Die WELT ein Sprachrohr für AFD-Ideologie? Umgekehrt wird ein Schuh draus!
“liberale Demokratie”: Was mir in letzter Zeit aufgefallen ist: Während sie früher von “Demokratie” und “Demokraten” sprachen, ist jetzt häufiger von “liberaler Demokratie” die Rede. Was die Gründe sind, weiß ich nicht. Ich könnte vermuten: “Demokratie” passt nicht mehr so gut, wenn die AfD für Volksentscheide ist und sie mittlerweile vor Volksentscheiden (siehe Brexit, siehe Schweiz) Angst haben.
Ich habe einen Landtagsabgeordneten der SPD erlebt, der bei einer Diskussion während einer Geburtstagsfeier, die Wähler als Stimmvieh bezeichnet hat. Der über einem schnöden Landtagsabgeordneten positionierte Bundestagsabgeordnete Kelber (das Herr lasse ich bewusst weg) scheint dadurch noch einen oben drauf setzen zu können. Das Demokratieverständnis ist auf dem Niveau eines ______*, tja was soll ich sagen? * ( Mitleser werden hier selber verschiedene - je nach Temperament - Bezeichnungen eintragen können). Nicht nur scheinbar hat sich die SPD hin zu einer unnötigen Partei entwickelt. Sie wird aufgehen in der Linken und der AfD. Und das ist gut so.
Wie unterschiedlich man die Dinge doch beurteilen kann. Ich lese die Welt nicht mehr, weil sie mir zu links geworden ist. Was aber sehr deutlich auffällt ist, dass die Leser, in ihren Kommentaren, jedem politischen Artikel der Autoren vehement widersprechen. Gut so!
Sehr geehrter Herr Kelber, willkommen im realen Leben. Es tut mir ja auch für sie, als SPD Mitglied im Besonderen, unglaublich leid, das diese Realität sich ihren Gedankengängen einfach nicht anschließen will.
Interessant, was Herr Kelber unter „völkisch“ versteht, das sollte er noch einmal genauer erläutern. Es ist also“ völkisch“, wenn man etwa über eine teilweise mangelnde Integrationsbereitschaft seitens eines Teiles der Zugewanderten berichtet? Wenn Herrn Kelber jedoch dieser Begriff so viel Spaß macht, dann bleiben wir doch dabei. Er meint damit wahrscheinlich, dass der Springerverlag Meinungen derer unterstützt, die für die „biologische Reinhaltung“ des deutschen Volkes plädieren. Nur, wer tut das denn? Und welcher Zusammenhang besteht dabei mit der Integrationsfrage? Werden hier nicht Birnen und Kartoffeln bewusst durcheinandergeworfen? Ist es denn beispielsweise das Anliegen der AfD das deutsche Volk „rein“ zu halten, oder geht es um ganz andere Fragen? Wollen die Bildredakteure ein rein deutsches Volk? Nein, niemand will das, Herr Kelber. Es sei denn vielleicht die NPD, da fehlt mir die Information. Also zügeln Sie doch möglicherweise Ihre Wortwahl.
Ja, die Verzweiflung bei den vielleicht wieder Regierenden ist wirklich groß. Deshalb greifen sie jetzt noch nach dem letzten Strohhalm, der ihnen verblieben ist und dreschen auf jene Medien ein, die gottlob anfangen, ihr Ohr der vox populi zu leihen. Schon Heinrich Heine wusste um das Volk, den großen Lümmel, das sich zurzeit sehr störrisch gibt und den immer brutaler formulierten Anweisungen und Forderungen der Politikerkaste nicht mehr folgen will. Da sehen Leute wie Herr Kelber und Konsorten schon ihre weich gepolsterten Sessel im Parlament und die damit verbundenen üppigen Pfründe schwinden. Es wäre wünschenswert, wenn sich diese Leute künftig mal in ehrlicher Arbeit versuchten statt ihrem Frust über die Unbotmäßigkeit der schon “länger hier Lebenden” mit Pöbeleien Luft zu machen. Man kann nur hoffen, dass die Basis der SPD noch einen Funken gesunden Menschenverstand besitzt und gegen das Weiter so stimmt. Ein neuer Anfang wäre ein Befreiungsschlag für dieses Land, der auch der Presse im Allgemeinen und Besonderem gut täte.
Der gute Kelber ist ja auch nicht ganz unbekannt. Er gehört zum linken Spektrum der SPD, neigt zur Besserwisserei und zur Arroganz, spielt also in der “Pöbel Ralle” Liga. Das es ihm langsam mulmig wird, ist ja verständlich, wenn er auf die Beliebtheitsskala seiner Partei schielt. Ob er dadurch einsichtig wird, ist allerdings zu bezweifeln. Parteimitgliedern wie ihm ist es zu verdanken, dass es bei 15,5% für die ehemalige Arbeiterpartei noch viel Luft nach unten gibt.
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