Wolfgang Röhl / 12.05.2017 / 08:15 / 0 / Seite ausdrucken

„Wo das ewige Licht brennt“

Von Wolfgang Röhl. Der gerade verstorbene Joachim Kaiser war ein Großer des deutschen Feuilletons, wie es mal war. Aber auch Große kann man beschädigen. Zum Beispiel mit einem Nachruf, der die Wolkengrenze vom gerade noch erträglichem Pathos mittels furchtbar verschwurbelter Kotaus gen Himmel verschiebt. Wie es Gerhard Stadelmaier in der „FAZ“ schafft. So fängt sein Text an:

Man kann sich den Journalismus ja gut als Kathedrale vorstellen. Mit allerlei nebensächlichen Wichtigkeitstuergewölben und Leitartikelsäulen und Stammtischmeinungsorgeleien – von der scharrenden Weihwasserkompanie in Boulevard-Opferstock-Nähe ganz zu schweigen. Dort aber, wo das ewige Licht brennt und das Allerheiligste verwahrt wird, wo das Wunder sich vollzieht, wenn Fleisch und Blut von Figuren und die Töne von Engelskomponistenzungen sich in Worte, Sätze und Pointen, also in göttliche Anschaulichkeiten verwandeln müssen – dort strahlt die Rezension. Dort zelebriert der Kritiker seine hohen Künste.



Link zum Fundstück

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com