Fundstück / 30.03.2012 / 22:55 / 0 / Seite ausdrucken

Murxwirtschaft

Leseempfehlung für den Artikel “Wenn der Staat die Rendite killt” im Handeslblatt:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/aktien/aktien-im-fokus/boerse-wenn-der-staat-die-rendite-killt/6361836.html

Auszüge:
“…Von wegen freie Märkte: Die Politik mischt mehr und mehr mit - entweder direkt oder im Verborgenen, meistens allerdings wenig erfolgreich. Was Anleger beachten müssen und auf welche Aktien sie ausweichen können..

Die abrupten Kursstürze der Solaraktien zeigen beispielhaft, dass Anleger, die in von staatlichen Eingriffen geprägten Branchen investieren, oft unkalkulierbare Risiken eingehen. Das gilt für Aktien von Energieversorgern über die Luftfahrt bis hin zur Pharmaindustrie.

Betroffen sind aber nicht nur Aktionäre, sondern auch Anleger, die mit Steueranreizen in Immobilien oder Filmfonds gelockt wurden. Durchschnittssparer, die bei ihrer Altersvorsorge auf staatlich geförderte Riester-Renten und steuerbegünstigte Lebensversicherungen setzen, riskieren zwar, anders als Aktionäre oder Fondsanleger, keinen Totalverlust, leiden wegen der Gängelung durch den Staat aber unter oft unterdurchschnittlichen Renditen.

Gewinne weniger aus eigener Leistung
Kein Wunder. Denn die Gewinne stammten über Jahre weniger aus eigener Leistung, sondern aus den Taschen der Stromkunden. Ein Durchschnittshaushalt zahlte 2009 pro Monat gut drei Euro EEG-Umlage für erneuerbare Energien, heute sind es knapp elf Euro. Die Solarbranche warnt inzwischen vor einem Umsatzrückgang von 75 Prozent.

Banken werden zur Schuldenfinanzierung herangezogen
Weil Staaten Unternehmen in ihrer Entwicklung hemmen, Kapital in falsche Kanäle lenken und überkommene Strukturen zementieren, leiden Gewinne und die Aktienkurse. McKinsey schätzt, dass Staatsinterventionen die Gewinne vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) weltweit um 3600 Milliarden Dollar drücken.

Absolut am stärksten betroffen seien Banken und Versicherer. Deren Anleger büßen laut McKinsey jährlich 970 Milliarden Dollar an Ebitda ein. Sicher: Die Finanzkrise hat bewiesen, dass Banken nicht jedes Geschäft machen sollten, das ihre Gewinne noch kurzfristig steigern könnte, am besten ganz ohne Eigenkapital. Andererseits gilt: Auch die für die Staaten so teure Bankenrettung hat ihre Wurzeln in staatlichen Eingriffen. Am Anfang der Finanzkrise stand der politische Wille, mehr US-Bürgern, auch solchen, die es sich nicht leisten konnten, zu Wohneigentum zu verhelfen. Die politisch geförderte ungehemmte Vergabe von Immobilienkrediten brachte erst die Schrottdarlehen hervor, die dann von Banken bis zur Unkenntlichkeit zerstückelt und neu verpackt in alle Welt verkauft wurden.

Absurd ist auch, dass Europas Banken, anders als bei der Vergabe von Krediten an Unternehmen, beim Erwerb von Staatsanleihen kein Eigenkapital hinterlegen müssen. Das ist politisch gewollt, um die Banken und die Lebensversicherer, für die ähnliche Regeln geplant sind, zur Schuldenfinanzierung der Staaten heranzuziehen…”

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