Beim Sicherheitscheck in Tegel fällt mein Laptop unangenehm auf. Ich werde in ein Nebenzimmer eskortiert, wo eine Mitarbeiterin mit einer Art Ministaubsauger drüber geht. „Wenn da Sprengstoff drinne ist, finden die det sofort“, meint der mich begleitende Sicherheitsmann. „Mhm. Und was passiert dann mit mir?“ „Na, zuerst Kopp gegen die Wand geknallt, denn Beene auseinander und Hände uffn Rücken, Handschellen, wie beim 1. Mai, wa.“ „Ach so, ja. Das habe ich gesehen.“ „Ja, und wissense wat? Wenn’s nach mir jinge, ick würde die Typen gleich abführen ins Braunkohlenrevier. Kugel ans Bein, Schippe in die Hand, und denn dürfen se arbeiten. Sowat darf sich der Staat nich bieten lassen, oder?“ „Nein, eigentlich nicht. Ist mein Laptop OK?“ „Allet in Ordnung, Chef. Juten Fluch.“
Bin ich feige, weil ich mich auf eine Diskussion über Arbeitslager für gewalttätige Demonstranten nicht einlasse? Oder ist das alles völlig normal?
P.S. Auf meinen Aufruf hin haben sich unfassbar viele Grün wählende AchGut-Leser gemeldet. Danke! Ich weiß nicht ganz genau, wie ich das deuten soll, aber es spricht für AchGut und für die Grünen.