Damit das im Deutschen Staatsfernsehen ein echter Tränenzieher wird, empfehle ich folgenden Plott: Satnam hatte natürlich Papiere, als er nach Deutschland flüchtet, die verliert er allerdings 2010 auf dem Weg zur Meldebehörde, als er von einer Horde Nazis verfolgt wird und nur knapp mit dem nackten Leben davon kommt. Die Papiere werden von einer alten Dame, die schon länger hier lebt, gefunden, aber nicht abgegeben, da sie nicht gut zu Fuß ist und liegen lange unbeachtet in ihrer Küchentischschublade. Ihr nichtsnutziger Enkel Maik entwendet die Brieftasche Jahre später auf der Suche nach Geld für Drogen und wirft sie auf der Straße wieder weg, da nur seltsame Papiere drin sind. Ein syrischer Facharzt aus Marrakesch findet die Brieftasche und bringt sie umgehend zum nächsten Fundbüro. Der dort tätigen Sachbearbeiterin kommt der Mann auf dem Passfoto bekannt vor, und richtig, es ist Satnam, ihr zukünftiger Gatte! Überglücklich schließt dieser noch am selben Abend seine Papiere und seine Verlobte in die Arme.
Wie schön, dass in DE offensichtlich das ganze Jahr über “närrische Zeit” herrscht. Ein ewiger Karneval. Jeder Ankommende macht, was ihm beliebt und der Staat wird an der Nase herumgeführt und zwar gründlich. Aber laut Herrn Steinmeier sei DE immer noch ein Rechtsstaat. Ach, ja? Irgendwie hat ein Rechtsstaat doch gewisse Rechtsvorgaben, Gesetze, Regeln usw einzuhalten. Ein Rechtsstaat schützt normalerweise seine Grenzen, in einem Rechtsstaat bestimmen normalerweise nicht irgendwelche Zuwanderer welche Gesetze für wen gelten und welche nicht, in einem Rechtsstaat geben normalerweise nicht kriminelle Schlepper vor, wer einreist und wer nicht. In einem Rechtsstaat haben die Bürger den Glauben an Recht und Ordnung nicht verloren und in einem DEMOKRATISCHEN Rechtsstaat ist immer noch das Volk der oberste Souverän. Aber vielleicht lebt es sich mit soviel Narretei lustiger? Wer weiss. Die Leute hätten es ja in der Hand zu sagen, was sie wollen.
Die Religionen haben in der Vergangenheit schon genügend Unheil angerichtet und statt froh zu sein, dass das Theater endgültig Geschichte ist haben wir vorzivilisatorische Gedankenwelten fröhlich und gutherzig importiert.
Na ja. Solche und ähnliche Geschichten kann ich nicht mehr hören und lesen. Es dauert nur noch einige Jahre und dann ist alles endgültig unumkehrbar.
Aha - was lernt man daraus: es ist egal, wie dreist man betrügt - der deutsche Staat ist und bleibt dumm. Er erwartet Skrupel. (!) Loyales verantwortungsvolles Verhalten wird zwar von allen (zahlenden) Bürgern erwartet, aber nicht belohnt. Belohnt wird derjenige, der durch seine Sozialisierung von klein auf gelernt hat, am cleversten zu bescheißen. Er kann sich auf die Schulter klopfen, denn er hat ein erfolgreiches Verhalten an den Tag gelegt. Ich bin sicher, auch diese Story hat sich schon viral im Netz verbreitet und neue Anregungen für Nachahmer geliefert.
Absurd! So etwas lässt sich kein anderer Staat bieten. Und wenn es um Familienzusammenführung geht - warum können die beiden Liebenden nicht in Indien ihr gemeinsames Glück ausleben, zumal der künftige Bräutigam mit seinen Betrügereien ja bewiesen hat, dass er den hiesigen Staat und damit diese Gesellschaft nicht achtet?
Die grenzenlose Liebe schreibt doch noch immer die schönsten, bezauberndsten Geschichten. Wenn doch nur Amor noch viel mehr Pfeile verschießen würde… Millionenfach! Dann würde die zutiefst humanistische One-World-Utopie ganz im Sinne unserer romantischen Kanzlerin endlich Realität, oder?
Sehr geehrter Herr Grimm: Interessant ist ja auch, dass es außer dem Inder Satnam, über den die DNN berichteten, noch einen anderen Probleminder in Dresden zu geben scheint, Amit. Über den schrieb die Sächsische Zeitung unter dem Titel “Die Grenzen der Liebe”. Die beiden Rührstücke ähneln sich. Nun stelle ich mir die Frage: Gibt es zwei (oder noch mehr) Probleminder in Dresden, könnte dahinter also eine (indische) Methode stecken, oder sind Amit und Satnam ein und derselbe? Wenn ja: Wieso schreibt dann die SZ das eine—und die DNN das andere? Aus indischen Gründen? Oder weil Dresden und Neu-Delhi schon viel verbindet?
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