Die israelische und arabische Seite führen ihren Streit mit zurückhaltenden Mitteln, sie verfügen über eine erhebliche, oft übersehene Portion an Pragmatismus. Dafür braucht Israel auch abschreckende Waffen, und seien es deutsche. Die arabische Seite bedarf administrativer und wirtschaftlicher Hilfe. Im Moment ist die Lage wegen der arabischen Revolutionen noch unübersichtlicher geworden; die Folgen für Israel sind unklar. Es wird zu wenig bedacht, dass etwa Teile der syrischen Opposition Assad vorwerfen, er sei „israelhörig“. Bis die nahöstlichen Konfliktparteien zum Frieden finden, können weitere Jahrzehnte vergehen. Auch das wäre im geschichtlichen Vergleich keine lange Zeit. Die Europäer müssen diplomatisches Fingerspitzengefühl und Geduld zeigen – deutscher Moraldünkel hilft niemandem.
http://www.fr-online.de/meinung/kolumne-zum-nahost-konflikt-der-zionistische-staat-israel,1472602,14839452.html