Guten Morgen, es ist Freitag, der 12. Mai 2023. Und es ist wieder Zeit für eine Morgenlage. Die Themen im Überblick: 800 Raketen wurden aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen, in Bachmut geraten die russischen Truppen offenbar in Bedrängnis, die deutschen Staatseinnahmen brechen ein, und die Ermittlungen nach den tödlichen Schüssen in einem Mercedes-Werk dauern an.
Und nun beginnen wir wieder einmal zuerst mit dem Blick in Kriegs- und Krisengebiete.
„Islamischer Dschihad“ feuert 800 Raketen auf Israel
„Wir befinden uns in einer Kriegssituation“, hat ein israelischer Armeesprecher am Donnerstagabend die Lage beschrieben, denn die Kämpfe zwischen militanten Palästinensern im Gazastreifen und Israels Armee dauern an, berichtet u.a. welt.de. Militante Palästinenser hätten Armeeangaben zufolge bislang mehr als 800 Raketen und Mörsergranaten Richtung Israel gefeuert, 620 davon hätten die Grenze überquert. Bei einem Raketeneinschlag in ein Wohnhaus in der israelischen Stadt Rehovot sei nach Angaben von Rettungskräften ein Mensch getötet worden.
Israels Luftwaffe habe Militärangaben zufolge in den vergangenen Tagen mehr als 150 Ziele im Gazastreifen angegriffen und dabei auch mehrere hochrangige Mitglieder des „Islamischen Dschihads“ getötet.
Experten zufolge komme es für den weiteren Verlauf des Konflikts vor allem darauf an, ob sich auch die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas beteilige, was derzeit nicht der Fall wäre.
Droht russischen Truppen Einkesselung in Bachmut?
In Bachmut bringt die ukrainische Armee die dort kämpfenden russischen Truppen offenbar in Bedrängnis, wie der ORF berichtet. Angesichts der ukrainischen Angriffserfolge an den Flanken drohe der in der Stadt kämpfenden Söldnertruppe Wagner eine umfassende Einkesselung, habe der Kriegskorrespondent des russischen Staatsfernsehens, Jewgeni Poddubny, gestern via Telegram gemeldet. Das russische Verteidigungsministerium habe Berichten über Durchbrüche ukrainischer Truppen widersprochen. Die ukrainische Militärführung habe zunächst keine Angaben gemacht und lediglich von schweren Kämpfen bei Bachmut gesprochen.
Poddubny habe hingegen auch von ukrainischen Durchbrüchen bei Kämpfen in der Umgebung von Soledar berichtet, das nur wenige Kilometer nordöstlich von Bachmut liege. Dort wäre es ukrainischen Kampfgruppen demnach gelungen, die russischen Linien zu durchbrechen. Die russischen Truppen hatten Soledar erst Ende Januar nach wochenlangen schweren Kämpfen eingenommen.
Ermittlungen nach tödlichen Schüssen in Mercedes-Werk
In Deutschland sorgte gestern u.a. die Meldung für Aufsehen, wonach ein 53-jähriger Türke im Mercedes-Werk in Sindelfingen am Donnerstagmorgen zwei Kollegen erschossen haben soll. Täter und Opfer waren Mitarbeiter der Logistikfirma Rhenus, wie u.a. welt.de berichtet. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat würden noch andauern, hätten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend mitgeteilt. Ein Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart habe Haftbefehl wegen Totschlags in zwei Fällen erlassen. Bei den beiden Toten handele es sich den Angaben zufolge um zwei 44 Jahre alte Männer.
Staatseinnahmen brechen in fünf Jahren um fast 150 Milliarden Euro ein
In den letzten Jahren haben die Bundesregierungen viele milliardenteure Projekte und Programme beschlossen, so als gäbe es für die Staatskasse kein Problem mit den Einnahmen. Aber das gibt es natürlich. Nach Einschätzung von Experten werden die Einnahmen von Bund, Ländern und Kommunen in den kommenden fünf Jahren 148,7 Milliarden Euro geringer ausfallen als bisher erwartet, meldet das Handelsblatt. Allein für das kommende Jahr würden die Steuerschätzer mit 30,8 Milliarden Euro weniger für den Gesamtstaat rechnen. Im Herbst hätten sie für 2024 noch Einnahmen von 993 Milliarden Euro prognostiziert. Nun sollen es lediglich 962,2 Milliarden Euro werden.
Umfrage: SPD zwei Prozent vor AfD und Grünen
Eine Umfrage von Infratest dimap für den „Deutschlandtrend“ des ARD-Morgenmagazins sieht CDU/CSU trotz Verlusten von zwei Prozentpunkten mit 28 Prozent weiter in Führung, meldet der Tagesspiegel. Die SPD komme zwar auf einen Prozentpunkt mehr, das seien aber immer noch nur 18 Prozent und damit liege die Kanzlerpartei nur zwei Prozentpunkte vor Grünen und AfD, die unverändert bei je 16 Prozent landeten. Die FDP habe einen Punkt auf acht Prozent zulegen können, die Linke bleibe bei fünf Prozent.
Und mit diesen Zahlen endet diese Morgenlage, wie immer mit den besten Wünschen für den heutigen Tag und das kommende Wochenende.