“Als die Russische Föderation am 24. Feburar 2022 ohne vorherige Kriegserklärung eine Invasion des Nachbarlandes begann, war sich das Gros der Analysten einig: Kiew würde dem Angriff eines so übermächtigen Gegners nicht mehr als ein paar Wochen standhalten können. “ Das Gros der Analysten sind im Regelfall grosskotzige Grossmäuler mit wenig Ahnung über nichts - kann man in allen Bereichen, wo man selbst Kenntnisse hat, leicht verfolgen. Die Fehlprognosen bez. Kiew waren jedoch verzeichlich: kaum jemand in Rest-Europa war sich bewusst, wie gross die ukrainische Armee zu diesem Zeitpunkt war (gegen 1.8 Mio Soldaten!) und wie enorm hochgerüstet (durch den Westen) diese Armee bereits war, von den in 10 Jahren gebauten Festungen, welche gerade dieser zeit fallen, ganz zu schweigen. Die ukrainische Armee war die grösste stehende Armee in Europa - vor ihrer zweimaligen Vernichtung. Eine 1.8Mio Armee, und gut 150’000 bis 200’000 russische Soldaten - das einzige Problem der Ukraine war die Überraschung, dass der Krieg, welchen die Ukraine seit 10 Jahren schürte und erwartete, nun doch plötzlich da war. “Moskaus Plan, die ukrainische Führung durch einen gezielten Schlag auszuschalten und das Land militärisch zu überwältigen, scheiterte.” Bis heute weiss niemand Genaues über die Pläne, welche dem Zug gegen Kiev zugrunde lagen. Mutmassungen gibt es viele, Herr Osthold wählte die ihm Genehmste. “Der Kreml musste die erste strategische Niederlage im Krieg hinnehmen.” Das war eine taktische Niederlage, keine strategische - wiederum auch abhängig davon, was die Plane der Russen waren und sind. Persönlich würde ich anmerken, dass eine Armee, welche ihre Ressourcen schützt (auch mittels Rückzug), eher keine strategischen Niederlagen erleidet - man sieht das im Gegensatz bei der Ukraine, welche ihre Soldaten zu zehntausenden (seit über einem Jahr zwischen 500 und 1’500 Soldaten pro Tag) für rein propagandische Zwecke opfert - Opfer weder mit strategischem noch taktischem Nutzen.
Der große Kehraus?; Und: “Immer mehr Experten, wie beispielsweise Oberst Markus Reisner oder Harald Kujat, betonen, dass der Krieg militärisch nicht zu gewinnen ist. Während die Ukraine zu schwach sei, um die besetzten Gebiete zu befreien, habe Russland nicht die Kapazität, Kiew zur Aufgabe zu zwingen.”, Unabhängig davon, dass ich das von Herrn Kujat so noch nicht gehört habe (“Kiew ist militärisch nicht zu besiegen.” Ich höre nicht alles.), stellt sich die Frage: Die tollen, hochbezahlten Hauptstromexperten erzählen mir jeden Tag, die Russen werden die EU (ca. 450 Millionen Einwohner) und die NATO (inklusive USA) angreifen und wir sind in großer Gefahr. Während die Russen nicht in der Lage sind, Kiew militärisch zu besiegen. Die Ukraine zur Zeit ca. 30 Millionen Einwohner, wobei dem Selenskyi sicherlich die multiethnischen Bevölkerungsanteile noch von der Fahne gehen werden. Empfehle “Talk im Hangar” mit Herrn Kujat. Selbst im Hinblick, dass Herr Kujat, der mithalf die ukrainische Armee aufzubauen, gegenüber dem US Schwurbler sehr laut wurde, sehr laut werden musste.
Putin hat übrigens Biden angeboten, seinen Sichtweise in einem Interview dem russischen Volk mitzuteilen, wie er es im Tucker-Interview konnte. Schon ein Schelm. “Außerdem hat der Moderator des wöchentlichen Nachrichtenrückblicks des russischen Fernsehens, der die erfolgreichste russische Nachrichtensendung ist, vor einiger Zeit beim Weißen Haus offiziell auf ein Interview mit Präsident Biden ersucht und das mit dem Putin-Interview von Tucker Carlson begründet. Dazu hat er dem Weißen Haus geschrieben, dass er gerne auch so ein langes Interview mit Biden machen möchte, um es ungekürzt in der reichweitenstärksten russischen Nachrichtensendung zu zeigen. Er wolle Biden die Chance geben, dem russischen Volk die amerikanische Position genauso offen zu erklären, wie Putin den Amerikanern die russische Position erklären konnte.” (anti-Spiegel “Wie Putin und Russland Joe Biden und das Weiße Haus trollen” 26.2.24) Noch ein Zitat: “US-Außenminister Antony Blinken sagte in Brasilien, Washington sehe keine Bedingungen für Verhandlungen über die Ukraine. Dabei wollen laut Umfragen 70 Prozent der Amerikaner, dass die Biden-Regierung Kiew so schnell wie möglich zu Verhandlungen überredet.” Mit anderen Worten. Total demokratisch.
Zwei Jahre Krieg, unzählige Osthold-Artikel - aber es wird nicht besser, sondern schlimmer. Sprachlich befremdlich - zumal für einen vorgeblichen Experten - Worte wie “russländische” zu lesen. Für die inhaltlichen Fehlstellen langt der Platz hier nicht, daher anbei nur ein paar: # Laut Osthold “nutzte Moskau sämtliche verfügbaren Ressourcen aus.” - gleich danach schreibt er selber von “Teilmobilmachung”. T-E-I-L. Tatsächlich kämpfte und kämpft Russland nur “mit einem Arm”, agiert auch militärisch weiter in Syrien und verschiedenen Ländern Afrikas, # Die - wie unzählige Wunderwaffen zuvor - vom Autor angepriesenen “modernen” Saab-39 und F-16 haben beide seit ihrem Erstflug viele Jahrzehnte auf dem Buckel. # Das Hunde-Zitat Medwedews bezog sich keinesfalls auf Nawalny (was der Autor gewusst hätte, wenn er das Interview denn wirklich gelesen oder gehört hätte), sondern auf den Verräter und vermutlichen Doppel-Mörder Kusminov. Selbst die Ukraine ist bei Kusminov auffällig kritiklos: Man liebt den Verrat aber nicht den Verräter. Dass soldatische Werte auf beiden Seiten anders gesehen werden (und Kusminov ausserhalb dieser stand), zeigen die Dutzenden Gefangenenaustausche im Laufe des Krieges. # Wenn eine Seite zur Fortsetzung des Krieges vollständig (militärisch, finanziell, aber auch bei Aufklärung und Logistik!) auf ausländische Hilfe angewiesen ist, die andere aber autark und immer stärker wird, dann heisst das nicht Unentschieden. Und alle wirklichen Experten (zu denen der hier, wohl bewusst, fehlinterpretierte Kujat gehört) - und ein paar mittlerweile auf die Reste ihres Rufes bedachte westliche Mietmäuler - sehen nur, dass die Ukraine nicht gewinnen wird. Das wussten Experten - und viele Kommentatoren hier - aber von Anfang an.
Auch ich habe mich gleich zwei Mal in meinen Prognosen fundamental geirrt: Auch ich hätte gedacht, dass die Russen die Ukraine in wenigen Wochen vollständig besetzen, einen Regimewechsel inszenieren und mit dem neuen Regime einen „Frieden“ schließen. Als die Russen das – vermutlich aus Unfähigkeit ihrer militärischen Führung – nicht hinbekommen haben, hielt ich Putins Sache verloren: Einen Material- und Abnutzungskrieg mit dem ganzen Westen würde er bald verlieren. Die Zeit arbeitet gegen die Russen. Dass ich mich als Laie ebenso irre, wie alle wirklichen und selbsternannten Fachexperten, zeigt mir deren Wert. Es zeigt, welche Pfeifendeckel die öffentliche Meinung beeinflussen und auf welchen irren Fundamenten „unsere“ Politik gebaut ist. Aber vielleicht kann man die Experten auch damit entschuldigen, dass man alle „Informationen“ und „Fakten“ mit Anführungszeichen versehen muss. Also alles Lüge ist und man sich das Nachdenken sparen kann, weil man nichts weiß. Falls es keinen Atomkrieg gibt und wir in 10 Jahren noch leben, wird man VIELLEICHT ungefähr wissen, wie es wirklich gewesen ist…
Drohnenangriff auf Baerbock inszeniert? So was fragen natürlich nur so geframte rechte Medien. Ich sag mal so. Was denn sonst. Die Dame hat schlueßlich einen engen Terminkalender. Und Olaf weiß auch ganz genau, wer CIA Nawalny getötet hat. Wer Nordstream gesprengt hat und was mit der Warburg-Bank war hat er vergessen. Und im Gegensatz zu Der “Nawalny” sind Assange oder Lira für ihn kein Thema. US-Kriegsverbrechen auch nicht.
Dieser Krieg war ein Krieg mit Ansage und in meinen Augen auch völlig vorhersehbar. Spätestens als 2013/2014 die gewählte ukrainische Regierung mit Unterstützung der USA und des Westens weggeputscht wurde, war klar, das es eskalieren wird. Der Maidan-Putsch war der Anfang und liegt nunmehr zehn Jahre zurück. In dieser Zeit hatte Putin mehrfach davor gewarnt, ihm “nicht auf die Pelle zu rücken”. Aber die EU, die NATO und auch die USA haben immer weiter gezündelt. Man kann von Putin halten, was man will, aber er war hier nur konsequent. Eine Konsequenz, die auf beiden Seiten sinnlose Opfer gefordert hat. Militärisch ist Russland nicht zu besiegen, das wissen auch die USA, falls sie nicht selbst aktiv eingreifen wollen. Und das werden sie aus guten Gründen nicht tun. Übrigens, während sich die EU und Deutschland mit den Sanktionen gegen Russland selbst sanktioniert und wirtschaftlich abschmiert, blüht der Handel zwischen den USA und Russland weiterhin. Wenn es ums Geld geht, gibt es keine Feindbilder ;)
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