Man kann es äußerst leicht tolerieren, wenn Andere in enge Kästen gesteckt werden, und damit beweisen, dass man keinesfalls klaustrophobisch ist. Das Hauptproblem des Eingezwängten ist aber nicht seine Klaustrophobie, sondern die Eingezwängtheit.
Ich habe gelernt, dass Islamophobie nicht sein könne, weil sie nicht sein dürfe. Damit bin ich auf den neuesten Stand versetzt, dem ich immer etwas hinterherhinke. Ich bin noch dem 20. Jahrhundert verhaftet, damals war Ablehnung des Islamismus, sogar des Islam, noch erlaubt. Die Religionsfreiheit garantierte die Ablehnung von Religion, auch die unfair auf eine einzelne zielende. Man brauchte nicht zu begründen, warum man kein Moslem sein möchte, ohne nachzuschieben, dass man ebenso wenig Katholik, Evangelikaler oder Piusbruder sein mag. Man durfte islamisch-arabische Kultur als ungeeignet für Europa einstufen und diese Meinung selbst in dieser reduzierten Aussage formulieren. Sogar Heribert Prantl meinte, es sei erlaubt, keine Ausländer zu mögen, daher weiß ich das überhaupt.
Ich bin froh, dass ich diese gute alte Zeit noch miterlebt habe.