Genug Untersuchungen zeigen: Wer als Kind Übergewicht hatte wird es vermutlich sein ganzes Leben haben, es sei denn mit eiserner Disziplin wird nur so viel gegessen wie verbraucht. Bzgl. der Ernährungstrends kann ich nur sagen: Schmarn, wie alle Trends. Ich esse gute Hausmannskost, mit ordentlich Fett und Kohlenhydraten, verzichte aber soweit als möglich auf Fertig-/Convinienceporidukte und Zuckerbomben und erfreuen mich bester Gesundheit bei gesundem Gewicht.
Drei Dingen darf man nicht hinterherlaufen: 1. Einem abfahrenden Zug, 2. Einer Frau, 3. Der neusten Theorie der Ernährungswissenschaft.
Das Hormon Insulin fährt hoch, wenn der Glukosespiegel im Blut steigt. Glukose wird durch diesen Regelimpuls nicht vernichtet, sondern gespeichert als (schnell) Gykogen in der Leber oder (verzögert) Fett überall im Körper, besonders dort, wo einmal die Taille war. Ungerechterweise sind Art und Ausmaß der Fettleibigkeit genetisch ungerecht determiniert; d.h. der eine kann sich mehr der andere kann sich keine Kohlenhydrate leisten. Für beide gilt der Rat: Kristallzucker und Produkte, die Kristallzucker enthalten, sind der Gesundheit (Karies, Übergewicht, Diabetes) abträglich und sind für eine gesunde Ernährung überhaupt nicht erforderlich. Flache Glukosekurven (Vollkorn, zuckerfreie Ernährung, kein Kuchen, kein industriell erzeugtes Kompott, keine Konfitüre) stimulieren das Hungerhormon Insulin weniger und erleichtern die Gewichtabnahme. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Sämtliche Emfehlungen aufgrund von Studien scheinen zu wechseln, wie die Hutmoden. Eigene Abnehmversuche mit den berühmten fünf Händevoll Obst oder Gemüse haben mir eine veritable Gastritis eingetragen.
Meine Mutter ihr Motto war, alles in Maßen aber alles was schmeckt. Sie aß sehr gerne, wog ein Leben lang 48 Kilo und lief wie ein WIesel, als sie mit 82 Jahren an einer Lungenentzündung starb, meinte der Arzt: “Ihre Mutter sieht aus wie 60 und hat bessere Werte als manche Dreißigjährige.” Es gibt keine allgemeinen Regeln. Meine Freundin sagt zu mir, Du ißt Torte und man sieht nichts, ich denke bloß mal dran und habe schon wieder ein Kilo auf der Hüfte. Wenn man über einen längeren Zeitraum weniger Energie zuführt, bekommt man Heißhunger. Ich esse doppelt so viel wie mein Mann und er ist doppelt so dick wie ich. Das ist ungerecht aber es ist nun mal so. Die Menschen machen sich viel zu viel Gedanken, sie sollen einfach genießen. Ich war mal drei Jahre in Griechenland, dort essen die Menschen mit großer Freude, meist in einem großen Kreis. Sie essen, sie schlingen nicht, sie nehmen sich viel Zeit. Hier bei uns wird an jeder Ecke irgend so ein Zeug angeboten und die Menschen schlingen es im Stehen runter. Wo bleibt da die Eßkultur ? Überhaupt, das ganze Fertigzeug, kochenn ist angesagt, da weiß man was man ißt,
Wie waren die Resultate bei Fettleibigen?
Low Carb verhilft natürlich zu tollen Abnehmerfolgen bei gutem Essen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Nur, und das wird immer nicht dazu gesagt. Die Pfunde sind dann genauso wieder drauf, wie bei jeder anderen Heilsdiät. Ich esse jetzt immer noch teilweise LowCarb mit Genuss - ohne Abnehmerfolg. Der Körper stellt sich darauf ein, wie er sich auf jedwede Diät einstellt. Das Gewicht ist nicht so beeinflussbar, wie uns das immer vorgemacht wird. Wenn man ausgeglichen lebt, in sich ruht, kann man eben ab einem gewissen Alter nicht den Schlankheitswahn von irgendwelchen Gurus gerecht werden. Warum auch. Im Übrigen ist längst festgestellt, dass ein paar Pfunde mehr - vor allem im Alter - die beste Lebensversicherung ist. Besser ist es, auf die Zutatenlisten von Lebensmittel zu schauen und so natürlich (damit meine ich nicht Bio) wie möglich zu essen und vor allem abwechslungsreich. Die Verteufelung einzelner Nahrungsmittel ist sowas von Spinne. In meinen Augen sind Ernährungswissenschaftler sowieso keine Wissenschaftler. Wir Menschen können nicht in bestimmte Schubladen gesteckt werden. Jeder ist anders und sollte auch anders essen, so wie er es verträgt und wie es ihm schmeckt. Essen ist auch Kultur und nicht nur Aufnahme von Nahrung.
Ich halte es bei allen dubiosen Ernährungsempfehlungen: 1. mit unserem Dichterfürsten und seinem Zitat aus “Götz von Berlichingen”, 2. Ich esse, oder ich esse nicht, was mir schmeckt, bzw. nicht schmeckt. Wenn ich satt bin, höre ich auf. Ich bin jetzt 68, nicht zu dick, nicht zu dünn und meinem Alter entsprechend noch fit.
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