Fundstück / 28.10.2015 / 21:31 / 3 / Seite ausdrucken

Det is Berlin!

Drei in Mathe
Es gibt Schulabgänger mit der Note 2 in Deutsch, die nicht lesen können. Mit denen paukt dann meine Frau, neben ihrer Arbeit im Laden. Neulich habe ich mich gefreut, als in einem Bewerbungszeugnis „Mathematik 3“ stand. Endlich mal einer, der rechnen kann! Rechnen ist nämlich wichtig in der Backstube. Nachdem wir ein bisschen miteinander geredet hatten, stellte ich ihm die schlichte Frage: Wie viel sind zwei Prozent von 100 Sack Mehl? Da rutschte er auf seinem Stuhl herum und antwortete – Oh, das kommt jetzt aber ein bisschen spontan…

Hat er die Stelle bekommen?

Ja. Wir können uns die Leute ja nicht backen. Mehr

Grundausbildung
Um 30 Prozent deutlich gestiegen ist die Zahl der Übergriffe auf Lehrer und sonstiges Schulpersonal. Die Schulen meldeten 560 solcher Vorfälle. Diese Tendenz hatte sich schon zum Schulhalbjahr abgezeichnet. Selbst jüngere Schüler machen vor den Erwachsenen nicht halt: Betrachtet man diese Übergriffe nach Schulart, werden von den Grundschulen mit 57 Prozent die meisten Übergriffe auf Schulpersonal gemeldet, gefolgt von jeweils 20 Prozent aus Förderzentren und den Integrierten Sekundarschulen. Gymnasien und Berufliche Schulen spielen bei diesen Übergriffen kaum eine Rolle. Mehr

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Leserpost

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Günter H.Probst / 29.10.2015

Nicht nur Berlin: Ich kannte vor Jahren einen Apotheker in Niedersachsen, der sortierte seine möglichen Apothekerhelferinnen bei der Bewerbung mit der wahnsinnig verschärften Frage aus: Wieviel ist ein Prozent von einer DM. eine von zehn schaffte es.

Arnauld de Turdupil / 29.10.2015

Der künftige Berliner Bäcker (?) weiss zwar nicht, wieviele Säcke die zwei Prozent ausmachen, aber er kontert fundamentalkritisch gegen das herrschende, durch revisionistische Kräfte längst quasitranszendierte Ausbeutersystem und antwortet (ganz im Sinne der Frankfurter Adorno-Hilfsschule an der Horkheimerstrasse 18) politisch multispektral:  “Oh, das kommt jetzt aber ein bisschen spontan…”. Richtig erkannt: Die spontane Überforderung ist nichts anderes als eine pseudologisch unterminierende Strategie wider die konsumorientierten Massen!  Was sind schon zwei Prozent Mehlsäcke gegen die im abgeschafften Mathe-Unterricht heroisch erkämpften grünroten Basal-Kompetenzen? Hier in Europa werden diese spontanen zwei Prozente ganze Landstriche voller Flüchtlinge ernähren und erblühen lassen, derweil in China die mehlsackbedeutungsanalogen, konterrevolutionär-klassenkämpferisch agierenden Reissäcke einfach nur umfallen; dazu auch noch abseits jedes historischen Kontexts! Eine weitere Schande für Deutschland!

Wilfried Paffendorf / 29.10.2015

1990 kam ein türkischer Auszubildender (17 Jahre alt) zu mir auf die Baustelle. Die Firma hatte ihn mir zugeteilt. Der junge Mann hatte ein Abgangszeugnis einer deutschen Hauptschule, fast nur Noten 2, u.a. im Fach Deutsch. Er sprach aber kaum, d.h. nur rudimentär Deutsch. Ich fragte mich und ihn, wie er denn zu diesem Zeugnis gekommen sei? Darauf erhielt ich verständlicherweise keine Antwort. Ich machte mir also meinen eigenen Reim darauf. Wenn ich ihm handwerkliche Fertigkeiten zeigen wollte, war seine Standardantwort: “Ja, ich wissen, alles schon gemacht!” Er war weder ausbildungsfähig noch ausbildungswillig. Gegen Ende der Woche teilte ich ihm dann mit, er solle sich am Montag in der Firma melden, ich hätte keine weitere Verwendung für ihn. Meine Frage an meinen Chef, warum er mit dem jungen Mann einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen hatte, wurde mir wie folgt beantwortet: Die Firma bekommt vom Arbeitsamt einen angemessenen Zuschuss! Ich muss allerdings hinzufügen, dass unsere deutschen “Azubis” oft keine bessere Referenzen vorzuweisen hatten. Ich stellte bei den jungen Leuten immer wieder eklatante Lese- und Rechtschreibschwächen sowie Mängel elementarer Mathematikkenntnisse fest. Einer wusste nicht einmal, wie viele Zentimeter ein Meter hat! Kreisberechnung gleich Null. Einfache Tätigkeiten wurden als nicht für die Ausbildung notwendig abgelehnt. Ich könnte ein Buch schreiben über die Ausbildungsfähigkeit und -willigkeit vieler “Azubis”. Allgemein stellte ich mit jedem Jahr eine fortschreitende Absenkung der beruflichen Qualifikation der Kollegen fest. Als bauleitender Monteur kam ich zunehmend in die Verlegenheit, immer mehr Arbeiten selber ausführen zu müssen, was vom Chef nicht gerne gesehen wurde, da er - mit Recht - fürchtete, dadurch käme die Bewältigung der Führungs- und Organisationsaufgaben ins Hintertreffen. Es entstand dadurch auch zwangsläufig Termindruck. Schreibarbeit bewältigte ich zunehmend nach Feierabend zu Hause. Meine wiederholten Bitten um Zuteilung anderer Kollegen wurde lapidar mit “habe ich nicht” beantwortet. Heute bin ich glücklich, dass ich mich mit diesen Problemen nicht mehr herumschlagen muss. Ich genieße mein “Rentnerdasein” und kann mich endlich mit Dingen beschäftigen, die ich immer schon gerne einmal ausprobieren wollte.

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