Von Tim Maxeiner

Rezensionen werden im Allgemeinen geschrieben, nachdem ein Buch gelesen wurde. Dachte ich zumindest. Stimmt aber nicht. Gut informierte Kreise sagten mir: Besprechungen beruhen -  wenn man Glück hat - auf Stichproben. Na gut, das kann ich auch. Aber ich verspreche: Ich werde dieses Buch vom ersten bis zum letzten Satz lesen. Denn bei „Driving like Crazy“ von P. J. O´Rourke macht schon das Inhaltsverzeichnis wirklich Laune. Und deshalb wäre es crazy dieses literarisch hochanspruchsvolle Werk auch nur eine Minute länger den geschätzten Achse-Lesern vorzuenthalten. Crazy wäre es übrigens auch O’Rourke Feministinnen, Sozialkundelehrern, Fans von erneuerbaren-Energien, Jürgen Trittin oder Claudia Roth zu empfehlen - es sei denn, man will an einer steigenden Suizidrate mitwirken.

Kapitel-Überschriften wie „How to Drive Fast on Drugs While Getting Your Wing-Wang Squeezed and Not Spill Your Drink“, sprechen für Geschichten voller grundlegender Lebensweisheiten - oder zumindest für einen Humor, so trocken wie die Mojave-Wüste.  Kapitel sechs: „Come On Over to My House – We´re Gonna Jump off the Roof!“ Eine prima Anregung bietet auch Kapitel zehn: „Keep Your Eyes Off the Road“. Die Überschrift von Kapitel sechzehn: „A Ride to the Funny Farm in a Special Needs Station Wagon Complete with Booby Hatch“. Das wird sensible Seelen zuverlässig auf die Palme bringen - oder auch unter unter die Palme.

P. J O´Rourke schreibt in seinem Buch über große, laute, schnelle, dreckige, tiefer gelegte und getunte Autos so entspannt, als hätte er die Emissionen der Fahrzeuge nicht in die Atmosphäre gehauen, sondern eingeatmet. Er fordert einen Nationalpark für „traffic wildlife“ und begründet diese zugegebenermaßen interessante Idee mit dem Argument, die Versicherungen wären erfreut, wenn sie feststellen würden: „A thousand enthusiasts going 180 mph is safer than one working mom going thirty miles per hour while text messaging“.

Dieses Buch ist ein Muss für alle wirklich Wahnsinnigen, also für freiheitsliebende Menschen, Fans von Roadtrips, V8-Liebhaber, Gegner der Umweltplakette , Leugner ihres Emissions-Ausstoßes, Fans von Sex am Steuer und Öl im Getriebe. Warum? P. J. O´Rourke sagt es in acht Zeilen:

„The feminists grabbed our women,
The liberals banned our guns,
The health cops snuffed our cigarettes,
The bailout has our funds,
The laws of Breathalyzing
Put an end to our roadside bars,
circle the Fords and Chevys, boys,
THEY´RE COMING TO TAKE OUR CARS“

P. J. O´Rourke: „Driving Like Crazy“. Siehe auch hier.