P. Werner Lange, Gastautor / 11.02.2024 / 11:00 / Foto: Hellahulla / 23 / Seite ausdrucken

Von Menschen und Katzen auf hoher See

Katzen müssen trotz ihrer Wasserscheu nicht zwingend an Land leben. Früher gab es Schiffskatzen, die ihr ganzes Leben auf See verbrachten und ihre Besitzer auf deren Abenteuer begleiteten.

Im Verlauf der neun Jahrtausende, in denen Menschen und Katzen bisher miteinander lebten, sind einige dieser Mausefänger und Gespielen ziemlich berühmt geworden. Da ist zum Beispiel die Grinsekatze – eigentlich Cheshire Cat genannt – aus „Alice im Wunderland“. Obgleich meist nur teilweise oder gar nicht sichtbar, geistert sie nun schon länger als anderthalb Jahrhunderte durch Bücher und Spielfilme. Zudem standen, ich habe sie noch gesehen, Cheshire Cats aus Porzellan oder Steingut lange Zeit in britischen Hafenstädten in den Fenstern gewerblich tätiger Damen, wenn diese diskret zeigen wollten, dass ihnen die Gesellschaft von Seeleuten willkommen war.

Einen weiteren Hinweis auf die Volkstümlichkeit von Katzen im Vereinigten Königreich mögen auch Freya, Gladstone, Humphrey, Larry, Peta, Peter, Sybil, Wilberforce oder Nelson geben – Nelson war Winston Churchills Kater und wohnte wie die anderen, geschmückt mit dem Titel „Chief Mouser to the Cabinet Office“, ein Leben lang umsorgt im Haus der wechselnden Premierminister in der Downing Street 10. Sie mögen im vornehmen Viertel Whitehall nicht so erfolgreich wie der 1987 verstorbene Towser gewesen sein, der laut Guinness Buch der Rekorde in einer schottischen Destillerie wachte und dabei im Verlauf der Jahre 28.899 Mäuse erlegte. Aber die Amtszeiten der „Mouser“ waren fast immer erheblich länger als jene der Politiker.

In Deutschland hingegen werden gewöhnlich Hunde berühmter als Katzen, doch mag sich mancher an E.T.A. Hoffmanns talentierten Kater Murr erinnern, und vielen ist gewiss der Gestiefelte Kater des Märchens vertraut, der es am Ende bis zum Minister brachte – ganz zu schweigen von Garfield, dem Bösewicht Karlo oder den Katzenstars der sogenannten sozialen Medien, die inzwischen Millionen Katzenliebhaber vereinen. Alle davon haben weitaus mehr als sieben Leben.

Hier ist jedoch von Schiffskatzen die Rede, die vermutlich bereits ägyptische und phönizische Seefahrer begleiteten. Erwiesen ist ihre Anwesenheit an Bord seit der Wikingerzeit, und ein Katzenschädel, der in einem Dschunkenwrack aus dem 15. Jahrhundert gefunden wurde, könnte darauf hindeuten, dass Katzen auch in Asien auf Schiffen gehalten wurden. Freilich: Der Schädel lag im Bereich der Kombüse und lässt somit auch eine andere Schlussfolgerung zu. Im Gegensatz dazu kann es jedoch wenig Zweifel angesichts der Gründe geben, die Katzen und Seeleute vereinten: Sie teilten, insbesondere in den Mannschaftsquartieren, die Einsamkeit, galten als Glücksbringer und stellten in Unterkünften und Laderäumen den früher an Bord zahlreichen Ratten und Mäusen nach. Damit bewahrten sie die Ladung vor Schäden und die Menschen vor Erkrankungen, denn Nagetiere übertragen neben der Pest auch noch andere Übel.

Für die Haltung von Schiffskatzen unter Seefahrern verschiedener Nationen sprechen die für sie gewählten Begriffe: Im Englischen heißen sie ship's oder boat's cat, im Französischen chat de bateau, Portugiesen nennen sie gato do navio, Spanier gato de navo, Italiener gatto della oder di nave, Schweden skeppets katt, Dänen skibets kat, Polen kat otkretowy, Russen korabelnaja koschka und so weiter. Sie alle haben so wie deutsche Schiffskatzen nicht selten die halbe Welt bereist, und Genetiker führen die relative genetische Gleichförmigkeit heutiger Hauskatzen in Europa und im Mittleren Osten auf die liebestollen Landgänge von Schiffskatzen zurück.

Trim – Ein Begleiter mit weißen Pfoten

Dergleichen währte allerdings nur bis in die Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Denn in den Lagerhäusern werden längst regelmäßig vergiftete Köder gegen Nager ausgelegt – seit letztere verschwanden, sieht man in europäischen Häfen deshalb nur selten Rattenbleche auf den Festmacherleinen. Weithin verbreitete Schutzbestimmungen zur Bekämpfung der Tollwut sowie die damit verbundenen Auflagen und mehrseitigen Einreiseformulare haben nahezu alle Kapitäne und Kriegsschiffkommandanten seither bewogen, die Haltung von Katzen an Bord zu verbieten. Aus gutem Grund geduldet werden hingegen – insbesondere in Fahrtgebieten wie Westafrika oder Teilen Ostasiens – oft Hunde, weil dort immer wieder nächtliche Bandenüberfälle auf Schiffe stattfinden, die auf den Reeden ankern. Als wachsame Warner und Beschützer sind größere Hunde nun einmal den weniger wehrhaften Katzen überlegen.

Ein schönes Beispiel für die Zuneigung, die früher Schiffsbesatzungen und Katzen verband, ist Trim: damals ein schwarzer Kater mit weißen Pfoten und weißer Brust. Trim wurde 1799 auf dem britischen Forschungsschiff HMS Reliance geboren. Das nasse Element lernte er bereits in früher Jugend kennen und meiden, als er in einem Hafen „über Bord ging“ und klägliche Schwimmversuche unternahm, bis man ihm ein Tau zuwarf, an dem er gewandt emporkletterte. 1800 übernahm Matthew Flinders – zuvor unter anderem Midshipman auf Kapitän Blighs zweiter „Brotfruchtreise“, Teilnehmer an einer Seeschlacht sowie bereits ein hervorragender Navigator, Kartograf und Hydrograf – die HMS Reliance und lernte dabei einen seiner besten Freunde kennen: Trim. Zum Commander befördert, kartierte Flinders sodann mit der HMS Investigator – wie alle seine Schiffe ein verrotteter Kasten – in ebenso gewissenhafter wie gefahrvolller Arbeit die gesamte Küste Australiens.

Tasmanien hatte er schon zuvor umsegelt, und die Kartierung aller australischen Küsten ließ ihn einen Ehrenplatz in der Tafelrunde um James Cook einnehmen. Trim, der ansonsten als Liebling der Mannschaft gern an den Mahlzeiten in der Messe teilnahm und dabei manchen Leckerbissen erbat – er bettelte nie –, wird in vielen Stunden des Zweifels und der Erschöpfung an seiner Seite gewesen sein. Das verraten mehrere Denkmäler sowie eine Gedenkplakette neben Trims Standbild in Sydney: „Zum Andenken an Trim, den besten und vortrefflichsten seiner Rasse, den einzigartigsten Freund und treuesten Diener, ein unnachahmliches Geschöpf. Er unternahm eine Weltreise und eine Reise zum australischen Kontinent, den er umrundete und war stets das Vergnügen und die Freude seiner Mitreisenden. Geschrieben von Matthew Flinders in Erinnerung an seine Katze.“

Expeditionskatzen im Eis

Zudem erinnern mehrere Denkmäler in australischen Städten, in London und in Flinders Geburtsort Donington an den „einzigartigsten Freund“ – in Donington reibt ein Trim aus Bronze den Kopf an Flinders Bein. Jeder Katzenliebhaber kennt diese Bekundung der Zuneigung, bei der freilich auch Duftstoffe übertragen werden, die wir nicht riechen können. Leider endete Trims Leben wohl tragisch: Nach der Erkundung australischer Küstengewäser gerieten Flinders und seine Mannschaft auf Mauritius in französische Gefangenschaft. Wegen der üblen Verhältnisse im Gefängnis stimmte Flinders zu, als eine französische Familie ihm anbot, Trim als Spielkameraden für ihre Tochter aufzunehmen. Zwei Wochen später war Trim verschwunden.

Das Dasein von Katzen auf Expeditions- und Forschungsschiffen ist gewöhnlich gut überliefert – so von James Cooks Reisen, aber auch von weniger bedeutend erscheinenden Unternehmungen. Da wäre zum Beispiel Lisbeth, die Schiffskatze des deutschen Dampfers Mainz während der Zeppelin-Studienexpedition nach Spitzbergen, in deren Verlauf die Eignung von Luftschiffen für den Einsatz in der Arktis untersucht wurde. Lisbeth und ihre Jungen sorgten in der abweisenden Umgebung immer wieder für Unterhaltung und Heiterkeit: Selbst dannn, als sie während ihrer Streifzüge an Bord die Vogelpräparate des mitreisenden Zoologen entdeckte und auffraß.

Im selben Jahr, nämlich 1910, begann in London die von Robert Falcon Scott geführte und nach seinem Schiff benannte Terra Nova-Expedition ihre Reise, die der Erforschung des antarktischen Festlandes dienen sollte. Bekannt wurde das Vorhaben später besonders durch den tragischen Wettlauf zum Südpol, der gegen eine von Roald Amundsen geführte Expedition ausgetragen wurde. Beim Auslaufen aus London ahnte noch niemand, dass ein blinder Passagier an Bord war: ein schwarzer Kater, der den Namen "Nigger" erhielt, als man ihn entdeckte. Er fiel gleich mehrfach über Bord, wurde stets gerettet – einmal musste er, weil er vor Kälte starr war, mit einen Schluck Brandy wiederbelebt werden – und gewöhnte sich gänzlich an das Bordleben. Er schlief in einer eigens für ihn angefertigten kleinen Hängematte mit eigener Bettwäsche. Es ist möglich, dass er seinem behüteten Dasein zu sehr vertraute und das Meer zu wenig fürchtete: Er verschwand während einer stürmischen Nacht vor der Küste Neuseelands.

Übersinnliche Fähigkeiten

Um die Mitternacht des 4. April 1912 lief, aus Belfast kommend, die Titanic im White Star Dock in Southampton ein. Der folgende Tag war Karfreitag, und man hatte deshalb das Schiff „über die Toppen“ vom Bug bis zum Heck mit Flaggen geschmückt. Die Menschen ringsum glänzten vor Stolz, die Hafenbehörde hatte den Liegeplatz in Ocean Dock umbenannt, und im Verlauf des Tages trafen die ersten Passagiere ein – gefolgt von Gepäckträgern, die riesige Überseekofffer durch die Ladepforten wuchteten. Unten im Schiff, bei den Kesselräumen, hatte der Heizer Joseph Mulholland schon in Belfast einen warmen, behaglichen Platz für die Schiffskatze Jenny und ihre Jungen hergerichtet. Der fürsorgliche Joseph soll, wie die Irish Times später schrieb, einem Freund erzählt haben, was dann im Verlauf der Liegezeit geschah. Demnach packte Jenny, der es wegen ihrer Freundschaft mit dem Küchenjungen Jim an Bord eigentlich besonders gut ging, kurzerhand ihre Jungen und brachte sie durch eine der Ladepforten an Land. Mulholland soll das beobachtet und als böses Vorzeichen gedeutet haben. Er musterte ab und verließ das Schiff – schon wenige Tage später erfuhr er vom Untergang der Titanic.

An dieser schönen Erzählung ist manches zweifelhaft, sofern man sich nicht mit der Tatsache zufriedengibt, dass es auf der Titanic zumindest eine Schiffskatze gab. Denn das wurde durch die Memoiren der Stewardess Violet Jessop bestätigt, die übrigens katzengleich mehrere Unglücke überlebte: die Kollision von Olympic und HMS Hawke, die Untergänge von Titanic und Britannic. Was nun Jenny betrifft, so ist sie vermutlich wie die anderen Opfer der Titanic erfroren oder ertrunken. Denn übersinnliche Fähigkeiten besitzen Katzen wohl nicht, auch wenn zum Beispiel rätselhaft erscheint, dass Schiffskatzen im Gegensatz zu manchem Seemann nie das Auslaufen versäumten. Mir jedenfalls ist nur die Geschichte von Emmy bekannt, Schiffskatze des Passagierschiffes Empress of Ireland, die am 28. Mai 1914 nicht wie gewohnt an Bord kam, sondern vom Dach eines Lagerhauses her zusah, als das auslaufende Schiff Quebec verließ. In den ersten Morgenstunden danach kollidierte die Empresss of Ireland im Nebel mit der Storstad, und mehr als eintausend Menschen verloren ihr Leben.

Besonders seltsam erscheint die Treue von Schiffskatzen zu Besatzungen von Kriegsschiffen. Denn die zahlreichen Fotografien, auf denen Katzen aus den Mündungen von Schiffsgeschützen hervorlugen, täuschen ihre Betrachter: Diese Mündungen konnten schließlich auch Feuerschlünde sein – nicht vorstellbar, dass Katzen Geschützlärm überstanden, ohne sich zu verkriechen und im nächsten Hafen entschlossen das Weite zu suchen. Unsere Katzen jedenfalls haben erheblich leisere Silvesternächte mit Böllern und Feuerwerk immer unter den Betten oder ängstlich auf unserem Schoß verbracht. Sie hätten nicht einmal das wütende Gebrüll und die rhythmischen Hassparolen ausgehalten, die kürzlich während bestellter Aufmärsche auf den Straßen einiger Großstädte erklangen – hoffentlich kommt niemand auf die Idee, dabei künftig Fackeln zu verteilen.

Der unsinkbare Oscar

Das wäre eine Gelegenheit, um an Unsinkable Sam zu erinnern, der in deutschen Quellen auch Oskar genannt wird. Der Kater Sam oder Oscar war Schiffskatze auf dem deutschen Schlachtschiff Bismarck, aber von ihm gibt es leider keine Fotografie, obwohl es ansonsten sehr viele Fotos von Katzen auf Kriegsschiffen gibt: Katzen auf betressten Armen und denen von Männern in Matrosenblusen, Katzen in liebevoll gebastelten Hängematten und natürlich in den Mündungen von Geschützrohren. Wie auch immer – Sam oder Oscar, damals unbekannten Namens, trieb nach dem 27. Mai 1941 auf einem Wrackteil in die Marinegeschichte. An jenem Tag gelang es nämlich der britischen Kriegsmarine, die bereits manövrierunfähige, schwer getroffene und nach einigen Quellen von der Besatzung geflutete Bismarck im Nordatlantik zu versenken. Von den mehr als zweitausendeinhundert Menschen an Bord wurden nur etwa einhundertzwanzig von britischen und deutschen Schiffen gerettet. Darunter also auch der Kater, den der britische Zerstörer HMS Cossack aufgenommen haben soll.

Er wurde nun als Oscar zum Maskottchen der Besatzung, bis ein deutsches U-Boot die Cossack vor der spanischen Küste torpedierte. Unter den Überlebenden war Oscar, der fortan Unsinkable Sam genannt wurde. Dass er tatsächlich unsinkbar war, bewies er dann beim Untergang des ebenfalls von einem deutschen U-Boot torpedierten Flugzeugträgers HMS Ark Royal, den er abermals auf einem Wrackteil überstand. Matrosen, die ihn aus dem Wasser bargen, beschrieben ihn als „verärgert, aber ziemlich unversehrt“. Als Glücksbringer konnte er nun freilich nicht mehr gelten und kam nach einer Büroanstellung auf dem Gibraltarfelsen in ein Heim für pensionierte Seeleute in Belfast, wo er 1955 starb. Im Marinemuseum in Greenwich hängt ein Pastell, das Unsinkable Sam – schwarz mit weißer Brust und weißen Pfoten – auf einer schwimmenden Planke zeigt.

Bestandteile dieser Geschichte sind gehörig bezweifelt worden: Es wird bemängelt, dass es unter den vielen Fotografien vom Bordleben auf der Bismarck keine gibt, die eine Katze darstellt, gerettete Besatzungsmitglieder konnten sich nicht an eine Schiffskatze erinnern, und an der Untergangsstelle blieben nur HMS Dorsetshire und HMS Maori, nachdem die Dorsetshire der Bismarck den Todesstoß versetzt hatte und rund einhundertzwanzig Überlebende aufnahm. Doch natürlich kann Sam sich noch lange auf seiner Planke über Wasser gehalten haben.

 

P. Werner Lange, ursprünglich Seemann, ist ein deutscher Autor von Biografien, Reisebeschreibungen, erzählenden Sachbüchern und Hörspielen. Er lebt bei Berlin.

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Leserpost

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Lilja Wiese / 11.02.2024

Morgengabe : unsere wunderschöne scheue grazile Tigerin Garbo hat uns am Hochzeitsmorgen 3 allerliebste Kätzchen ins Bett “gemacht”.

Peter Bauch / 11.02.2024

Suche seit 2 Jahren einen passenden Namen für unsere Katze. Chief Mauser, der passt. Danke achgut für alle Lebenslagen.

Judith Panther / 11.02.2024

“In Deutschland hingegen werden gewöhnlich Hunde berühmter als Katzen” Der Hund schaut dankbar zu seinem Herrchen auf und denkt: “Er liebt mich, er fütter mich, er sorgt für mich, er tut alles für mich - er muß ein Gott sein ...” Katze?  “Sie lieben mich, sie füttern mich, sie sorgen für mich, sie tun alles für mich - ich muß eine Göttin sein!”

Judith Panther / 11.02.2024

“In Deutschland hingegen werden gewöhnlich Hunde berühmter als Katzen”... Hach, es wäre doch zu verlockend, jetzt mit vor Häme gekräuselten Lippen zu konstatieren, daß man Hunde ja auch sehr leicht, Katzen hingegen kaum jemals zu hündischen Gehorsam erziehen kann. Oder mit süffisantem Unterton darauf hinzuweisen, daß Katzen, die es sich “hocherhobenen Schwanzes wie Millionen Muslime aus Mohammedanien” in unseren heimischen Wohnzimmern gemütlich zu machen pflegen und ebenso selbstverständlich erwarten, daß wir sie dort füttern und versorgen, vielleicht nicht zufällig auch in Akif Pirinçcis fröhlich-fäkaler Fantasie eine Rolle spielen,  Aber das wäre zu einfach. Drum laß ich es und tobe mich gleich lieber auf Herbert Ammons “Nachbarschaftshilfe von Rechts” aus.  

Judith Panther / 11.02.2024

Katzen sind einfach die besseren Menschen. Und flauschiger.

Burkhart Berthold / 11.02.2024

Ein schönes Garn, Danke! Vergleichsweise historisch sind die beiden Schiffskatze Ginger und Fishcake, die auf HMS Hood lebten - und starben.

Jürgen Rhode / 11.02.2024

@martin schumann: Ilona Grimm meint mit Cheshire cat die ‘Grinsekatze’ aus “Alice im Wunderland”. Insofern keine Beleidigung der Katzen.

Emil.Meins / 11.02.2024

Ich hatte 11 Jahre einen Freund, Kater Maunzerle, der so technikaffin war, daß ich ihn öfter fragte, ob er früher Automechaniker gewesen sei. Sein Name kam daher, daß ihn der Dackel des Nachbarn im Wiesengelände neben meinem Grundstück entdeckt und verbellt hatte, wo er laut maunzend im Gras saß, ein kleines Würmchen, weiß, mit getigerten Flecken. Hier in RO werden überzählige Kätzchen oft einfach ausgesetzt, und nach der ersten Nacht auf meinem Kopfkissen war ich seine “Mutter”, wie bei den Lorenzschen Gänsen. Maunzerle kletterte in jedes Auto, und noch lieber fuhr er darin, und schaute interessiert aus dem Fenster, kletterte aufs Armaturenbrett oder lag im Fußraum vor den Sitzen. So fuhr er mit bis nach Wien, logierte dort 2 Wochen, dann zurück nach RO, brav in seinem Katzenbett. Kam man vom Einkaufen. schlüpfte er zur Inspektion ins Auto, und suchte sich dann einen Schlafplatz. Jeder Traktor oder Auto, das in den Hof kam wurde ausgiebig berochen und genau untersucht. Und natürlich lief er über Motorhaube und Dach, besonders, wenn das Blech schön warm war, und sein Meisterstück war es, einen 7 Meter langen Holzstapel, 2 Meter hoch, durch einen Sprung vom Autodach aus zum Einsturz zu bringen. Auto von vorn bis hinten verbeult, hintere Seitenscheibe in Scherben. Außerdem war er Meister-Mäusefänger und Chef vom Dienst für 3000 qm Gelände und ging den Autos auf der Straße klug aus dem Weg. Die später dazugekommene Katze blieb bis zu ihrem 4. Lebensjahr immer etwas kleiner, da ihm die meisten Mäuse zustanden und richtig Freunde wurden sie nie. Vor 2 Jahren starb er viel zu früh durch eine innere Blutung, und im folgenden Jahr holte sie dann alles Versäumte auf: Frühjahr und Sommer war sie immer draußen auf Mäusejagd, fraß manchmal 3 oder 4 am Tag und wuchs dann nochmal, zum “normalen” Format heran. Heute ist sie allein, die Prinzessin, und sage niemand, Katzen hätten keine Persönlichkeit.  Im Garten hat Maunzerle sein Grabmal, gekrönt von einem steinernen Löwen.

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