Ach, es könnte alles so einfach sein. In einer klaren, übersichtlichen Welt hätte der Abend an der Hofstra University in Hampstead auf Long Island einen Anfang und ein Ende. Das zweite TV-Duell zwischen Barack Obama und Mitt Romney wäre reduziert auf 90 Minuten, auf eine intensive Debatte, auf einen aggressiven, schlagfertigen Präsidenten und einen in die Enge gedrängten Herausforderer. Und es gäbe einen Sieger (Obama) und einen Verlierer (Romney). Wenn da nur nicht die Sache mit Libyen wäre! Diese Sache ist kompliziert, aber wichtig, und muss der Reihe nach erzählt werden. Am 11. September 2012, dem Jahrestag der Al-Qaida-Terrorangriffe auf New York und Washington D.C., stürmten schwer bewaffnete Männer das US-Konsulat in der libyschen Hafenstadt Bengasi. Sie ermordeten vier Amerikaner, darunter den Botschafter Christopher Stevens.
http://www.tagesspiegel.de/politik/countdown-zur-us-wahl-noch-20-tage-wenn-da-nur-nicht-die-sache-mit-libyen-waere/7266134.html