Im Konflikt um die geteilte Insel Zypern will die Regierung in Nikosia noch an diesem Mittwoch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen anrufen und eine außerordentliche Sitzung beantragen, meldet zeit.de. Das habe Zyperns Außenminister Nikos Christodoulidis im Staatsrundfunk erklärt.
Am Dienstag hätte Nordzypern angekündigt, einen Teil der einst von griechischen Zyprern bewohnten Küstensiedlung Varosha zu öffnen. Bereits seit dem Herbst könnten Menschen dort den Strand der Siedlung nutzen. Der von der Türkei kontrollierte Ort sei seit der Teilung Zyperns militärisches Sperrgebiet und liege direkt an der UN-Pufferzone zwischen dem türkischen Nord- und dem griechischen Südteil der Mittelmeerinsel. UN-Resolutionen sähen vor, dass die Grundstücke dort an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden, die 1974 nach der türkischen Militärinvention auf Zypern von dort geflohen waren.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte hingegen bei einem Besuch im türkisch besetzten Nordteil Zyperns am Dienstag die Pläne zur Öffnung von Varosha sowie eine fortgesetzte Teilung der Insel befürwortet.
Der griechische Außenminister Nikos Dendias wolle die neuerliche Eskalation im Zypernkonflikt auch auf die Agenda der EU setzen. "Es gibt keinen Rahmen für die Verbesserung der Beziehungen zwischen der EU und der Türkei, solange die Türkei auf Zypern illegal agiert", habe er am Mittwoch bei einem Besuch in Nikosia gesagt.