier muss eine frappierende Ähnlichkeit in den Reaktionen, die sie auslösen, festgestellt werden; diese reichen von Verleugnung der Gefahr, beiläufigem Achselzucken, Beschwichtigung über verängstigtes Schweigen bis hin zur offenen Kollaboration.
Desgleichen lösen vermeintliche Pädosexkriminelle dieselben Vorbehalte aus wie tatsächliche, da heißt es „Wegsperren“, „In alle Winde verstreuen“ oder populistisch „Therapieren“. Es kommt also gar nicht darauf an, ob an den Vorwürfen etwas dran ist, solange diese Frage nicht ins Fachgebiet fällt. Und auch dann nicht.
Bei dem, was mit dem Schimpfwort Islamophobie belegt wird, geht es denen, die es benutzen, genau darum, dieselben Reflexe wie bei Antisemitismus auszulösen, sofern dieser nicht in Israelkritik umbenannt werden kann. Doch den Kausalzusammenhang außer Acht zu lassen, ist die Einbahnstraße in die Sackgasse der Dummheit. Die antisemitischen Vorwürfe an die Juden wären austauschbar gewesen. Bei Kritik am politischen Islam und angeblich kulturellen Unzumutbarkeiten geht es nicht darum, Terrorismus und Gewalt gegen Frauen herzunehmen, um sich ein Feindbild zu zimmern und der Nato einen Vorwand für ihre Existenz zu liefern, sondern darum, dass das aufhört.
Dies hieße aber, so lautet ein Einwand von Zivilisationsgegnern, dass die Moslems aufhören müssten, Moslems zu sein.
Dieses Bild von Moslems müsste eigentlich islamophob heißen.
Und wenn das so wäre, ja, dann müssten sie es.
Dass Terror und systematische Gewalt gegen Frauen aufhören müssten, das fällt aber nicht in den Horizont von Professoren und Trotteln.