Fundstück / 24.08.2013 / 18:43 / 2 / Seite ausdrucken

Markus Somm: Wenn der Staat immer mächtiger wird

Dass ich eher ein EU-Skeptiker bin, ist bekannt. Doch es geht mir hier nicht in erster Linie um die EU. Die Bürokratisierung, der Aufstieg der staatlichen Mandarine, ist überall im Westen zu einer Bedrohung für unseren Wohlstand und unsere Freiheit geworden… Regulierungen, Vorschriften, Vereinheitlichungen verteuern alles, ersticken den Mut der Unternehmer, etwas Neues zu wagen, und schaffen Hürden für Leute, die vielleicht einmal zum Unternehmer werden würden – wenn sie nur könnten. Wer heute eine Firma gründet, stellt am besten als ersten Mitarbeiter nicht einen tüchtigen Fachmann ein, sondern einen Juristen, eine Sozialversicherungsexpertin und einen Psychiater, der ihn betreut, wenn er heimkommt von der Behörde. Ebenso dramatisch schwächt uns der immer mächtiger werdende Staat. Viele Leute begreifen nicht, warum eine dauernd wachsende Staatsquote ein Problem darstellt. Die Geschichte spricht ein eindeutiges Urteil: All jene Länder, in denen die Bürokratie lange vergleichsweise klein blieb, schafften in den vergangenen 200 Jahren viel mehr Wohlstand als jene, die auf einen um fassenden Staat setzten. Darin lag das Geheimnis des Erfolgs des Westens. In China, in Indien, in Russland regierten die Beamten und Mandarine, in Amerika, England oder der Schweiz blühten die Unternehmer. http://bazonline.ch/ausland/europa/Die-Legende-vom-Olivenoel/story/17755947

 

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Doderich von Schwarzen / 25.08.2013

“Die sogenannte ‘Bürokratie’ ist eine besonders perfide Vorform der Diktatur” - (Gottfried von Schwarzen 1921 in einem Brief an seinen Vater)

Dr. Gerd Brosowski / 24.08.2013

Dass in Despotien kein freies Unternehmertum entstehen kann, ist einleuchtend. Aber auch in Demokratien kann sich eine inquisitorische Unterdrückung breit machen, die nicht despotisch oder tyrannisch ist, die aber doch jede Initiative und schließlich jede freiheitliche Regung erstickt. Darauf wurde schon vor gut 150 Jahren von Alexis de Tocqueville hingewiesen. Es tut mir leid, dass ich wieder einmal in einem Leserkommentar ein Zitat von ihm bringen muss, aber der Mann hat einige Eigentümlichkeiten demokratischer Gesellschaften, insbesondere deren mögliche Fehlentwicklungen,  so genau gesehen und beschrieben, dass der Eindruck entsteht, er habe in die Zukunft sehen können. Ich zitiere aus der Reclam-Ausgabe von 1985 “Über die Demokratie in Amerika”, S. 343 : “Ich bin der Ansicht, die Art der Unterdrückung, die den demokratischen Völkern droht, wird mit nichts, was ihr in der Welt vorausging, zu vergleichen sein; ... die alten Begriffe Despotismus und Tyrannei passen nicht….. ... Über diesen Bürgern erhebt sich eine gewaltige Vormundschaftsgewalt, die es allein übernimmt, ihr Behagen sicherzustellen und über ihr Schicksal zu wachen. Sie ist absolut, ins einzelne gehend, pünktlich, vorausschauend und milde. Sie würde der väterlichen Gewalt gleichen, hätte sie - wie diese - die Vorbereitung der Menschen auf das Mannesalter zum Ziel; sie sucht aber, im Gegenteil, die Menschen unwiderruflich in der Kindheit festzuhalten… Auf diese Weise macht sie den Gebrauch des freien Willens immer überflüssiger und seltener, beschränkt die Willensbetätigung auf ein immer kleineres Feld und entwöhnt jeden Bürger allmählich der freien Selbstbestimmung. ... So breitet der Souverän ...seine Arme über die Gesellschaft als Ganzes; er bedeckt ihre Oberfläche mit einem Netz kleiner, verwickelter, enger und einheitlicher Regeln…; er bricht den Willen nicht, sondern er schwächt, beugt und leitet ihn; er zwingt selten zum Handeln, steht vielmehr ständig dem Handeln im Wege; er zerstört nicht, er hindert die Entstehung; er tyrannisiert nicht, er belästigt, bedrängt, entkräftet, schwächt, verdummt und bringt jede Nation schließlich dahin, daß sie nur noch eine Herde furchtsamer und geschäftiger Tiere ist, deren Hirte die Regierung.”  

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